Neue Freiheiten für Badgestalter: Die Megatrends im Bad

Generell sind die Modezyklen im Badezimmer etwas langsamer, schließlich handelt es sich um einen festen Bestandteil der Immobilie, der in der Regel erst nach Jahrzehnten renoviert wird. Dementsprechend umsichtig gehen die Menschen bei der Einrichtung vor, denn sie wissen, dass sie lange Zeit mit dem Ergebnis leben werden. Ein stetig wachsender Trend ist, das Bad wohnlicher zu gestalten, denn die Badgestaltung schließt bei Formenreichtum und Farbe mittler­weile zu Wohnzimmer und Küche auf, wie Befragungen zeigen.

Auch die tägliche Aufenthaltsdauer im Bad steigt: Verbrachten 2011 nur 35 Prozent der Befragten 31 bis 60 Minuten im Bad, waren es 2017 schon 43 Prozent (Quelle: Badgrundlagenstudie 2016/2017, Forsa, Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft). Damit steigt aber auch das Bedürfnis nach einer höheren Aufenthaltsqualität, die sich an unterschiedlichen Merkmalen festmacht: Barrierefrei, alltagstauglich, entspannungsfördernd und hochwertig soll das Bad nach den Wünschen der Endkunden sein.

Gemütlich ist Trumpf: Das wohnliche Bad

„Solange die Menschen die Zeiten als unsicher und riskant wahrnehmen, spielen die Themen Rückbesinnung, Wohnlichkeit und Farbe eine wichtige Rolle im Interior-Design – und damit auch in der Badgestaltung“, erklärt Sven Rensinghoff, Marketingchef des Badspezialisten Bette. Dabei spielt die Persönlichkeit des Endkunden die zentrale Rolle. In sich gewandte Persönlichkeiten benötigen meist Ruhe, Ordnung und Übersichtlichkeit, um sich zu erholen, und wählen daher auch im Bad eher einen zurückhaltenden, auf das Wesentliche reduzierten Stil. Stärker extrovertierte Personen spricht dagegen ein opulentes und auffälliges Design stärker an.

Eine minimalistisch-puristische Stilwelt, wie sie beispielsweise das Bad-Ensemble „Bette Lux Shape“ mit seiner offenen Rahmenkonstruktion eröffnet, passt sehr gut zu architektonisch geplanten Badräumen und strahlt mit ihrer symmetrischen, schlanken Formensprache Reinheit und Harmonie aus – ideal, wenn Ruhe und Ordnung im Fokus stehen. Das expressive „BetteLoft Ornament“ dagegen setzt mit seinem geometrischen Äußeren und der geprägten Ornamentik ein Ausrufezeichen im Bad – und zieht die Blicke magisch auf sich. Es eignet sich daher besonders gut für Badinszenierungen, in denen ausdrucksstarke Solitäre gewünscht werden, die ein Highlight in der Badlandschaft setzen.

Im Trend liegt auch, das Badezimmer architektonisch zu öffnen. Gerade beim urbanen Wohnen oder bei Single-Wohnungen bieten sich neue Raumaufteilungen an: zum Beispiel zwischen einem privaten, intimen Wohnbereich, zu dem Schlafzimmer, WC, Badezimmer und Ankleide gehören, und einem kommunikativen Wohnbereich mit Küche, Wohn- und Esszimmer sowie Gästezimmer. Dadurch ergeben sich auch für das Badezimmer neue Möglichkeiten, zum Beispiel, indem es mit dem Schlaf- und/oder Ankleidebereich zusammenwächst.

„In diesem architektonischen Zusammenhang kann auch eine freistehende Badewanne im Schlafzimmer viel Sinn machen“, so Rensinghoff, „sie ist dann ein Komfort- und Wellness-Element und erlebt in dieser Funktion gerade eine Renaissance.“ Mit dem Bad-Ensemble „BetteLux Oval Couture“ hat sich das Unternehmen auch auf dieses Szenario eingestellt. Mit ihrer gemütlichen Anmutung, die eher an ein Sofa als ein Badobjekt erinnert, verbreiten die freistehende Badewanne und der bodenstehende Waschtisch, deren Außenseiten in gewebten und gepolsterten Funktionsstoff gekleidet sind, eine lockere und sinnliche Atmosphäre und passen ausgezeichnet in ein Schlafbad.

