Dabei ist es für jeden Mikrobiologen selbstverständlich, dass die Stagnation die Hauptursache für Bakterienwachstum in solch gefährlichem Ausmaß ist. Wird Stagnation vermieden, ist die mikrobielle Gefahr weitestgehend gebannt. Zirkulierende Systeme, bei denen das Wasser im Kreislauf gepumpt wird, sind bei Warmwasser-Installationen längst Stand der Technik.
Doch was passiert in diesen Systemen? Nicht nur durch hohe Temperaturen, auch durch Stagnation werden immer mehr und mehr Schadstoffe, wie zum Beispiel Nickel und Blei, aus den Installationsmaterialien gelöst und das Wasser verliert möglicherweise sogar seine Qualität als Trinkwasser.
Sofern das Temperaturniveau es zulässt, finden auch Mikroorganismen tage-, wochen- oder gar monatelang Zeit, sich im Kreislaufwasser nahezu unbegrenzt zu vermehren.
Gerade bei zirkulierendem Kaltwasser ist es nur mit hohem Aufwand möglich, die Temperaturvorgaben von max. 25 °C einzuhalten – die in der VDI/DVGW-Richtlinie 6023 empfohlenen 20 °C sind ohne aktive Kühlung nicht zu erreichen. Zirkulation alleine ist nicht im Stande, Stagnation zu vermeiden. Der Schlüssel ist der viel zitierte Grundsatz: „Wasser muss fließen.“ Und nicht nur das, stagnierendes Wasser muss durch frisches ersetzt werden.
Intelligente Elektronik schont die Ressource
Der meist nicht zuverlässig planbare Faktor ist das Nutzerverhalten. Im Bestand und im Neubau gibt es immer objektspezifisch unvermeidbare Nutzungsunterbrechungen, die dennoch nicht zwangsläufig zur Stagnation führen müssen. Automatische Armaturen mit Freispül-Automatik sind die sicherste Möglichkeit, das Stagnationswasser bis zum Punkt der Entnahme mit Frischwasser auszuspülen.
WimTec hat sich auf Sanitärelektronik spezialisiert und bietet mit „HyPlus“ ein Gesamtkonzept für alle Wasserabgabestellen. Im Vergleich zu manuellen Armaturen wird der Wasserverbrauch bei automatischen „HyPlus“-Armaturen bereits durch die berührungslose Auslösung signifikant gesenkt. Wasser fließt nur dann, wenn es tatsächlich benötigt wird. Einen Teil des gesparten Wassers verwenden automatische Armaturen zum Sicherstellen des Wasseraustauschs durch bedarfsgerechtes Freispülen direkt an der Zapfstelle.
In allen Objekten ist die ganzheitliche Betrachtung der Trinkwasser-Installation von zentraler Bedeutung. Lösungen für einzelne, kontaminierende Schwachstellen bringen meist nur kurzfristige Erfolge, für den nachhaltigen Erhalt der Trinkwassergüte braucht es ein Gesamtkonzept wie das von WimTec.
Bei modernen Armaturen können die Häufigkeit und die Menge der Freispülung exakt eingestellt werden – durch das Spülintervall (0,5 bis 24 Stunden) und die Mindestspüldauer (10 bis 180 Sekunden). Dabei erkennt die intelligente Elektronik an jeder Zapfstelle, ob eine Benutzung stattgefunden hat.
Darüber hinaus erfasst sie die Entnahmedauer, die sie über das eingestellte Spülintervall aufsummiert. Wird die Wasserabgabestelle im festgelegten Spülintervall zu wenig benutzt, spült die intelligente Freispül-Automatik nur die erforderliche Restmenge laut eingestellter Mindestspüldauer aus.
Bei ausreichender Benutzung innerhalb des festgelegten Spülintervalls findet keine zusätzliche Spülung statt. Bei einer Nutzungsunterbrechung ergibt sich je nach Armatur und Durchfluss ein maximal erreichbares Spülvolumen von bis zu 2.592 Liter pro Tag.
Das bedeutet, dass mit der maximalen Spülleistung von „HyPlus“-Armaturen wie der berührungslosen Reihenwaschanlage von WimTec selbst zu groß dimensionierte Kalt- und Warmwasserleitungen ausreichend gespült werden können.
Mit dem Gesamtkonzept des Herstellers können Armaturen einfach nachgerüstet werden und sind eine effektive Lösung für die wirtschaftliche Sanierung und den laufenden Betrieb.