Genuss in der Dusche - damals und heute

Von Brausen bis zu digitalen Duschen

Seit sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Badezimmer und die Dusche in deutschen Privathaushalten etabliert haben, ist sie ein Teil der Geschichte. Und zwar ein Teil mit hohem Stellenwert, denn nach wie vor ist erst durch sie der Genuss in der Dusche garantiert: Die Brause.

Kontinuierlich wurden die Brausen in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt, mit besonderen Features ausgestattet und in Design und Funktion weiterentwickelt. Mit neuen Technologien, die noch mehr Komfort in der Dusche versprechen, multisensorischen Lösungen inklusive Licht, Sound und Dampf und attraktiver Designvielfalt, die den persönlichen Vorlieben gerecht wird, verwandeln die Brausen die einst rein funktionale Dusche heute in eine private Wohlfühloase. Vom festen Bestandteil der Wannenarmatur bis zum modularen System für eine digitale Duschlösung ist die Bedeutung der Brause stark gewachsen – Zeit, die wichtigsten Entwicklungen in ihrer linearen Folge zu betrachten.

1956: Die Brause als Bestandteil der Badarmatur

Die Brause hat noch keine Eigenständigkeit erlangt. In den späten vierziger sowie in den fünfziger Jahren ist sie meist Teil der Badarmatur. Entsprechend gestaltet sich auch ihr Design. Analog zu den Drehgriffen der Armatur besteht der Griff häufig aus Keramik, um die Nutzer vor Verbrennungen an heißen Oberflächen zu schützen. Heute gibt es hierfür zum Beispiel bei Grohe eine „CoolTouch“-Technologie, bei der eine separate, innenliegende Wasserführung verhindert, dass die Chromoberfläche zu heiß wird.

1979: Die neue Generation des Duschens

Der entscheidende Durchbruch ist geschafft und der Traum vom einzigartigen Duschgenuss verwirklicht: Jetzt ist Duschen nicht länger nur notwendige Körperreinigung, sondern bietet gleichzeitig Entspannung, Revitalisierung und größten Wasserspaß. Die Brausen sind mit einem rutschsicheren Griff ergonomisch gestaltet und in mehreren Designstilen erhältlich, die zu unterschiedlichen Badezimmereinrichtungen passen. Zum Programm (hier: Grohe „Relexa“) gehören Hand- und Kopfbrausen sowie Brausestangen und Accessoires.

1980: Duschspaß für Kinder

Zielgruppengerechtes Design spielt eine wachsende Rolle bei der Brausenentwicklung. Um Kindern das Duschen zu versüßen, gestaltet beispielsweise Grohe die Duschbrausen „Relexa Nessie“ in Form des freundlichen Seeungeheuers. Ob Handbrause mit Champagne Strahl, Pulsatorbrause Massagebürste, Kneippscher Gießkopf oder eben „Relexa Nessie“ – die Brausen lassen sich dank Click-Technik einfach am Schlauch anschließen sowie austauschen und sorgen so für Abwechslung und individuellen Duschgenuss.

1983: Das erste Brause- und Massagesystem

Wellness und Fitness sind allgegenwärtige Themen der Zeit. Daher entwickeln die Armaturenhersteller Produkte, die diesem Gesundheitstrend gerecht werden. „Relexor“ massiert den Rücken mit zwei gegenläufig rotierenden Bürsten, die auf die verschiedenen Körperpartien ausgerichtet werden können. Der Antrieb erfolgt durch Wasserdruck, wobei die Auswahl zwischen Nass- und Trockenmassage besteht. Dafür einfach die Brause vom Brauseschlauch abnehmen und dank Click-Technik den Schlauch mit dem „Relexor“ verbinden. Das ganze Gerät ist auf eine komfortable Handhabung ausgelegt: Es wird mit nur drei Schrauben montiert, lässt sich dank der glatten Flächen leicht hygienisch rein halten und die Bürsten sind im Handumdrehen austauschbar.

1997: Brausenlinie zur Armatur

Nach weiteren technischen Neuerungen wie Brausen mit mehreren Strahlarten und Reinigungsfunktionen wie der „SpeedClean“-Technologie, welche die Strahlbildner von Verkalkungen befreit, führten die Hersteller Brausenlinien ein, die auf die Form der Armaturenlinien abgestimmt sind und deren Designelemente aufgreifen. So entsteht ein harmonisches Gesamtbild mit Design aus einem Guss.