Dezent oder aufregend? Farben liegen im Trend

Vorbei sind die Zeiten, an denen weiße „Sanitärapparate“ vor weißen Fliesen hingen. Zwar bevorzugen rund 45 Prozent der Deutschen das klassische Weiß im Bad – doch sind das weniger als noch vor einigen Jahren. Kein Wunder, trägt doch die Farbwahl viel dazu bei, das Bad wohnlicher zu machen.

Derzeit besonders angesagt sind Anthrazit-, Beige- und Grautöne sowie feine Erd- und Sandtöne, denn sie strahlen eine wohltuende und beruhigende Wirkung aus und vermitteln Gemütlichkeit. Kombiniert mit weißen Badmöbeln, erhält das Bad mit sand- und beigefarbenen Wänden eine sehr elegante Optik. Helle, leichte und pudrige Farben sowie Pastelltöne, etwa zartes Rosé oder Mint, stehen auf der Beliebtheitsskala ebenfalls ganz oben. Sie sind dezent und gleichzeitig erfrischend und ermüden die Sinne auch nach Jahren nicht.

Doch nicht jeder Endkunde wünscht sich solch eine dezente Wohnlichkeit und Harmonie im Bad – manch einer mag es lieber ausdrucksstark. „Für Kunden, die im Badezimmer oder in einem Schlafbad ein auffälliges Highlight setzen wollen, dürfen es ruhig auch mal expressive Farben und außergewöhnliche Oberflächen sein“, so Rensinghoff. Das Unternehmen bietet daher auch neue aufregende Farboptionen an, die die Badobjekte aus glasiertem Titan-Stahl als Prunkstück des Bades erstrahlen lassen.

Die glamouröse Farbe Midnight beispielsweise ist ein Anthrazit-Farbton, der von Bette mit glitzernden Pigmenten in der Glasur kombiniert wurde – je nach Lichteinfall funkeln Badewanne und Waschtisch wie ein Edelstein. Mit der changierenden Farbe Forest lässt sich eine natürliche Lebendigkeit erzielen, denn der glasierte Titan-Stahl erhält dadurch eine reizvolle optische Tiefe und wirkt geradezu organisch. Je nach Blickwinkel und Lichteinfall schimmern die Badobjekte geheimnisvoll in Farbschattierungen zwischen grün, braun und violett.

Sven Rensinghoff: „Aufregende Farben, strukturierte Oberflächen und ikonenhafte Badobjekte ergänzen sich ideal. Badgestalter haben damit die Freiheit, einen Solitär in der Badarchitektur zu inszenieren, der den Charakter des Bades prägen kann.“

Maßarbeit für individuelle Gestaltung

Ein weiterer Trend der Badgestaltung ist der Einsatz maßgefertigter Produkte und cleverer technischer Lösungen. Sie erhöhen entweder den Komfort für den Endkunden oder vereinfachen die Arbeit des Sanitärinstallateurs.

Produkte wie Badewannen oder Duschwannen auf Maß oder mit individuellem Eckabschnitt bieten sich an, wenn der Installateur mit räumlichen Gegebenheiten zurechtkommen muss, die Lösungen von der Stange nicht zulassen: Unregelmäßige Badgrundrisse, Nischen und Vorsprünge, ungünstige Platzierung von Türen und Fenstern – wer regelmäßig Badezimmer renoviert, kann ein Lied davon singen.

Zu den typischen Szenarien gehört beispielsweise, dass die Dusch- oder Badewanne die für den Einbau vorgesehene Nische nicht exakt ausfüllt und deshalb zwischen Rand und Wand eine Lücke klafft. Häufig ist sie zu breit, um einfach verfugt zu werden, oder zu schmal für ungeschnittene Fliesen. Eine maßgefertigte Bade- oder Duschwanne schafft hier elegant Abhilfe und unterstreicht den professionellen Anspruch des Handwerkers.

