SHK-Systemtechnik

Mit Innovationskraft die Weichen für Morgen stellen

Im Gespräch: Kessel-Marketingleiter Reinhard Späth

Mittwoch, 31.05.2023

Als Mittelständler hat man es angesichts steigender Energiepreise, Fachkräftemangel und problematischer Lieferketten aktuell definitiv nicht leicht.

Das Bild zeigt das Kessel-Werk am Standort Lenting.
Quelle: Kessel AG
Das Kessel-Werk am Standort Lenting: kompakt, effizient und bis 2030 klimaneutral, so das erklärte Ziel.

Vor allem dann nicht, wenn man im Dreieck zwischen Nürnberg, Regensburg und München auch noch „Konkurrenten“ wie BMW, Audi oder diverse Medizintechnikhersteller hat, die ebenfalls massiv um die Gunst von High Potentials buhlen. Entwässerungsspezialist Kessel sieht die Zukunft trotzdem entspannt. Ein Gespräch ...

Der industrielle Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Heißt es. Und wird durch Fakten untermauert: Diese Unternehmen erwirtschaften die Hälfte der Nettowertschöpfung, und bieten mehr als 80 Prozent der Ausbildungsplätze an. Einer von ihnen: die Kessel AG in Lenting bei Ingolstadt. Also in Bayern. In der Branche ist der innovative Hersteller bekannt für qualitativ hochwertige Entwässerungslösungen – von der Ablauftechnik über den Rückstauschutz, von der Abscheidetechnik bis hin zur Pumpentechnik, um das Leistungsspektrum zumindest im Wesentlichen aufzuzeichnen.

Mit aktuell rund 750 Mitarbeitern liegt Kessel zwar über dem schulbuchmäßigen Raster „Mittelstand“ – aber weil über „die Zugehörigkeit zum Mittelstand neben quantitativen auch qualitative Faktoren“ entscheiden – „wie die Einheit von Eigentum und Leitung des Unternehmens, der langfristige Planungshorizont und die Bindung an den regionalen Standort, wie sie für Familienunternehmen charakteristisch sind“ (Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft, IW; Köln) – war Kessel-Marketingleiter Reinhard Späth für die Redaktion des SanitärJournals genau der richtige Ansprechpartner für die Frage: Wie steuert eigentlich ein namhafter Mittelständler eine starke Marke durch diese gerade für die Baubranche so turbulenten Zeiten? Schließlich hat das IW auch festgestellt: „Wegen ihrer geringen Größe stehen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Deutschland oft anderen Herausforderungen gegenüber als Großunternehmen.“ Und von denen gibt es „nebenan“ genug, vor allem der Fahrzeughersteller Audi oder Conti Microelectronik; aber auch die Media-Saturn-Holding und unzählige innovative Automobilzulieferer ...

Das Bild zeigt Kessel-Marketingleiter Reinhard Späth.
Quelle: Eckhard Martin
Kessel-Marketingleiter Reinhard Späth

Herr Späth, im kommenden Jahr kann Kessel das 60-jährige Bestehen feiern. Wie stellt sich, angesichts des aktuell schwierigen Marktumfelds, so kurz vor dem großen Fest die wirtschaftliche Lage für Kessel dar? „Dass die Lage speziell in der Baubranche schwierig ist und jeder Blick voraus einer in die Glaskugel, muss man sicherlich nicht besonders herausstellen. Und natürlich merken auch wir die Schwierigkeiten auf dem Bau. Trotzdem lagen wir, dank eines Puffers aus dem 1. Halbjahr, mit dem Umsatz Ende 2022 noch voll im Plan und haben auch für 2023 wieder ein Plus eingeplant – aber relativ konservativ.“

Diese im positiven Wortsinn „konservative“ Herangehensweise hat sich in den vergangenen Jahrzehnten aber durchaus ausgezahlt ... „Das stimmt, denn seit Jahrzehnten wachsen wir kontinuierlich um durchschnittlich etwa 4 bis 5 Prozent. Heute machen wir 130 Millionen Euro Umsatz – und sind dank dieses gesunden organischen Wachstums auch in der Lage, regelmäßig Investitionen in unseren Standort aus eigener Kraft zu stemmen, wie jetzt in unser neues Bürogebäude in Lenting, das rechtzeitig zum Jubiläumsjahr bezogen wird.“

Kurz nachgehakt: Wie verteilen sich die 130 Millionen Euro denn in etwa auf die einzelnen Geschäftsfelder? „Der größte Anteil am Umsatz wird mittlerweile in dem Geschäftsfeld Pumpentechnik generiert; Hebeanlagen und Pumpstationen. Die Bereiche Ablauftechnik (also Badabläufe und Duschrinnen, Bodenabläufe, Kellerabläufe und Abläufe im Außenbereich), sowie die Abscheidetechnik und Lösungen zum Rückstauschutz sind in etwa gleich verteilt.“

Womit sich das Geschäft, auf die Kessel-Gründungszeit zurückblickend, stark gedreht hat ... „Ja, denn in der Tat ist Bernhard Kessel seinerzeit zwar mit Bad-, Keller- und Hofabläufen aus Kunststoff statt aus Gusseisen gestartet, dann aber schnell auf den Rückstauverschluss ‚Staufix‘ gekommen. Damit war das Geschäftsfeld ‚Entwässerung‘ gesetzt. Der Grundgedanke hinter diesen Innovationsschritten ist übrigens bis heute derselbe geblieben: Wir versuchen, bestehende Installationslösungen immer noch besser zu machen – und zwar bevorzugt aus Kunststoff oder dem Verbundwerkstoff Ecoguss, also besser: aus anwendungsgerechten Werkstoffen. Hier liegen auch unsere fertigungstechnischen Kernkompetenzen.“

Weiterführende Informationen: https://planer.kessel.de/

Von Eckhard Martin
Chefredaktion SanitärJournal

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