SHK-Systemtechnik

Trinkwarmwasserbereitung im Mehrfamilienhaus

Donnerstag, 26.10.2023

Das Bild zeigt eine dezentrale Trinkwarmwasserbereitung mit Hybridstationen.
Quelle: Taconova Group AG
Die dezentrale Trinkwarmwasserbereitung mit Hybridstationen ermöglicht eine 2-Leiter-Installation mit für die Wärmepumpe optimierten Vorlauftemperaturen.

Standzeiten von Warmwasser verringern

Auch die Verlegung der Trinkwasserleitungen in den Wohnungen hat einen Einfluss auf die Trinkwasserhygiene. Das Forschungsinstitut ISFH hat im Rahmen des Forschungsprojektes „Trans2NT-TWW – Analyse und Erarbeitung notwendiger Maßnahmen zur Absenkung der Trinkwarmwassertemperatur in Niedertempera-tur-Versorgungssystemen“, an der der Hersteller Taconova als Industriepartner beteiligt ist, eine Simulationsstudie durchgeführt [1].

In dieser hat das Team um Peter Pärisch, Gruppenleiter Thermische Energiesysteme in der Abteilung Solare Systeme des ISFH, untersucht, welche Standzeiten in den Kaltwasser- und Warmwasserleitungen mit potenziell kritischen Temperaturen zwischen 25 und 50 °C auftreten. Dabei verglichen die Forscher vier Varianten mit jeweils thermischer Trennung zwischen Kaltwasser und Warmwasserleitung und Anbindung der Zapfstellen mit Warmwasser von oben. Erstens: die klassische T-Stück-Installation. Zweitens: Die Durchschleif-Reihen-Installation, bei der die Kaltwasser- und Warmwasserzapfstellen in Reihe geschaltet sind. Drit-tens: Die Durchschleif-Ring-Installation, bei der die Kaltwasser- und Warmwasserzapfstellen im Ring verschaltet sind. Viertens: Eine Mischvariante aus T-Stück-Installation in der Warmwasserleitung und Ringinstallation in der Kaltwasserleitung.

In der Simulationsstudie für das Warmwasser-Lastprofil „junges Paar“ zeigte sich, dass die klassische T-Stück-Installation und die Mischvariante für die Trinkwasserhygiene bezüglich der Standzeiten im kritischen Temperaturbereich besser sind als Ring- oder Reihenschaltungen. Für Kaltwasser hilft ein häufiger Wasserwechsel, unter 25 °C zu bleiben, während beim Warmwasser die Anzahl der beteiligten Rohre minimiert werden sollte, insbesondere bei 45 °C. Dabei hatte es für die Standzeiten zwischen 25 und 50 °C in den Kaltwasser- und Warmwasserleitungen so gut wie keinen Einfluss, ob die Vorlauftemperatur 60 °C oder 45 °C betrug. Peter Pärisch weist darauf hin, dass die Übertragbarkeit der Ergebnisse durch weitere Simulationen hergestellt und vor allem auch durch Laborexperimente zum Legionellenwachstum validiert werden sollte. Dies soll in einer zweiten Projektphase in repräsentativen Demonstrationsgebäuden geschehen. Das Projektziel ist die Erarbeitung eines Leitfadens, der bei der Auswahl geeigneter Niedertemperatursysteme zur hygienischen Trinkwassererwärmung helfen soll und der im kommenden Jahr erscheinen soll. Egal ob im Neubau oder in der Bestandsanierung: Mit einer sorgfältigen Planung lässt sich die für das jeweilige Gebäude beste Heizungslösung finden und die Frage nach der dezentralen oder zentralen Trinkwarmwasserbereitung beantworten. Dabei unterstützt der Hersteller Taconova Planer im gesamten Planungsprozess von der Ermittlung der Grundlagen, über die Auswahl der Technik bis hin zur Inbetriebnahme und späteren Wartung. Taconova-Experten stehen den Planenden von Anfang an mit persönlicher Beratung zur Seite.

Das Bild zeigt eine Trinkwarmwasserbereitung mit einer zentralen Frischwarmwasserstation.
Quelle: Taconova Group AG
Die Trinkwarmwasserbereitung mit einer zentralen Frischwarmwasserstation bietet sich dann an, wenn der Wärmeerzeuger hohe Vorlauftemperaturen bereitstellen kann.

Quellenangabe [1] Peter Pärisch, Mark Distelhoff, Jonas Keuler, Carsten Lampe, Christopher Graf, Anna Cadenbach, Mul-ti-criteria comparison of various drinking water installations for low-temperature supply systems in apartments, Tagungsbeitrag CISBAT 2023.

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