Trinkwasserhygiene

Chemiefreie Kalkschutztechnik liefert eindrucksvolles Ergebnis

Montag, 07.03.2022

Die denkmalgeschützte Naumannsiedlung der GAG Immobilien AG in Köln ist ein gelungenes Beispiel für nachhaltige urbane Wohnraumgestaltung:

Behutsam saniert und modernisiert wird das Erscheinungsbild der traditionsreichen Siedlung nach wie vor vom architektonischen Stil der 1920er-Jahre geprägt. Doch auch hinter den neuen Fassaden hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Nach vielen Jahren wiederkehrender Störungen der Warmwasserversorgung aufgrund von Kalkschäden entschied sich die Wohnungsbaugesellschaft bei der Trinkwasserinstallation für eine zeitgemäße und hocheffiziente Techniklösung, die dauerhaft vor Kalksteinbildung schützt. Da das Projektteam aus Instandhaltungstechnikern, Ingenieuren und SHK-Experten seinerzeit noch keine Erfahrung mit dem Betrieb einer „BIOCAT“-Kalkschutzanlage hatte, sollte anhand einer Teststrecke die Wirksamkeit im Dauerbetrieb überprüft werden.

Bei der denkmalgeschützten Naumannsiedlung setzt die GAG Immobilien AG in Köln auf eine zeitgemäße und hocheffiziente Techniklösung, die dauerhaft vor Kalksteinbildung schützt.
Quelle: Watercryst Wassertechnik GmbH & Co. KG
Bei der denkmalgeschützten Naumannsiedlung setzt die GAG Immobilien AG in Köln auf eine zeitgemäße und hocheffiziente Techniklösung, die dauerhaft vor Kalksteinbildung schützt.

Zu Beginn der gemeinsamen Projektentwicklung mit der GAG Immobilien AG als Eigentümerin der Naumannsiedlung, der RheinEnergie AG als Contractor der Wärme- und Warmwasserversorgung, der Fima Dieter Nicolin GmbH als Fachinstallationsbetrieb und der WATERCryst Wassertechnik GmbH & Co. KG als Hersteller der „BIOCAT“-Kalkschutztechnik waren sich die Kooperationspartner in einem Punkt schnell einig: Als zwei durch Kalkschäden nicht mehr funktionsfähige Plattenwärmetauscher in Mehrfamilienhäusern in der Naumannstraße ersetzt werden mussten, gab es Handlungsbedarf, um weitere Schäden an den zentralen technischen Bauteilen und an den Rohrinstallationen zu vermeiden.

Kalksteinbildung in der Ladeleitung.
Quelle: Watercryst Wassertechnik GmbH & Co. KG
Kalksteinbildung in der Ladeleitung.

Die Gesamtwasserhärte im Versorgungsgebiet der Mehrfamilienhäuser liegt zwischen 18 und 20° dH. Wie überall in der Domstadt, stellt das extrem harte Wasser Hauseigentümer vor besondere Herausforderungen. In erster Linie sind das funktionale Beeinträchtigungen der Rohrleitungen wegen der starken Kalksteinbildung, die hohe Kosten und schlimmstenfalls erhebliche Schäden mit sich bringen können.

Immobilieneigentümer wie die GAG Immobilien AG, die bereits seit über 100 Jahren jedem Zehnten in Köln bezahlbares Wohnen ermöglicht, stehen zudem in einer besonderen Verantwortung ihren Mieterinnen und Mietern gegenüber: Wird die Trinkwasserqualität des Wasserversorgers nachteilig verändert, sind Vermieter nach §16 und §21 der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) dazu verpflichtet, dies anzuzeigen. Chemische Entkalkungsanlagen, die beispielsweise mit Zugabe von Salz die natürliche Zusammensetzung des Trinkwassers verändern, um die Wasserhärte zu reduzieren, unterliegen dieser gesetzlich vorgeschriebenen Mitteilungspflicht.

Sichtbare Kalksteinbildung in der Teststrecke.
Quelle: Watercryst Wassertechnik GmbH & Co. KG
Sichtbare Kalksteinbildung in der Teststrecke.

Praktisch bedeutet das, dass in vermietetem Wohnraum Hinweise hierzu gut sichtbar für alle Mieterinnen und Mieter veröffentlicht werden müssen. Des Weiteren sind die Einschränkung des Trinkwasser-Nutzerkreises (natriumarme Ernährung), der hohe Betriebsaufwand sowie die hohen Betriebskosten, die auf die Mieter umgelegt werden und somit die Nebenkosten erhöhen, als nachteilig zu bewerten für den Wohnungsbau.

Sichtbare Kalksteinbildung in der Teststrecke.
Quelle: Watercryst Wassertechnik GmbH & Co. KG
Sichtbare Kalksteinbildung in der Teststrecke.

Nachhaltigkeit immer langfristig ausrichten

TGA-Projektleiter Andre Glatzel aus der Abteilung Instandhaltung bei der GAG Immobilien AG beschreibt rückblickend den Start der Kooperation: „In den Jahren vor 2018 hatten wir diverse technische Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass die Warmwasserversorgung für unsere Mieterinnen und Mieter gewährleistet ist. Letztendlich war aber keine dieser Maßnahmen zufriedenstellend, weil neben der Sicherstellung und Gewährleistung der Trinkwasserqualität andere technische Lösungen auch mit einem hohen Wartungsaufwand verbunden waren. Darüber hinaus bestand ein Restrisiko, dass die Kalksteinbildung die Warmwasserversorgung doch so erheblich beeinträchtigen könnte, dass dies zu verminderter Wohnqualität führt.“

Aus diesem Grund sei man seitens der GAG Immobilien AG an einem nachhaltigen Systemwechsel interessiert gewesen, der auch die grundsätzliche Unternehmenskultur der Wohnungsbaugesellschaft unterstreiche.

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