Bad

„Warmduscher“ oder „Sparfuchs“?

Donnerstag, 02.11.2023

Energiesparappelle wirken häufig nicht nachhaltig

Blickt man auf die Daten des Mess- und Energiedienstleisters, scheinen die eindringlichen Energiesparappelle der Politik gewirkt zu haben. Doch sind solche Appelle auch nachhaltig? „Wenn man nachhaltige Veränderungen im Verhalten der Menschen herbeiführen möchte, dann reicht es nicht aus, an ein verantwortungsbewusstes Verhalten der Menschen zu appellieren“, weiß Frank Esken, Professor für Psychologie an der University of Europe for Applied Sciences.

Entscheidend für den Umweltpsychologen ist das kognitive Bewusstwerden. Also die Erkenntnis, dass das persönliche Handeln überhaupt einen Einfluss auf die Umwelt hat. Mit Blick auf den schonenden Umgang mit Ressourcen wie zum Beispiel Energie ist vielen Menschen klar, dass sie etwas ändern müssen. „Doch der Mensch neigt“, so Esken, „häufig zu kognitiven Verzerrungen.“

In-Group und Transparenz sind entscheidend

Der Begriff „kognitive Verzerrung“ hört sich negativ an, beschreibt allerdings lediglich die menschliche Wahrnehmung: Wir haben nicht alle Informationen, die notwendig sind, um eine neue zukünftige Situation objektiv hochzurechnen. In Bezug auf den sparsamen Umgang mit Energie bedeutet das: „Wenn wir Menschen dazu bewegen wollen, nachhaltig Energie zu sparen, dann kommt es stärker auf den Einzelnen und dessen In-Group an als auf das große Ganze und mögliche globale Auswirkungen“, führt Umweltpsychologe Esken aus. „Wenn wir den Energieverbrauch für alle transparent machen, dann würde das viel bewegen und nachhaltig zu Einsparungen führen“, so Esken. Der Umweltpsychologe verweist in diesem Zusammenhang auf eine Schweizer Studie die gezeigt hat, dass Menschen kürzer duschen und im Durchschnitt 22 Prozent Energie sparen, wenn sie darauf hingewiesen werden, wie viel Wasser und Energie sie aktuell beim Duschen verbrauchen.

„Green Nudging“ ist Schlüssel zum Erfolg

BRUNATA-METRONA Geschäftsführer Geer weist darauf hin, dass der Gesetzgeber bereits ein sehr wirkungsvolles Instrument in der Heizkostenverordnung verankert hat: die unterjährige Verbrauchsinformation (UVI).

„Wir wissen, dass über 50 Prozent der Mieterinnen und Mieter, die bereits monatliche Verbrauchsinformationen erhalten, bewusster heizen und signifikant Energie sparen“, erklärt Geer. Der Grund liegt auf der Hand: „Green Nudging – also ein grüner Anstupser – ist der Schlüssel zum Erfolg. Deshalb brauchen wir die ‚UVI für alle’ so schnell es geht“, appelliert Geer.

Weiterführende Informationen: https://www.brunata-metrona.de/

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