Design im öffentlichen Sanitärraum

In öffentlich-gewerblichen Einrichtungen sind belastbare Sanitär-Ausstattungen gefragt, denn diese sind intensiver Beanspruchung und einem nicht immer pfleglichen Umgang ausgesetzt. Wurden Sanitäreinrichtungen früher fast ausschließlich im Hinblick auf Robustheit und geringen Wartungsaufwand konzipiert, so gewannen ästhetische Gesichtspunkte in der neueren Entwicklung immer mehr an Bedeutung.

Im öffentlich-gewerblichen Sanitärraum stehen durchschnittlich alle 15 bis 20 Jahre Sanierungen an, weshalb dem Aspekt Design oft eine untergeordnete Rolle zukommt. Dennoch wird dieser Gesichtspunkt langsam aber sicher immer bedeutender. Denn heute müssen WC-Anlagen nicht nur sauber und barrierefrei sein, die Nutzer erwarten auch Komfort und ein angenehmes Erscheinungsbild.

Die Träger und Betreiber von öffentlich-gewerblichen Sanitärräumen entdecken immer häufiger die Vorteile einladend wirkender Sanitärräume, was entsprechend sowohl in der Planung als auch bei Betrieb und Unterhaltung zu berücksichtigen ist. Hotels, Restaurants, Night Clubs und Bars, die Akzente setzen wollen, bauen vermehrt auf Sanitärräume mit besonderem Ambiente. Geschäfte, Museen, Kinos, Theater, Bahnhöfe, Flughäfen, Einkaufszentren usw. stehen dem in nichts nach und versuchen mitunter durch die Erschaffung regelrechter Szenarien beim Besucher zu punkten.

Der Sanitärraum gilt als Visitenkarte gewerblich-öffentlicher Einrichtungen. Für viele Menschen spiegelt der Zustand der Toiletten die Qualität einer Einrichtung wider. Wer wird nicht angenehm überrascht, wenn das besuchte Objekt mit ansprechenden, sauberen und komfortablen WC-Anlagen aufwartet? Und umgekehrt, wer erinnert sich nicht an unangenehme Erfahrungen mit verschmutzten, übelriechenden, unschönen, in die Jahre gekommenen, unpraktischen oder maroden Sanitäranlagen? So verwundert es kaum, dass immer öfter zehn Prozent und mehr des Gesamtbudgets öffentlich-gewerblicher Neubauten auf das Sanitärgewerk entfallen.

Ein eigenes Universum

Wenn Innenarchitekten und Raumausstatter in den Sanitärräumen am Werk sind, so legen sie hier nicht weniger Know-how und Ideenreichtum an den Tag als in den anderen Gebäudeteilen. Und das Resultat ist oft beeindruckend: gepflegte Ausstattungen, ausgewählte Einrichtungsgegenstände, spielerische Raumbeleuchtungen und Klänge, Geruchsneutralisierer, Parfums, Oberflächenstrukturen, Spezialeffekte, High-Tech-Ausstattungen… – jedes Detail wird genau abgestimmt, um alle Sinne anzusprechen und eine Atmosphäre des Wohlfühlens und der Sauberkeit (manchmal ein kleines Universum) zu schaffen, in die der Besucher gerne eintaucht. Nicht ohne Grund: Wir verbringen durchschnittlich acht Minuten pro Tag am „stillen Örtchen“, das entspricht 150 Tage unseres Lebens (und Japaner sogar doppelt so viel!). Es scheint somit auch plausibel, dass ansprechende und saubere Sanitärräume weniger stark in Mitleidenschaft gezogen werden als andere.

Praktisch, hygienisch, robust… und schön

Menschliche Kulturen aus allen Enden der Erde haben intelligente Lösungen zur Befriedigung der elementarsten Bedürfnisse hervorgebracht: Steinplatten mit einer Öffnung über einem Abwassersystem gab es zur gleichen Zeit, vor etwa 2.500 Jahren, in China, Griechenland, Ägypten und Indien.

Näher bei uns lebten die alten Römer, die damaligen Champions in Sachen Komfort und öffentliche Hygiene. Davon zeugen noch heute Spuren komplexer sanitärer Anlagen mit aufwendigen Dekorationen, inklusive Mosaike und Kunstobjekte. Die Sanitärgeschichte ist voll von Beispielen luxuriöser Installationen, deren Nutzung allerdings den Reichen vorbehalten war.