2001: Die neue Freiheit

Im neuen Jahrtausend wird das Duschvergnügen revolutioniert. Ein Beispiel dafür ist die „Freehander“-Armatur mit zwei drehbaren Brauseköpfen an einem schwenkbaren Bügel. Damit verwandelt sie sich in Sekundenschnelle von einer Kopfbrause in eine Seitenbrause und verfügt gleichzeitig über die passende Strahlart für die jeweilige Position. Der Normalstrahl von oben erfrischt, reinigt und entspannt, wohingegen der Pulsatorstrahl von der Seite den Rücken intensiv massiert und Verspannungen löst. Dank Stop- und Eco-Funktion ermöglicht die Brause zudem einen sparsamen Umgang mit Wasser und Energie.

2003: Entspannung und Massage

Die Zeit des dreidimensionalen Duschgenusses ist angebrochen. Verwirklicht wurde er 2003 von Grohe durch den „Aquatower 3000“, das Duschsystem des Herstellers mit den meisten Funktionen und somit den vielfältigsten Duscherlebnissen seiner Zeit, sagt der Hersteller. Von Erfrischung bis Erholung ist an alles gedacht, um körperlich und mental neue Energie zu tanken. Das System vereint Kopfbrause, Handbrause, vier Seitenbrausen und einen Thermostat. Verschiedene Strahlarten sorgen für noch mehr Abwechslung und genau die richtige Duschanwendung je nach Tageszeit und Stimmung. Mit dem Thermostat lässt sich die Temperatur blitzschnell gradgenau einstellen, wodurch Wasser und Energie gespart werden. Für einen unkomplizierten Wechsel zwischen den verschiedenen Brausen und die Regelung der vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten sorgt der Aquadimmer, der bis heute in Grohe-Duschsystemen Verwendung findet.

2003: Puristischer Duschgenuss

Das Design wird minimalistischer. Der Purismus hält Einzug in die Dusche. Die Form der Brause ist komplett auf das Wesentliche komprimiert und lässt sich mit allen modernen Designlinien des Herstellers perfekt kombinieren. Die Kopfbrause nimmt kaum Platz in der Dusche ein und erfrischt dennoch mit einem vollen, wohltuenden Strahl. Die extra schlanke Stabhandbrause überzeugt vor allem durch ihre Handlichkeit und wird heute auch oft als Teil von Grohe-Duschsystemen, freistehenden Wannenbatte­rien oder Vier-Loch-Wannenarmaturen eingesetzt.

2005: Duschsysteme mit Regenschauer

Die nächste Innovation sind die puristisch gestalteten Regen-Duschsysteme, die einen wichtigen Fortschritt im Hinblick auf das Design von Duschsystemen darstellen. Deutlich schlanker und eleganter als vorangegangene Entwicklungen bieten sie nicht nur größtes Duschvergnügen, sondern erweisen sich auch als stilvoller Blickfang im Bad.

2008: Erstmals digitaler Duschspaß

Die Digitalisierung erreicht die Dusche und das Bad, was beispielsweise Grohe in den Produktkollektion „Ondus“ in „StarLight“-Chrom, „Frosted Titanium“, „Velvet Black“ und „Moon White“ umsetzt. Zu den Highlights der Linie gehört der „Ondus Aquafountain“. Als Design­objekt in fließenden Linien erinnert er an Naturschauspiele wie Wasserfälle und Kaskaden. Gleichzeitig bietet er dank einer Fernbedienung mit selbsterklärenden Symbolen noch mehr Komfort beim Duschen durch die Speichermöglichkeit von Lieblingseinstellungen für jedes Familienmitglied.

2013: Ein Erlebnis für alle Sinne

Seinen bisherigen Höhepunkt findet die Brausenentwicklung in der Entwicklung von Duschmodulen wie der „SPA F-digital Deluxe“. Die Module bieten zusätzliche Wohlfühl-Funktionen für die Dusche. Mit „SPA F-digital Deluxe“ beispielsweise kann die Duschkabine in stimmungsvolles und wohltuendes Licht getaucht oder mit angenehmem Dampf gefüllt werden, um den Körper zu reinigen – untermalt von der eigenen Lieblingsmusik. Über eine außerhalb der Kabine angebrachte Docking-Station mit Apple iPod werden per Grohe-„SPA“-App die Funktionen – farbiges LED-Licht inklusive Dimmerfunktion, Musik und Dampfintensität – per leichter Berührung reguliert. Damit bieten Hersteller wie Grohe maßgeschneiderte Duscherlebnisse für alle Sinne, die Körper und Seele gleichermaßen guttun.

