Barrierearme Bäder im Wohnungsbestand: die Quadratur des Kreises?

Donnerstag, 27.10.2022

Zum Beispiel: großzügige Dusche

Die im wahrsten Sinne des Wortes größte Barriere in Bestandsbädern stellt meistens die Badewanne dar. Eine bodengleiche Dusche ist für Bewohner mit Mobilitätseinschränkungen besser zu nutzen. Sie erleichtert außerdem die Assistenz bei der Körperpflege durch Angehörige oder Pflegekräfte. Voraussetzung ist allerdings, dass die Dusche dafür genügend Platz bietet. Der verfügbare Raum im Bestand lässt sich optimal nutzen, wenn der Duschplatz nicht durch die Maße einer Duschtasse limitiert, sondern durchgefliest ist (Bild 2). Mit einer raumhohen Vorwandkonstruktion kann der Duschbereich dann zentimetergenau von anderen Sanitärobjekten abgeschirmt werden. Und das sogar mit Doppelnutzen. Beispielsweise mit einer Vorwandkonstruktion aus „Prevista Dry Plus“-Schienen auf der einen Seite – und einem integrierten WC-Vorwandelement auf der anderen.

Das Bild zeigt eine bodenebene Duschfläche mit Duschrinne.
Quelle: Viega
Bild 2: Durchgeflieste, bodengleiche Duschen nutzen den Raum optimal aus, um möglichst viel Platz zu erzielen. Ideal ist es, die Duschrinne „Advantix Cleviva“ an der Wand zu platzieren, damit die Standfläche frei bleibt. Diese Duschrinne von Viega ist eigentlich ein Punktablauf, also entsprechend einfach zu installieren.

In der Dusche Montageschienen raumhoch vor das Mauerwerk zu setzen, optimiert zudem die Abläufe der Badsanierung. Das Abschlagen oder Spachteln der alten Fliesen entfällt. So entsteht weniger Dreck, und im Nassbau übliche Trocknungszeiten unterbrechen nicht den Baufortschritt. Je nach Situation kann die Vorwand gleichzeitig einen dahinterliegenden Schacht verdecken.

Ein weiteres Detail, das eine Dusche seniorengerecht(er) macht, ist die überlegte Entwässerung der Dusche. Wird sie zum Beispiel an der Wand platziert, bleibt der Boden frei und bietet mehr Standsicherheit bzw. er ist mit dem Rollstuhl besser befahrbar. Eine sehr einfache Entwässerungslösung hierfür ist die Duschrinne „Advantix Cleviva“, die wie ein Punktablauf installiert wird – aber zum Beispiel direkt vor der Wand. Das schafft Fläche. Ist ein gerader Abgang durch den Boden möglich, sind für den Einbau außerdem nur 25 mm Bodenhöhe erforderlich. Der Anschluss des Grundkörpers an eine Sammelleitung ist ab 70 mm machbar. Die Duschrinne aus Edelstahl lässt sich millimetergenau zuschneiden und wird in das Fliesenbett eingearbeitet. Das Gefälle zum Punktablauf ist in das Edelstahlprofil bereits eingearbeitet.

Zum Beispiel: Waschtisch und WC höhenverstellbar

Besonders bedarfsgerecht ist es in barrierearmen Bädern, eine Höhenverstellung für Waschtisch und WC vorzusehen. So können sowohl im Rollstuhl sitzende Menschen als auch kleine Kinder bequem die Sanitärgegenstände nutzen.

Das Bild zeigt ein WC-Vorwandelement.
Quelle: Viega
Bild 3: Die Höhenverstellung des „Prevista“-WC-Vorwandelements funktioniert mit Gasdruckfedern. Gleiches gilt für das Waschtisch-Element. Hier ist kein Elektroanschluss erforderlich.

Im „Prevista“-System sind dazu Vorwandelemente enthalten, die eine individuelle Höhenanpassung per Gasdruckfeder statt mit einem elektrischen Antrieb ermöglichen, (Bild 3). Das senkt die Installationskosten, da elektronisch betriebene Varianten teurer sind. Stattdessen können die Nutzer per Knopfdruck die Sitzhöhe des WCs um acht Zentimeter variieren, das Höhenniveau des Waschtisches am entsprechenden „Prevista Dry“-Element um 20 Zentimeter.

Für Pflegebedürftige ist ein höhenverstellbares WC besonders praxisgerecht, wenn zusätzlich Stützgriffe die Sicherheit bei der Nutzung erhöhen. Denn gerade im Bad stürzen viele Senioren – etwa 250.000 pro Jahr, wie der Verein Wohnvielfalt auf seiner Internetseite meldet [4].

Aber auch ohne automatische Höhenverstellung lässt sich die Sitzhöhe des WCs mit dem Vorwandelement „Prevista Dry“ zumindest in einem gewissen Rahmen optimal auf die Nutzer abstimmen. Dafür ist die Befestigungstraverse für die Keramik stufenlos einstellbar. So sind Sitzhöhen von standardmäßig 40 bis 48 Zentimeter frei wählbar und im Handumdrehen zu fixieren.

Zum Beispiel: Dusch-WC vorsehen

Neben der optimalen WC-Sitzhöhe trägt ein Dusch-WC maßgeblich zur Eigenständigkeit bei der Körperhygiene bei. Das WC-Vorwandelement von Viega ist bereits für die Nachrüstung eines solchen WCs vorbereitet: Über ein serienmäßiges Leerrohr kann der Kaltwasseranschluss für die in der Keramik integrierte Dusche zum Eckventil des Spülkastens geführt werden. Mit einem entsprechenden Adapter für das Eckventil ist dann schnell der parallele Anschluss von Füllventil und Dusch-WC hergestellt. Das Vorwandelement ist außerdem so konzipiert, dass die Keramiken der gängigsten Dusch-WCs daran befestigt werden können. Wurde bei der Badplanung bereits der erforderliche Stromanschluss vorgesehen, ist der nachträgliche Einbau also ohne größeren (Kosten-)Aufwand möglich.

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