SHK-Systemtechnik

„PANTA RHEI“ – oder „Alles fließt“ in der Trinkwasser-Installation

Dienstag, 25.10.2016

Trinkwasserverteilung System Zeeh für ein Zwanzigfamilienhaus.
Quelle: Dipl.Ing. Robert Kremer
Trinkwasserverteilung System "Zeeh" für ein Zwanzigfamilienhaus mit vier Steigesträngen, zwei Zirkulationspumpen und zwei „neuen“ Wärmepumpen.
Berechnungsergebnisse und Daten zur Trinkwasserinstallation für 20 Wohnungen.
Quelle: Dipl.Ing. Robert Kremer
Tabelle 1: Berechnungsergebnisse und Daten zu der Trinkwasserinstallation für 20 Wohnungen.

Die neue Wärmepumpe im Dachgeschoss

Für ein Installationssystem nach Bild 4 mit überall gleichen Rohrquerschnitten ist der zusätzliche Anschluss der zweiten Wärmepumpe im Dachgeschoss fast prob­lemlos möglich. Die Verteilung nach Bild 4 hat einschließlich des Summendurchflusses für die Warmwasserverteilung von 18,6 l/s Summendurchfluss nur einen Druckverlust von 1.303 mb, so dass der Anschluss der Wärmepumpe im Dachgeschoss problemlos möglich ist und bei gleicher Rohrdimension nur zu einem Anstieg von 978 mb nach Bild 1 auf 1.302 mb für Bild 4 führt.

Weil das Aufkeimen von Legionellen im Kaltwasser unter 15 °C nicht zu befürchten ist, kann die Trinkwasservorwärmung mit Hilfe der neuen Wärmepumpe erfolgen. Die theoretisch mögliche Energieeinsparung durch Abwasserwärmenutzung wird bei der Trinkwassererwärmung in Deutschland nur selten in Form der im Ausland üb­lichen Kaltwasservorwärmung vorgenommen, weil man das Aufkeimen von Legionellen im vorgewärmten Kaltwasser befürchten muss und verhindern will.

Die Energieeinsparung durch Abwasserwärmenutzung zur Trinkwassererwärmung kann bei zirkulierendem Kaltwassersystem und der neuen Wärmepumpe mit Kaltwasserkühlung zur Trinkwassererwärmung sehr wohl durchgeführt werden, weil das Aufkeimen von Legionellen im gekühlten Kaltwasser unter 15 °C sicher ausgeschlossen ist.

Berechnungsergebnisse und Daten zu neuen Wärmepumpen.
Quelle: Dipl.Ing. Robert Kremer
Tabelle 2: Berechnungsergebnisse und Daten zu neuen Wärmepumpen bei 20 Wohnungen nach Bild 4.

Wirtschaftlich mit PV-Kollektoren

Die Nutzung von Solarenergie ist durch den Strom von PV-Kollektoren zum Antrieb der neuen Wärmepumpe vorgesehen. Es ist so möglich, im Sommer und im Winter die gesamte Energieerzeugung mit einem kleinen Heizwasserspeicher und mit Paraffin im Konden­sator für die Warmwasserbereitung, zum Heizen und Kühlen des Gebäudes mit der neuen Wärmepumpe bereitzustellen.

Kostenvergleich PV-Anlage plus Wärmepumpe gegenüber Gas-Brennwertkessel.
Quelle: Dipl.Ing. Robert Kremer
Tabelle 3: Kostenvergleich PV-Anlage plus Wärmepumpe gegenüber Gas-Brennwertkessel.

Die Vorteile der neu entwickelten Wärmepumpen

• Das Aufkeimen von Legionellen wird sowohl für das Warmwassersystem als auch für das Kaltwassersystem verhindert.

• Maximale Austauschquote in der Trinkwasser-Installation, keine Stagnation nach Definition der VDI 6023.

• Gesteuerte Kühlung des Kaltwassersystems unter 20 °C und Erwärmung von Warmwasser sowie Zirkulation auf 60 °C.

Wärmerückgewinnung aus Abwasser, aus Abluft, aus Heizwasser. Durch Abluftkühlung Kondensation von Kellerfeuchte am Verdampfer, Wäschetrocknung und Schimmelvermeidung inklusive.

• Heizkreiskühlung im Sommer; die Absenkung der Trinkwassertemperatur von 60 auf 50 °C in Kleinanlagen verringert die Wärmelast im Sommer und die Kaltwasserkühlung zur Trinkwassererwärmung führt im Sommer zur Abkühlung der Wände und Räume.

• Die Abwasserwärmenutzung erfolgt durch Kaltwasservorwärmung von 10 auf 15 °C am Abwassersammler, wobei das erwärmte Kaltwasser über den Verdampfer anschließend gekühlt wird und weit unter der problematischen Temperatur von 25 °C bleibt.

• Die Einbindung eines Solarkollektorkreislaufs in das Verdampfer-System ermöglicht die Nutzung thermischer Solarkollektoren auch in der Übergangszeit und im Winter.

• Geringster Platzbedarf durch Paraffinspeicher im Heizwasserspeicher entsprechend einem Wasserwert von 1.400 Litern.

• Kosten- und Energieeinsparung durch kleinste Rohrdurchmesser, keine zusätzlichen Zirkulationsleitungen, Betriebstemperatur 50 °C, Jahresarbeitszahl über COP 3, im Sommer um COP 4.

• Unbegrenzter Komfort und zukunftssichere Trinkwasserversorgung, auch bei Dachgeschossausbau möglich.

Fazit:

Die nach VDI-Richtlinie 6023 geforderte Austauschquote ist bei Ringleitungen und Maschen gesichert. Während die übliche zusätzliche Zirkulation in Baumstrukturen bei jeder Zapfung zum Erliegen kommt, wird beim System „Zeeh“ die Temperaturpräsenz immer erreicht. Als Lösung für ein bisher unlösbares Problem wird für die Kalt- und Warmwasserverteilung nach dem System „Zeeh“ die Entwicklung einer neuen Wärmepumpe vorgeschlagen.

Weiterführende Informationen: http://www.zeeh-speicher.de

Von Robert Kremer
Ehem. Mitarbeiter im DVGW Fachausschuss Trinkwasserhygiene in Gebäuden, im Ausschuss Trinkwassererwärmer, Normenausschuss DIN 4753, Richtlinienausschuss VDI 6003 sowie Entwicklungsleiter bei Fröling.
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