Und heute ?

Das SanitärJournal hat sich auf dem Markt einmal umgeschaut und ist dabei auf viele interessante Duscharmaturen gestoßen, die aktuell das Produkt­sortiment der Hersteller erweitern und ergänzen…

Extraflaches Design

Das neue Duschpaneel „Lavida Wall“ von HSK verfügt über eine Aufbauhöhe von nur 30 mm und verschwindet dank der hinter der Wand untergebrachten Wassertechnik mit der kombinierten HSK-Unterputz-Einbaubox förmlich selbst in der Wand. Die hochwertige HSK-Unterputz-Box stellt somit die Basis des Dusch­paneels dar und muss dafür separat bestellt werden. Die flache Regentraverse bietet einen weichen Regenschauer, während die seitlich angebrachte, höhenverstellbare Designhandbrause zusätzlich drei verschiedene Strahlarten für ein individuelles Duscherlebnis bereithält. Für zuverlässige Sicherheit sorgt ein Sicherheitsthermostat mit 38 °C-Sperre und für hohe Pflegeleichtigkeit die Edelglas-Beschichtung der Glasfront sowie die Anti-Kalk-Ausführung der Designhandbrause.

Avantgardistische Formensprache

Der „Ametis“-Duschring von Graff wurde bereits mit dem „Best of Year“-Award in der Kategorie Badezimmerarmaturen ausgezeichnet und stellt einen geradezu futuristischen Höhepunkt hochwertigen Designs dar. Die avantgardistische Formensprache des puristischen Stahlkreises stellt vor allem seine Funktion in den Vordergrund. Der schlichte Ring unterstreicht die reine Form des Wassers. Gleichzeitig stellt sich „Ametis“ als HighTech-Produkt dar und bietet ein LED-System mit sechs Farbvarianten. Die indirekte Beleuchtung mit farbtherapeutischer Wirkung sorgt für eine entspannte Atmosphäre und taucht das Badezimmer in ein harmonisches Farbenspiel. Der Duschring bietet die beiden Strahlarten Regen und Wasserfall, die sich über Absperrventile leicht umschalten lassen. Das Wasser fließt aus dem Ring in einem perfekten Winkel und wird genau mittig zusammengeführt. Das Produkt ist erhältlich in Chrom sowie pulverbeschichtetem mattschwarz oder mattweiß.

Retro-Optik

Victoria + Albert erweitert die „Stafford­shire“-Kollektion um die erste Duscharmatur. Das Modell „Staffordshire 20“ ist eine klas­sische, thermostatische Duscharmatur zur Wandmontage, inklusive Handbrause für den flexiblen Einsatz. Der fest installierte Duschkopf hat einen Durchmesser von 20 cm und „Rub Clean“-Düsen für eine leichte Reinigung. Das Retro-Design der „Staffordshire 20“ verleiht den Wannen und Waschbecken der „New Traditional“-Reihe einen letzten, formschönen Touch. Der Griff der Handbrause ist aus weißer Keramik gefertigt, was ihm nicht nur eine schöne Optik, sondern auch eine angenehme Haptik verleiht.

Weniger ist mehr

Mit „Ixmo“ eröffnet Keuco neue Möglichkeiten für Duscharmaturen bei minimalistischem Design. Basis der Armatureneinheit ist ein Einhebelmischer oder ein Thermostat, das mit multifunktionalen Armaturenelementen im abgestimmten Design kombiniert werden kann. Die einmalige Bündelung von Funktionen an den Wandauslaufstellen bietet zum einen Freiheit in der Gestaltung und zum anderen eine reduzierte Optik. Durch einen intelligenten Tiefenausgleich ist darüber hinaus immer die gleiche Ausladung vor der Wand gegeben. Grundgedanke der „Ixmo“-Armaturen für die Dusche ist das Zusammenfassen von Funktionen. So wird stets ein „Ixmo“-Einhebelmischer oder Thermostat mit multifunktionalen „Ixmo“-Elementen kombiniert, die neben Anschlüssen für ein, zwei oder drei Wasserwege weitere Funktionen wie Schlauchanschluss, Brausehalter, Absperrventil oder Umsteller kompakt verbinden.

