Bad

Unabhängigkeit in allen Lebenslagen durch gute Planung

Dienstag, 28.01.2020

Gefälleplanung

Bei bodengleichen Duschen muss das Gefälle sorgfältig geplant werden, um eine störungsfreie Entwässerung zu gewährleisten. Damit das Wasser ablaufen kann, muss die Duschfläche mit einer leichten Neigung konstruiert werden, welche das Wasser zum Ablauf führt. Bei Duschrinnen ist ein Gefälle von zwei Prozent vorgesehen. Gerade in barrierefreien Bädern sollte diese Grenze nicht überschritten werden, denn je steiler das Gefälle, umso größer die Rutschgefahr. Welches Gefälle benötigt wird, hängt aber auch von der Position der Entwässerung und dem Oberbelag ab. Für rollstuhlgerechte Duschen empfiehlt sich meistens ein zentralplatzierter Punktablauf.

Wenig Platz im Bodenaufbau: Neue Ablaufgehäuse sind zwar deutlich flacher als ältere Modelle und führen so zu niedrigeren Aufbauhöhen. Dennoch weist der Bodenaufbau nicht überall die Mindesthöhe auf, die nötig ist, um das Gefälle für eine bodengleiche Dusche zu verlegen. Gerade bei der Sanierung, speziell in Altbauten, ist das ein häufiges Problem. Dort stellen Ablaufsysteme mit Pumpe die einfachste Lösung dar, denn sie transportieren das Duschwasser auch in höhergelegene Leitungen.

Gefälleplanung im Türbereich: Im Normalfall wird das Gefälle von der Tür weg und zum Ablauf hin verlegt. Dabei ist darauf zu achten, dass kein Wasser aus abgedichteten Bereichen in nicht abgedichtete Bereiche eindringen kann. Je nach Intensität der Wassereinwirkung kann es notwendig sein, einen Schwellenabschluss mit 1 cm Höhenunterschied oder sogar eine Rinne im Türbereich zu installieren. In privaten Bädern sind solche Maßnahmen aber in der Regel nicht erforderlich. Nach DIN 18534-1 muss außerdem die Abdichtung die Laibung hochgeführt und auch hinter der Zarge angebracht werden. Allerdings hängt die Ausführung der Abdichtung im Türbereich immer von der Lage der Dusche ab, dem Gefälle der Duschfläche und davon, ob eine Duschabtrennung vorhanden ist.

Praxisbeispiel vorher: Die alte Dusche in den Vereinsräumen von „W4H“, ein typisches Siebzigerjahre-Bad, schlauchartig und für Rollstuhlfahrer fast nicht zu nutzen.
Quelle: Dallmer GmbH + Co. KG
Praxisbeispiel vorher: Die alte Dusche in den Vereinsräumen von „W4H“, ein typisches Siebzigerjahre-Bad, schlauchartig und für Rollstuhlfahrer fast nicht zu nutzen.
Praxisbeispiel nachher: Das Schlauchbad nach der Renovierung. Offen, hell und für Rollstuhlfahrer geeignet. Entwässerung mit Duschrinne CeraWall Individual und Ablaufgehäuse DallFlex Plan.
Quelle: Dallmer GmbH + Co. KG
Praxisbeispiel nachher: Das Schlauchbad nach der Renovierung. Offen, hell und für Rollstuhlfahrer geeignet. Entwässerung mit Duschrinne CeraWall Individual und Ablaufgehäuse DallFlex Plan.

Praxisbeispiel: Sanierung eines Schlauchbades

Mit der richtigen Ablauftechnik lässt sich nahezu jedes Bad auch nachträglich barrierefrei gestalten. Das beweist ein Projekt, dass Dallmer gemeinsam mit dem Verein „W4H“, Wings for Handicapped, durchführte. Vereinsgründer Jörg Leonhardt, der selbst querschnittsgelähmt ist, setzt sich für mehr Lebensfreude und Lebensqualität für Menschen mit Behinderungen ein. Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Vereinsarbeit: die passenden Räumlichkeiten. In diesem Punkt erwies sich das Bad im Vereinsheim als Knackpunkt, ein altes Schlauchbad, das mit seinem knapp bemessenen Grundriss und der hohen Duschtasse alles andere als rollstuhlgerecht war. Da Leonhardt bereits gute Erfahrungen mit Entwässerungstechnik von Dallmer gemacht hatte, stand schnell fest, was in diesem Bad passieren musste. Die alte Duschtasse wurde durch eine bodengleiche Dusche ersetzt, die mit der Duschrinne „CeraWall Individual“ und dem Ablaufgehäuse „DallFlex Plan“ ausgestattet wurde. Da der Deckenaufbau noch aus den Siebzigerjahren stammte und daher nur wenig Platz im Estrich bot, war ein entsprechend flaches Ablaufgehäuse gefragt.

Mit nur 65 mm Bauhöhe erwies sich „DallFlex Plan“ als ideale Lösung, denn trotz seiner geringen Höhe leitet es 0,5 l/s ab. Ein weiterer Vorteil: Die gesamte Ablauftechnik kann an der Wand eingebaut werden. So liegt die Bewegungsfläche komplett außerhalb der Installationstechnik, was das Befahren sehr erleichtert. Bei der Entscheidung für diese Ablaufvariante spielte neben der Technik auch die Ästhetik eine Rolle.

Das schmale Edelstahl-Profil der „CeraWall Individual“ bildet einen fließenden Übergang zwischen Wand und Boden. Die großformatigen Fliesen konnten so ohne optisch störende Schnitte mit kaum wahrnehmbarem Gefälle zur Wand durchgelegt werden. Das Ergebnis: Aus einem veralteten, für Rollstuhlfahrer kaum nutzbaren Badezimmer wurde ein modernes, bedürfnisgerechtes Bad mit sehr vorteilhafter Raumwirkung.

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