Wissenstransfer durch neue Medien
Die zahlreichen gesetzlichen und technischen Regelungen, Informationen und Hinweise aus unterschiedlichen Quellen für die TRWI, die in den letzten Jahren national und europäisch erarbeitet wurden, stellen Betreiber, Planer und Handwerker vor Anwendungsprobleme.
Der DVGW, die Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e.V. (figawa) und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) haben diese Situation erkannt. Sie erarbeiten künftig eine gemeinsame anwenderorientierte Lösung des Problems – ein Internet basiertes Wissensportal für die TRWI.
Dadurch werden die technischen Regeln und ihre Kommentierung jederzeit auf Smartphone oder Tablet verfügbar. Dieses Portal soll insbesondere dazu dienen, das gemeinsame Verständnis eines hohen Schutz- und Qualitätsniveaus in der TRWI zu fördern. Der Internetauftritt startet voraussichtlich im nächsten Jahr.
Das beste Wissen nützt jedoch nichts, wenn es nicht flächendeckend in der Praxis umgesetzt wird. Deshalb sollten besonders Fachplaner sich kontinuierlich weiterbilden. Dabei ist für sie wichtig, Zusammenhänge zu verstehen sowie Stellschrauben erkennen und für sich nutzen zu können.
Denn bei einem modernen Haus muss der gesamte Lebenszyklus einer Immobilie im Auge behalten werden - nicht nur die Kennwerte einzelner Teile. Dies verlangt ein optimales Zusammenspiel von Konstruktion, Anlagentechnik und Ausstattung. Sein volles Potenzial schöpft ein Gebäude aber erst aus, wenn alle Systeme miteinander kommunizieren und interagieren.
Damit dies gelingt, geht der Trend bei der Technik zu einer herstellerübergreifenden Kompatibilität. Moderne Geräte und Systeme nutzen eine universelle Netzwerkarchitektur nach dem IP-Standard (Internet Protocol) zur Kommunikation. Ein solches Zusammenspiel verringert die Komplexität und den Wartungsaufwand der Gebäudetechnik. Auch hier ist jetzt Komfort gefragt: Er bezieht sich auf eine hohe Bedienfreundlichkeit bei gleichzeitig größtmöglichem Datenschutz.
Mit der Hilfe von qualifizierten Planern kann der geschulte Immobilieneigentümer/-nutzer die Vorteile eines Gebäudemanagements ausschöpfen: Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Komfort, Flexibilität und Sicherheit.
Fazit
Die Qualität des Trinkwassers kann für den Konsumenten nur dann garantiert werden, wenn die theoretischen Ansätze der Regelwerke für die Trinkwasser-Installation (Werkstoffe, Produkte, Installationstechniken) mit dem realen Ist-Zustand vor Ort (Trinkwasseranalyse) übereinstimmen.
Die entsprechenden Ansätze dazu sind bestenfalls auf europäischer Ebene zu manifestieren, damit auch in diesem Punkt gemeinsame Standards herrschen. Sollten hier keine weitgehend harmonisierten Vereinbarungen möglich sein, müssten die Nationalstaaten eigene regulatorische Ansätze zum Monitoring treffen.
Die technischen Selbstverwaltungen wie das Europäische Komitee für Normung (Comité Européen de Normalisation, CEN) und das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) sind bereit, ihren Beitrag zu leisten und das dazugehörige verständliche technische Regelwerk zu erstellen.