In den vergangenen zehn Jahren war der Sanitärbereich von dem Bestreben gekennzeichnet, einem größeren Nutzerkreis Zugang zu Designprodukten zu verschaffen. Moderne Sanitärbereiche assoziieren viele nach wie vor mit hochwertigen Materialien wie Naturstein, Holz, Metall und Glas. Ein Überblick, was heute tonangebend ist…

Produkte

Delabie setzt auf Ästhetik

Bei Delabie, einem europäischen Marktführer für Sanitär-Ausstattung im öffentlich-gewerblichen Bereich, war man sich schon früh bewusst, welchen wichtigen Beitrag die Ästhetik zur Erhöhung der Wertigkeit der Produkte leistet. Auch die Produktserie der Edelstahl-Sanitärausstattungen für öffentliche Bereiche bietet mit dem neuen Aufsatzbecken „Algui“ ein echtes Designerstück für den gehobenen Sanitärbereich. Das doppelte Materialfinish hochglanzpoliert / satiniert fügt sich in jeden Einrichtungsstil harmonisch ein. Selbst wenn im Zeit­ablauf eine Patinierung einsetzen sollte, trägt Edelstahl zur Aufwertung eines Objekts bei.

Delabie beabsichtigt außerdem, Edelstahl-Ausstattungen mit wettbewerbsfähigen Preisen auf dem Niveau von Sanitärkeramik zu entwickeln. Dies kommt einer Halbierung der Preise gleich, meint der Hersteller. Das soll den Kunden ganz neue Horizonte in der Gestaltung ästhetischer und langlebiger Sanitärräume eröffnen. Um die Wartezeit auf diese Zeit zu verkürzen, ist aktuell ein Delabie-Katalog speziell zum Thema Designlösungen in Arbeit.

Mit Glaskabinen Akzente setzen

Das Fächerbad in Karlsruhe lockt seine Gäste mit einem außergewöhnlichen Ambiente. Blickfang sind auch die neuen Umkleidebereiche. Sie wurden unter anderem mit farbigen Glaskabinen der Schäfer Trennwandsysteme GmbH komfortabel und hochwertig ausgestattet. Die Wechselkabinen der Serie „Vitrum II“ zeichnen sich besonders durch klares Design und das hochwertige Material aus. Nahezu fußfreie Fronten durch einen zentralen Mittelfuß sowie Beschläge aus eloxiertem Aluminium unterstreichen die elegante Optik. Zugleich hat das System aber auch zahlreiche praktische Vorteile. So sind die glatten Oberflächen aus Glas leicht zu reinigen und demnach eine sehr hygienische Lösung.

Passend zu den Umkleidekabinen „Vitrum II“ steht den Gästen des Fächerbads die Waschtischlösung „Vitrum WT“ von Schäfer zur Verfügung. Hier findet sich das hochwertige Material Glas – ebenfalls in gelber Farbgebung – in den Fronten wieder. Die Waschtischauflage wurde in Kiefernoptik ausgeführt.

Der innovative Einhebelmischer von Franke

Die Erfolgsgeschichte des „Aquafit“-Einhebelmischers von Franke Aquarotter in öffentlichen und halböffentlichen Waschräumen setzt sich fort. Dank seiner Vorteile in Sachen Hygiene und Sicherheit erfreut sich die Armatureninnovation von Franke weiter steigender Beliebtheit. Der „Aquafit“ ist optional ausgestattet mit thermostatischem Verbrühungsschutz und Hygieneeinheit, die für einwandfreies Trinkwasser im Gebäude sorgt.

Mit ihrer Hilfe kann die Armatur regelkonform thermisch desinfiziert und die automatische Hygienespülung aller Wasser führenden Teile vorgenommen werden. Die Hygieneeinheit besteht aus einem bleiarmen Messing-Funktionsblock mit Magnetventilkartuschen in Kombination mit einer elektronischen Steuereinheit. Dafür stehen jetzt zwei In­stallationsvarianten zur Verfügung: für Aufputzmontage und neu für Wandeinbau- bzw. Vorwandmontage. Und auch für die barrierefreie „Aquafit“-Ausführung stehen alle Varianten der Hygieneeinheit zur Verfügung.

Entwässerungslösungen für öffentliche Bereiche

Die Entwässerung öffentlicher Duschbereiche – seien es Einzelduschen in Hotels oder Krankenhäusern, seien es Sammelduschen in Sportanlagen, Schwimmbädern und Spas – ist immer mit besonders hohen Anforderungen verbunden: Bei der Installation sind Geschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit maßgebliche Faktoren, im Betrieb spielen Sicherheit, Hygiene und Schallschutz eine Hauptrolle.

