Handwerk bereits heute Wegbereiter für nachhaltiges Wirtschaften

„Tu gutes und rede darüber …“

Montag, 03.04.2023

SHK-Gewerke arbeiten im Sinn der „Circular Economy“ – in guter handwerklicher Tradition

Weg vom verschwenderischen linearen Wirtschaften – hin zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, oder neudeutsch Circular Economy (CE): Vor dieser gewaltigen Herausforderung steht auch das Handwerk. Wie es allerdings um nachhaltiges Wirtschaften insbesondere im SHK-Handwerk bestellt ist, wurde bislang noch wenig erforscht. Deshalb beauftragte der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) das Ludwig-Fröhler-Institut für Handwerkswissenschaften (LFI) mit einer entsprechenden Untersuchung.

Sanitärarmatur: So geht nachhaltiges Wirtschaften: Armatur aus wiederaufbereitetem Material
Quelle: Dornbracht
So geht nachhaltiges Wirtschaften: Armatur aus wiederaufbereitetem Material

Das Maß an nachhaltigem Wirtschaften wurde anhand konkreter Fragen an die Handwerksunternehmer ermittelt. So wollten die Autoren der Studie beispielsweise wissen, ob im alltäglichen Betrieb recyclebare Produkte verwendet werden, ob Werkzeuge oder Räumlichkeiten gemeinsam genutzt oder verliehen werden und wieweit überhaupt ein Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften existiert. Laut dem LFI handelt es sich bei der im letzten Sommer durchgeführten Befragung von rund tausend Handwerksbetrieben überhaupt um die erste empirische Untersuchung zu dem Thema. Sie soll in erster Linie als Orientierungshilfe für handwerkliche Unternehmer, deren Berater und politischen Entscheidern dienen.

Rohrleitungen aus Kupfer -einem zu nahezu 100 Prozent wiederverwendbaren Werkstoff.
Quelle: ZVSHK
Kupfer – ein zu nahezu 100 Prozent wiederverwendbarer Werkstoff.

Energiekrise zwingt zu mehr Effizienz

Vor allem seit Beginn der Corona-Epidemie im Jahr 2020 haben zwei Drittel aller Handwerksunternehmen Material und Energie deutlich effizienter eingesetzt. Die meisten entsprechenden Maßnahmen kamen im letzten Jahr zum Zuge, wohl unter dem Eindruck der Energiekrise. Wie nachhaltig speziell die SHK-Branche arbeitet, zeigen folgende Zahlen:

  • 40 Prozent der SHK-Unternehmen machen mehr als die Hälfte ihres Umsatzes mit recyclebaren Produkten.

  • Ein gutes Drittel der Heizungsbauer und Installateure verwendet generell recyclebare Produkte. 43 Prozent wiederum halten das in ihrem Betrieb nicht für machbar.

  • Nahezu alle SHK-Betriebe bieten, wenig überraschend, Reparaturen an. Bei knapp der Hälfte (45 Prozent) machen die mehr als die Hälfte des Umsatzes aus.

  • Instandhaltungen haben ebenfalls nahezu 90 Prozent aller Betriebe im Angebot. Bei knapp der Hälfte liegt deren Anteil am Umsatz jedoch unter 25 Prozent.

  • Nahezu alle SHK-Unternehmen verleihen oder teilen Werkzeuge und Maschinen. Das gehört aber nur bei jedem zehnten zum Geschäftsmodell.

Durch seine nachhaltige Tradition, seine Verankerung in der heimatlichen Region und eine ressourcenschonende Arbeitsweise trägt das Handwerk quasi schon seit alters her zu einer Kreislaufwirtschaft bei. Obgleich „Klappern zum Handwerk“ gehöre, werde laut Studie dieses nachhaltige Tun bislang zu wenig (werbewirksam) kommuniziert. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Handwerk der Wegbereiter für nachhaltiges Wirtschaften auf lokaler Ebene ist. Die Circular Economy wird vom Handwerk vor Ort umgesetzt und tragt dazu bei, dass die kleinen regionalen Kreisläufe geschlossen, verengt und verlangsamt werden und somit der Ressourcenverbrauch reduziert wird“, so das Fazit der Autoren.

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