Wobei Grundfos an dieser Stelle sogar bereits noch einen Schritt weiter ist: In der Baureihe „Magna 3“ ist bereits eine für die Fernauslese vorbereitete Wärmemengenzählung integriert, bestätigt Martin Palsa:
"Die Funktion ist tatsächlich bereits vorhanden, kann aber eine offizielle Wärmemengenmessung nicht ersetzen, weil die Mengenzählung nicht geeicht ist. Für die interne Auswertung des Energieeinsatzes beispielsweise ist die Datenauslese dank einer Genauigkeit von über 90 Prozent aber schon jetzt überaus sinnvoll nutzbar."
Und wie sieht er bei anderen Zielgruppen aus, der Kundennutzen?
"Im OEM-Geschäft (Anm. d. Red.: z.B. Heiztechnik) ist mehr denn je unsere Bereitschaft und Fähigkeit gefordert, schnell und unkompliziert auf individuelle Kundenwünsche eingehen zu können. Mass-Customization heißt hier ein zentrales Stichwort. Dann geht es unter anderem um die individuelle Anpassung von Baugröße, spezifischen Drücken oder ähnlichem. Ein anderes betrifft wieder die Innovationsstärke, wenn uns Kessel-, Wärmepumpen- oder Klimageräte-Hersteller schon frühzeitig mit in die Geräteentwicklung einbinden."
Das dürfte, die Aufzählung der Hersteller zeigt es, künftig umso wichtiger werden, denn der Anteil an Niedrigstenergie- und Passivhäusern steigt, der mit konventioneller Heiztechnik sinkt – und damit bricht auch der Markt für die entsprechenden Umwälzpumpen weg:
"Doch auch in Kühlkreisläufen und ähnlichem müssen Medien bewegt werden – und damit verschieben sich die Mengengerüste nur, sie gehen nicht verloren. Aktive Kühlung ist ein Beispiel dafür, der Pumpeneinsatz in der steigenden Zahl thermischer Solaranlagen ein anderer. Unsere Aufgabe wird es vor diesem Hintergrund vielmehr sein, die Pumpen noch stärker als bisher ins Bewusstsein zu rücken und sie noch viel stärker als bisher in Prozesse und Systeme stabil zu integrieren. Das wichtige Stichwort hierzu lautet: i-Solutions."
Und wo bleibt dabei der Fachgroßhandel?
"Die Ausführungen soeben waren ganz klar auf das OEM-Geschäft bezogen. Der Fachgroßhandel, also der dreistufige Vertriebsweg, steht für uns, wenn wir über das generelle Pumpengeschäft für die Gebäudetechnik sprechen, ansonsten in seiner Bedeutung völlig außer Frage! Vor allem, weil in der Wertschöpfungskette vom Hersteller zu unserem Endkunden, dem Fachhandwerker, der Fachgroßhandel gerade in den vergangenen Jahren ebenfalls durch eine ganze Reihe guter Ideen dazu beigetragen hat, dass die gute und fruchtbare Zusammenarbeit weiter erfolgreich ausgebaut wird. Insofern sind aus unserer Sicht die Diskussionen um diese Vertriebsstruktur eher Klagen auf sehr hohem Niveau – an denen wir uns nicht beteiligen. Genauso sehen wir die Konzentrationsentwicklungen im Großhandel als ganz normale Entwicklung, die es in jeder Branche gibt und auf die wir uns als Hersteller schlichtweg einzustellen haben."
…ohne die Sorge, irgendwann bei einem der großen „Spieler“ nicht mehr gelistet zu sein?
"Dann hätten wir vorher etwas nicht richtig gemacht. So lange wir aber die Marke 'Grundfos' so stark halten und weiter mit den entscheidenden Attributen Innovation, Qualität, Flexibilität und Service aufladen wie bisher, wird sich die Frage gar nicht erst stellen.."
Herr Palsa, danke schön für dieses informative und aufschlussreiche Gespräch!