Typisch sind auch Grundrisse, bei denen der Schwenkbereich einer Türe den bündigen Einbau einer Bade- oder Duschwanne verhindert, hier schaffen Eckabschnitte Abhilfe, die wir bei Bette ebenfalls ab Werk umsetzen können“, erklärt Rensinghoff. Und: „Für eine hohe handwerkliche Ästhetik sorgen auch die spitz ins Flieseneck zulaufenden Ecken unserer Duschwannen und -flächen, sodass die Silikonfuge hier auf ein Minimum beschränkt werden kann.“

Aus ästhetischen Gründen hat Bette auch die Aufbauhöhe des Wannenrands seines Badewannenklassikers „BetteStarlet“ von 30 auf acht Millimeter verschlankt und die Eckradien von R20 auf R5 verringert. Damit ist die „BetteStarlet Spirit“ genannte neue Einbau-Variante eine Option für alle modernen Inszenierungen im Bad, die Leichtigkeit durch symmetrische Formgebung, filigrane Kanten und enge Eckradien erzielen möchten.

Rensinghoff: „Ein Badkunde, der für einen Neubau oder eine Renovierung seines Badezimmers viel Geld in die Hand nimmt, erwartet eine ästhetische Lösung, die sich handwerklich perfekt in die Architektur integriert. Angestückelte Fliesen und überbordende Silikonfugen wirken auf ihn, als sei nicht so hochwertig geplant worden, wie es dem Preis angemessen wäre.“

Eine clevere technische Lösung, um Endkunden davon zu überzeugen, dass der Badplaner seine Bedürfnisse im Blick hat, kann aber auch ein Detail wie die „BetteSolid“-Ablaufgarnitur sein. Die neuentwickelte Garnitur für Duschwannen von Bette hat eine hohe Selbstreinigungsleistung und kann konstruktionsbedingt kaum mehr verstopfen. Sie löst damit ein lästiges Problem für den Endkunden. Da der Geruchsverschluss vom Siphontopf wegverlagert wurde, ist dieser frei von Kanten, Graten und Toträumen – Haare und Schmutz werden einfach weggespült.

Generationengerechte Bäder

Im Jahr 2020 wird rund jeder vierte Deutsche über 65 sein – Tendenz steigend. Dadurch entsteht ein riesiger Bedarf an altersgerecht gebautem oder saniertem Wohnraum. Das Badezimmer spielt dabei eine Schlüsselrolle, denn nur wer sein Bad selbstständig und unfallfrei nutzen kann, kann in den eigenen vier Wänden alt werden.

Das fängt bei einer breiten, barrierefreien Tür an, reicht über unterfahrbare Waschtische, ergonomisch erhöhte WCs, gut erreichbare Stütz- und Haltegriffe bis hin zu rutschfesten Untergründen. Mit einer professionellen, vorausschauenden Planung sieht das renovierte Bad ästhetisch aus und lässt sich im Bedarfsfall einfach mit zusätzlichen Sicherheitssystemen nachrüsten.

Ein zentrales Element der Planung ist eine bodengleiche Duschfläche mit einer rutschhemmenden Oberfläche. Wie zum Beispiel die „BetteFloor“: Bei dieser Lösung ist das Gefälle bereits dezent integriert, dadurch erübrigt sich die Konstruktion eines Gefälles durch den Fliesenleger – und der Duschbereich bleibt dauerhaft revisionsfähig. Mit der „Antirutsch Pro“-Lösung von Bette ist eine hohe rutschhemmende Wirkung (R10) realisierbar, die der Dusche kaum anzusehen ist, aber Stand- und Begehsicherheit bietet.

Für Badplaner bietet die bodenebene Dusche jedoch noch mehr: Da sie Teil des Bodens ist und kein Sanitärobjekt mehr, das aufgestellt wird, können offene Bäder geplant und die Dusche nach Wunsch platziert werden. Wenn genug Platz vorhanden ist, kann sogar auf Duschabtrennungen und Duschvorhänge verzichtet werden. Vor allem kleine Bäder profitieren von der großzügigeren Raumwirkung.

Allerdings kommt es für das Handwerk nicht nur auf die Ästhetik an, sondern dass die Installation reibungslos und schnell vonstatten geht und in Sachen Dichtigkeit und Schallschutz den Normen entspricht. Rensinghoff: „Mit einem einfachen, durchdachten System wie dem Einbausystem ‚Universal‘ oder dem neuen ‚Minimum‘-Dusch­wannenträger und einer normgerechten Abdichtung, wie sie das Bette-Dichtsystem bietet, ist hier schnell viel gewonnen – und das Bad erfreut am Ende nicht nur den Endkunden, sondern auch den Handwerker.“

Donnerstag, 24.01.2019