Alles in einer Station

Der Schweizer Badspezialist Laufen vertreibt seit einiger Zeit auch wasserführende Armaturen und vervollständigt damit sein Portfolio als Komplettanbieter fürs Bad. Unterteilt sind die Armatur-Kollektionen in so genannte Livestyle-Klassen, zu denen auch die klar und gerade geformten Armaturen der „City“-Serie gehören. Im Duschbereich gehört die neue Shower­station „Cityplus“ dazu, mit der sich der Tag richtig gut starten lässt. Die Sets umfassen je einen thermostatischen Duschmischer, eine Duschgleitstange aus Vollmetall mit benutzerfreundlichem Glider, einen Kunststoffschlauch, eine nur 2 mm flache Regenbrause aus verchromtem Edelstahl, die nicht nachtropft, sowie eine komfortable Handbrause mit drei Strahlarten. (Fotos: Hersteller)

Stilvoll mit gutem Gewissen

Das Wellness-Duschsystem „Forsenses“ von Hansa punktet gleich in mehrfacher Hinsicht: Mit außergewöhnlichem Design, zwei großzügigen Brausen und einem Thermostat mit „Thermo Cool“-Funktion und 38 °C Sicherheitssperre für pures Duschvergnügen sowie einer smarten Wassersparfunktion. Per Fingertipp auf die Tiptronik-Taste wird der Wasserfluss gestartet. Während des Duschens zeigt die Taste mit farbigem Licht die ideale Duschdauer an – grünes Licht steht für umweltfreundlichen, rot für hohen Verbrauch. Nach drei Minuten beginnt das Licht zu blinken, nach vier Minuten stoppt der Wasserfluss automatisch. Er kann natürlich auch früher gestoppt oder nach Belieben verlängert werden. Ebenso stilvoll wie praktisch ist die „Forsenses“-Bedienkonsole. Bislang ausschließlich in Hochglanz Weiß erhältlich, ist sie von 2015 an auch in Schwarz lieferbar.

Industrieller Charme

Axor, die Designermarke der Hansgrohe SE, präsentierte bereits im vergangenen Jahr ihre neuen Brausenprodukte. Dazu gehören unter anderem auch die „Axor ShowerProducts designed by Front“, die gemeinsam mit dem schwedischen Design-Trio Front entwickelt wurden. Trotz ihrer anspruchsvollen, industriellen Ästhetik steht bei der Linie die intuitive Bedienbarkeit im Mittelpunkt. Die „Shower­Products von Front“ lassen Wasserwege in ihrer ursprünglichsten Form neu erleben mit einer verborgenen Ästhetik, die aus Rohren, Ventilen und Trichtern gebildet wird. So formten die Designer beispielsweise aus einem einfachen Trichter eine wohlproportionierte Brause. Insgesamt tragen fünf Produkte für den Duschbereich die Handschrift von Front.

Runde Sache

In Abstimmung mit der runden Kopfbrause „060“ präsentierte Vola jüngst die neuesten Ergänzungen des exklusiven Duschsortiments: Die Handbrause „T60“ und die Brausestange „T65“. Beide Produkte greifen die ästhetisch ansprechenden Formen und Materialien der innovativen „Runden“-Kopfbrause auf und führen sie mühelos fort. Die markanten geometrischen Formen des Kopfes der „T60“ fallen sofort ins Auge – ihre acht architektonischen Linien streben vom Mittelpunkt aus zum Rand. Genau wie bei dem großen Duschkopf sitzen die Wasserdüsen unsichtbar im Korpus, um eine wohltuend ruhige, glatte Oberfläche zu schaffen. Hochwertige Details aus Gummi am Griff bieten komfor­tablen Halt. Die neue Handbrause hat eine Standard-Durchflussmenge von 12 Litern pro Minute. Darüber hinaus ist sie als wassersparendes Modell mit 7,5 Litern pro Minute verfügbar. Erhältlich ist die „T60“ unter anderem in Chrom, Edelstahl und Messing.

Neue CONTI+ Design-Armaturen

„Emotion-5mm“ heißt die exklusive neue Armaturen-Serie von CONTI+, die von Oco-Studio & ing. Castagnoli gestaltet wurde. Wie ein roter Faden zieht sich das Rechteck als Design­element durch die gesamte Kollektion. Die feinen Platten aus nur fünf Millimeter starkem, gebürstetem Edelstahl dienen dabei sowohl als optisches Highlight als auch zum Auslösen des Wasserflusses und zur Temperaturregulierung. Die Armatur ist als Stand- und als Wandmodell verfügbar. Zum Sortiment der aufeinander abgestimmten Kollektion gehören außerdem eine Wannenarmatur sowie Dusch- und Brauseköpfe.

Freitag, 01.04.2016