Für Sanitärbereiche, in denen die erforderlichen Rinnenmaße und Ablaufleistungen über die üblichen Duschrinnenwerte hinausgehen, empfehlen sich die Sanitär-Kastenrinnen von ACO Haustechnik: Die Rinnenbreite beträgt 125 mm, als standardmäßige Längen stehen 1.015, 1.515, 2.015, 3.015, 4.015 und 5.015 mm zur Auswahl (Individualmaße auf Anfrage). Sie sind aus Edelstahl gefertigt, erfüllen die Anforderungen der Belastungsklasse K3 und haben einen einteiligen, herausnehmbaren Geruchsverschluss. Insgesamt stehen drei Rostvarianten zur Auswahl, unter anderem ein Rollrost für Schwimmbäder und Barfußbereich. Die Sanitär-Kastenrinnen sind mit dem ACO-Brandschutzbad­ablauf kombinier- und nachrüstbar.

Individuelle Spenderlinie von CWS-boco

Die vielseitige Spenderlinie „CWS Para­diseLine“ von CWS-boco ist bereits mehrfach mit Design-Preisen ausgezeichnet worden. Nicht ohne Grund, denn sie sind ein gutes Beispiel dafür, dass auch öffentliche Waschräume ansprechend gestaltet sein können. Die austauschbaren Frontblenden der Stoffhandtuch- und Seifenspender lassen sich individuell mit Schriftzügen, Bildern und Logos gestalten. Wer es lieber unifarben mag, wählt die passende Blende aus sieben Farben oder das Spendersystem komplett in Edelstahl. Das innovative Raumduftsystem „CWS Paradise Air Bar“ komplettiert die Spenderfamilie. Eigens kreierte Aromen neutralisieren schlechte Gerüche wie Nikotin, Schweiß und Kantinendunst.

Um nachhaltige Sanitärräume für alle Besucher und Mitarbeiter des Unternehmens sichtbar zu machen, bietet CWS-boco außerdem eine „grüne Visitenkarte“ an. Für den Einsatz von Stoffhandtuchspendern, Schaumseife und Recyclingtoilettenpapier verleiht der Hygieneexperte das Waschraumsiegel „ecoilet“. Mit dem Produktpaket werden Wasser, Rohstoffe, Abfall und Verbrauchsmaterialien gespart. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern senkt gleichzeitig die Kosten im Waschraum. Die Betreiber von Waschräumen können ihren Gästen das Umweltengagement auf einen Blick zeigen.

Hygienisch, komfortabel und sparsam

Die neue „Ecosan-Serie“ von WimTec – bestehend aus der elektronischen Waschtischarmatur „Ecosan W6“ und der elektronischen Duscharmatur „Ecosan S6“ in fünf Ausführungsvarianten steht für vielfältige Einsatzmöglichkeiten in öffentlichen, halböffentlichen und privaten Sanitärräumen sowie für eine einfache Nachrüstung. Die Duscharmatur gibt es mit Kopfbrause- oder Handbrause-Set, mit zusätzlichem Wandhalte­griff sowie mit Wandanschlussbogen. Die Ausführung mit Kopfbrause-Set eignet sich besonders für öffentliche und gewerbliche Einrichtungen und sorgt dort für beste Wasserqualität.

Außerdem zeichnen sich die „Ecosan“-Armaturen durch ihren Bedienkomfort aus. Bei den Duscharmaturen genügt ein sanfter Fingertipp auf die Sensor-Taste. Dank verlässlicher Abschalt-Automatik stoppen die Armaturen den Wasserfluss, sobald der Nutzer den Ansprechbereich verlässt. Größtmög­liche Sicherheit bei allen Armaturen bietet darüber hinaus das Thermostat mit Heißwassersperre. Die intelligente Freispül-Automatik „HyPlus“ verwendet einen Teil des eingesparten Wassers, um das stagnierende Wasser auszuspülen.

Mit offensivem Relaunch auf Erfolgskurs

Die Neuausrichtung des Electrostar-Geschäftsbereichs Sanitär schreitet sichtbar voran. Mit einem komplett neuen Auftritt, einer neuen Produktlinie für Hotels und Ergänzungen im Programm der Händetrockner präsentiert sich starmix jetzt offensiv. Zum neuen Produktprogramm gehören unter anderem zwei Hand-Haartrockner mit Softtouch-Design sowie Seifenspender, Zahnputzbecher und ähnliche Accessoires. An die Sicherheit der Hotelgäste ist mit der neuen Produktlinie ebenfalls gedacht. Das Griffprogramm für Hotelbäder sorgt für einen gefahrlosen Ein- und Ausstieg in Duschen und Badewannen.

