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Hochwasser! Achtung: Trinkwasserhygiene in Gefahr!

Montag, 22.01.2024

Außen reinigen – innen spülen!

Was also ist nach dem Hochwasser zu tun? Als erste Sofortmaßnahme wird schon bei den Aufräumarbeiten die durchfeuchtete Dämmung aller Rohrleitungssysteme entfernt und entsorgt. Denn: Moderne Dämmungen würden auch nach Wochen nicht trocknen – sie sind geschlossenporig. Das kann bei metallenen Bauteilen Außenkorrosion verursachen. Sobald der Versorger wieder einwandfreies Trinkwasser liefert, ist die Installation von außen komplett zu säubern und (von innen) durchzuspülen. Das äußerliche Reinigen ist mit einwandfreiem Trinkwasser durchzuführen.

Nach der äußerlichen Reinigung kommt die Spülung der gesamten Installation. Dafür wird die Anlage im ersten Schritt komplett entleert und sofort wieder mit Trinkwasser befüllt. Das verhindert die Verbreitung von lokalen Kontaminationen im überfluteten Kellerbereich in die gesamte Installation. Eventuell ist auch eine Dichtheitsprüfung erforderlich, wenn äußerliche Beschädigungen an Leitungen oder Armaturen vermutet werden. Der Spülprozess selbst erfolgt nach DVGW-Arbeitsblatt W 557. Weiter sind die ZVSHK-Merkblätter „Spülen, Desinfizieren und Inbetriebnahme von Trinkwasser-Installationen“ und „Dichtheitsprüfung von Trinkwasser-Installationen“ zu beachten.

Grafik zeigt Rückstausicherung
Quelle: Viega
Besser vorbeugen - beispielsweise mit einer Rückstausicherung. Sie verhindert, dass kontaminiertes Abwasser in Räume unterhalb der Rückstauebene fließt.

In der Regel genügen diese Maßnahmen, um die Trinkwassergüte wiederherzustellen. Auf eine prophylaktische Desinfektion sollte verzichtet werden. Sie belastet die Komponenten der Anlage unnötig und lässt Bauteile korrodieren. Bestehen dennoch Zweifel bezüglich mikrobieller Belastung, ist eventuell eine Beprobung durchzuführen. Das gilt insbesondere für Pflegeheime, Kindergärten oder Krankenhäuser. Die entscheidenden Parameter sind dabei die Grenzwerte für E.Coli und für Coliforme Bakterien. Sie gelten als Indikatoren für eine fäkale Belastung.

Vermehrt auftretende Starkregen- und Hochwasserereignisse zeigen die Risiken, denen das hohe und sensible Gut „genusstaugliches Trinkwasser“ ausgesetzt ist. Daher sollten auch prophylaktische Maßnahmen wie beispielsweise die Rückstausicherung der Entwässerungsleitung bedacht werden. Das nächste Hochwasser kommt bestimmt …

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