Digitalisierung und Klimaschutz: Verbraucher zeigen kaum Interesse

26 Prozent lehnen Smart-Home-Geräte ab

Montag, 23.09.2019

Wenn intelligente Technik auf der Kinoleinwand präsentiert wird – wie etwa jüngst in dem Marvel-Film „Avengers – Infinity War“ – dann lockt das Millionen von Fans fasziniert vor die Leinwand...

In den eigenen vier Wänden ist diese Euphorie jedoch noch nicht angekommen. Ganz im Gegenteil: Viele Verbraucher haben aktuell einfach kein Interesse an Smart-Home und Co. oder zumindest große Bedenken. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online für die Mitmachkampagne „Mein Klimaschutz“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, und nukleare Sicherheit (BMU).

Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der insgesamt 1.400 befragten Verbraucher wollen demnach gar keine Smart-Home-Geräte nutzen – jedenfalls noch nicht. Bedenken gibt es vor allem wegen des Datenschutzes, fehlender Kompatibilität und zu hoher Kosten. Das Sparpotenzial solcher Anlagen kann diese Ängste da nicht auffangen. „Die Umfrage zeigt, dass vielen Verbrauchern das Sparpotenzial durch Digitalisierung noch immer nicht bewusst ist“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online: „Dabei können Smart-Home-Geräte helfen, die Kosten und den CO2-Ausstoß zu senken.“ Sie fordert daher, die Vorteile smarter Geräte für einen wirksamen Klimaschutz bekannter zu machen und stärker zu fördern. „Digitalisierung und Monitoring müssen für Verbraucher greifbarer werden.“

Dank Digitalisierung deutlich sparen

Wie groß das Sparpotenzial ist, verdeutlicht das Beispiel eines durchschnittlichen Einfamilienhauses. Mit smarten Thermostaten an Heizkörpern lassen sich bei 110 Quadratmetern Wohnfläche im Schnitt etwa 135 Euro pro Jahr sparen und 450 Kilogramm CO2 vermeiden. Um diese Menge CO2 zu kompensieren, wären 36 Bäume nötig. Der Wechsel von herkömmlichen zu smarten Thermostaten rechnet sich in diesem Fall innerhalb von weniger als zwei Jahren, heißt es in der Studie.

Nicht zu unterschätzen sei auch das Sparpotenzial in Bad und Küche. Gemeinsam kommen diese Bereiche im Schnitt auf einen Anteil von 40 Prozent der CO2-Emissionen. Auch hier gibt es jede Menge Möglichkeiten für weniger Energieverbrauch, mehr Komfort und Sicherheit. Zum Beispiel bei der täglichen Körperpflege, die laut Umweltbundesamt den größten Anteil am privaten Wasserverbrauch ausmacht. Mehr als die Hälfte des durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauchs wird für Duschen, Baden und den Gang zur Toilette benötigt. Um den Wasserverbrauch zu senken, sollte daher im Badezimmer angesetzt werden. Etwa durch den Tausch eines Durchlauferhitzers. Auch hier kann effizient umgerüstet werden, etwa auf ein smartes Modell, das hohen Warmwasserkomfort mit Energieeffizienz verbindet.

Die Grafik zeigt: Die Verbraucher haben bei der Verwendung von Smart-Home-Geräten vor allem Bedenken wegen des Datenschutzes, fehlender Kompatibilität und zu hoher Kosten.
Quelle: www.mein-klimaschutz.de
Die Grafik zeigt: Die Verbraucher haben bei der Verwendung von Smart-Home-Geräten vor allem Bedenken wegen des Datenschutzes, fehlender Kompatibilität und zu hoher Kosten.

Smart-Home-Schwächen

Laut Umfrage ist es den Herstellern beim Smart Home zudem noch nicht gelungen, in Sachen Datenschutz zu überzeugen. Außerdem sehen viele Verbraucher kaum Möglichkeiten, um Geräte verschiedener Anbieter und in mehreren Bereichen des Haushalts zu kombinieren. Nur wenige nutzen zudem Fördermittel für die Digitalisierung ihres Zuhauses.

mein-klimaschutz.de

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