Weitere Neuheiten sind unter anderem zwei Ergänzungen in den Händetrocknerprogrammen. Die energieeffizienten Modelle „XT 3001“ und „T-C1“ sind ab sofort jeweils auch mit schwarzem Gehäuse erhältlich. Das Unternehmen reagiert damit auf Nachfragen von Architekten, Inneneinrichtern und anderen designorientierten Kunden. Speziell in diesem Sektor sei die Nachfrage für Produkte in der Farbe Schwarz spürbar angestiegen, heißt es seitens des Unternehmens.

Jetzt auch als elektronisches Modell

Schell hat seine Wandauslaufserie „Linus“ für den Waschtisch jetzt um eine elektronische Variante ergänzt – für mehr Sicherheit, Sauberkeit und Komfort. „Linus E“ entspricht somit den gestiegenen Ansprüchen im öffentlichen und halböffentlichen Sanitärraum: Sie bietet optimale Hygiene durch die berührungslose Auslösung und Spülfunktionen. Weitere wesentliche Merkmale sind die besondere Reinigungsfreundlichkeit aufgrund von glatten Flächen, ein hoher Vandalenschutz, gewährleistet durch die massive Metallausführung und ein außergewöhnliches Design, das von den Grundformen Kreis und Quadrat lebt.

Ebenso wie bei allen elektronischen Sanitärarmaturen von Schell wurde bei „Linus E“ besonderes Augenmerk auf eine für den Benutzer komfortable und leicht verständliche Nutzung gelegt. Diese erfolgt ohne jegliche Berührung. „Linus E“ bietet damit höchste Hygiene sowie absolute Zuverlässigkeit durch eine schnelle intelligente Erfassung. Durch die berührungslose Nutzung hält auch bei starker Nutzerfrequenz die Sauberkeit an und der Pflegeaufwand verringert sich.

Jeder zweite Deutsche ärgert sich über öffentliche Toiletten

Besonders in der Ferienzeit sorgen viele der öffentlichen Waschräume in Deutschland für Verärgerung. Vor allem mit beschmutzten und beschädigten Sanitäranlagen in Bahnhöfen hat jeder zweite Deutsche schlechte Erfahrungen gemacht, wie eine GfK-Umfrage zeigt: Rund 58 Prozent der Deutschen haben sich über den Zustand dieser öffentlichen Sanitäranlagen kürzlich sehr oft beziehungsweise immer geärgert, und sogar 75,4 Prozent der Teenager (14- bis 19-Jährige).

Auch bei den öffentlichen Citytoiletten bemängeln 51 Prozent den Zustand der Anlagen. Besonders in der Urlaubszeit kann dies zum täglichen Ärgernis für Reisende und Touristen werden. Auch auf der Reise mit dem Pkw ärgert sich knapp die Hälfte der Deutschen (48 Prozent) über den Zustand der Sanitäranlagen auf deutschen Autobahnraststätten. Dort ist es für Eltern mit Kindern offenbar besonders unangenehm: Personen mit mindestens einem Kind im Haushalt ärgern sich besonders häufig über die Verhältnisse, die sie vorfinden (60,1 Prozent). Investitionen in die öffentlichen Sanitäranlagen könnten diese Wahrnehmung enorm verbessern, so dass die Urlaubsstimmung nicht schon auf der Hinreise getrübt wird. Hochwertige Armaturen, innovative Materialien und moderne WC-Lösungen sorgen für einen optimalen Hygienestandard und eine angenehme Atmosphäre – auch in öffentlichen Waschräumen.

Frauen beschweren sich öfter als Männer

Laut der Umfrage ärgern sich Frauen bei einigen Einrichtungen häufiger über die Sanitäranlagen als Männer. Dies ist zum Beispiel bei Raststättentoiletten der Fall: 53,1 Prozent der Frauen beschwerten sich über die Zustände dort, dagegen ärgerten sich nur 43,1 Prozent der Männer. Gerade in der Ferienzeit werden diese in erhöhtem Maße frequentiert: Immerhin reist etwa die Hälfte der Deutschen mit dem Auto in den Urlaub. Laut der GfK-Umfrage sind 73 Prozent der Deutschen bereit für eine saubere, öffentliche Autobahnraststätte zu bezahlen.

Besonders unzufrieden sind die Deutschen mit der Sauberkeit und Hygiene der (halb-)öffentlichen Toiletten (81,7 Prozent). Zusätzlich stört 63,6 Prozent der Befragten der Geruch der (halb-)öffentlichen Sanitäreinrichtungen. An dritter Stelle liegt laut GfK-Umfrage mit 53,8 Prozent das Ärgernis über das fehlende Zubehör in den Bädern wie etwa Seife, Toilettenpapier, Handtücher/-trockner. Dies regt Frauen (57,8 Prozent) im Vergleich zu Männern (49,9 Prozent) vermehrt auf.

www.blue-responsibility.net

Montag, 29.10.2018