Trinkwasserhygiene

Vom Brunnenwasser zum Trinkwasser

Mittwoch, 05.04.2023

Je nach vorliegender Brunnenwasserqualität und nach individuellem Wasserbedarf stehen unterschiedlichste Bauformen und Größen zur Verfügung. Sofern Trinkwasserqualität gefordert ist, gibt stets die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) die einzuhaltenden Grenzwerte vor. Die von INDUWA Wasseraufbereitung angewendeten Verfahren sind prinzipiell identisch mit der Großtechnik, die bei öffentlichen Wasserwerken zum Einsatz kommt. Neben der bereits genannten Kiesfiltertechnik und Enthärtung erstreckt sich der notwendige Aufwand möglicherweise bis hin zur Umkehrosmose, um störende Stoffe wie etwa Natrium, Fluorid, Chlorid, Bor etc. zu reduzieren. Dieses Verfahren findet auch im gewerblichen Bereich überall dort Anwendung, wo praktisch salzfreies Wasser gefordert ist, wie zum Beispiel in der Oberflächentechnik. Für die Reduzierung des eingangs erwähnten Nitrats, stehen Anlagen zur Verfügung, die baugleich zu den Enthärtungsanlagen sind und sich nur durch das Filtermaterial unterscheiden.

Das Bild zeigt die Umkehrosmoseanlage 4.000 l/h.
Quelle: Induwa Wasseraufbereitung GmbH & Co. KG
Umkehrosmoseanlage 4.000 l/h

Auch bei der Bewässerung auf Qualität achten

Sofern es sich um Wasser für Bewässerungszwecke handelt, ist dafür zu sorgen, dass beispielsweise Sprühdüsen und Tropfschläuche vor Funktionsstörungen durch Ablagerungen geschützt werden. Hier reicht es im Allgemeinen aus, Schmutzstoffe, störendes Eisen und gegebenenfalls Mangan zu reduzieren. Zur Aufbereitung dieser deutlich größeren Wassermengen ist auch hier die Kiesfiltertechnik oft die erste Wahl. Dieses trifft auch auf die private Gartenbewässerung mit Brunnenwasser aus dem eigenen Bohrloch zu. Die hier oft vorherrschende Meinung, dass es dabei nicht so auf die Qualität ankommt, wird spätestens dann widerlegt, wenn Hauswände, Pflasterwege etc. sich braun verfärben. Das passiert zwangsläufig, wenn es nicht gelingt den Eisenwert in die Nähe des Trinkwasserwertes von 0,2 mg/l zu bringen. Ohne entsprechende Aufbereitungstechnik macht daher auch die Investition in ein Bohrloch mit Pumpe zumeist wenig Sinn, so dass es je nach Wasserbedarf die bessere Wahl ist, mit Stadtwasser (mit separatem Zähler) zu bewässern.

Das Bild zeigt das Plug-and-play-System GFK550S zur Gartenbewässerung 3 m3/h.
Quelle: Induwa Wasseraufbereitung GmbH & Co. KG
Plug-and-play-System GFK550S zur Gartenbewässerung 3 m3/h

Wissenswertes rund um den Brunnenbau

Die Voraussetzung für eine dezentrale Wasserversorgung ist zunächst ein vorschriftsmäßig erstellter Brunnen. Trinkwasserbrunnen dürfen nur von qualifizierten Brunnenbauunternehmen erstellt werden. Diese sind auch dafür zuständig, die erforderliche Genehmigung mit Angabe der geplanten Wasserentnahme bei der Unteren Wasserbehörde zu beantragen. Einfache Gartenbrunnen zur Gartenbewässerung sind im Allgemeinen bei der Stadtverwaltung anzumelden.

Ein vorschriftsmäßig erstellter Brunnen mit entsprechender Abdichtung ist die zwingende Voraussetzung zur Förderung von hygienisch einwandfreiem Wasser aus möglichst tiefen Bodenschichten. Neben der Erstellung des Brunnens gehört üblicherweise auch die Lieferung und Installation der Brunnenpumpe nebst Zubehör zum Leistungsumfang des Brunnenbauers. Durch Variation der Absaugtiefe kann der Brunnenbauer auf unterschiedliche Brunnenwasserqualitäten Einfluss nehmen und den Brunnen diesbezüglich optimieren. Im Allgemeinen verhält es sich so, dass der Eisen-(Mangan)-gehalt mit zunehmender Brunnentiefe ansteigt, wohingegen zum Beispiel der Nitratgehalt (sofern vorhanden) in Oberflächennähe am höchsten ist.

Wasseranalyse ist ein Muss

Nachdem die Wasserversorgung in ausreichender Menge für die individuellen Bedürfnisse sichergestellt ist, gilt es für die weitere Planung den Ist-Zustand des Wassers zu ermitteln. Nach einer entsprechenden Einlaufzeit des Brunnens (mehrere Tage), ist eine Wasserprobe zu entnehmen, und eine umfassende Analyse in einem akkreditierten Labor erstellen zu lassen. Eine chemisch-/physikalische Analyse sollte dabei stets die sensorische Beurteilung von Färbung, Trübung und Geruch beinhalten.

Weitere Parameter sind der pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit, Eisen, Mangan, Ammonium, Nitrat, Nitrit, Chlorid, Natrium, Sulfat, Oxidierbarkeit, Calcium, Magnesium beziehungsweise die Gesamthärte. Hinzu kommt bei einer Abgabe an Dritte (z. B. Mieter) unter anderem noch die sogenannte Calzitlöskapazität, Fluorid, Bor etc. und die Untersuchung auf diverse Kohlenwasserstoffe. Zudem ist eine biologische Untersuchung auf Keime/Bakterien etc. ratsam beziehungsweise erforderlich. Sofern diese vorhanden sind, kann das auf Mängel in der Brunnenausführung hindeuten.

Weiterführende Informationen: https://www.induwa.de/

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