Bad

Schweizer entwickeln sparsamste Trinkwasser-Armatur der Welt

Dienstag, 23.02.2016

Die Zahl der Menschen steigt rapide an. Gleich­zeitig breiten sich wegen des Klimawandels Wüsten weiter aus, Gletscher schmelzen. Darum erwarten Experten Kriege um ein bald knappes Gut: Trinkwasser.

Die Vereinten Nationen schätzen, dass die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2040 von derzeit etwa sieben Milliarden Menschen auf knapp neun Milliarden anwachsen wird. Dann würden die Süßwasservorkommen der Erde nur noch 70 Prozent des Trinkwasser-Bedarfs decken. Durch Klimawandel bedingte Gletscherschmelze und Ausbreitung von Wüsten könnten mehreren Studien zufolge zudem ausgerechnet in dicht besiedelten Regionen zu Wasserknappheit führen. Mit anderen Worten: (Trink)Wasser wird ein seltener, wertvoller Rohstoff wie Gold, Öl und Diamanten – und um die werden bekanntlich Kriege geführt.

Zugegeben, wenn in Deutschland Wasser gespart wird, dann haben die Wüstenvölker da auch nichts von. Dennoch ist es auch hierzulande aus ökolo­gischer Sicht sinnvoll, sorgsam mit der wertvollen Ressource umzugehen – was größtenteils ja schon getan wird. So ist die Trinkwassernutzung laut Umweltbundesamt seit 1991 um 23 Liter auf nur noch 121 Liter pro Kopf/Tag gesunken. 

Dennoch gibt es gute Gründe, weiter sorgsam mit Wasser umzugehen, insbesondere mit Warmwasser. Denn je weniger Trinkwasser für Duschen und Baden erhitzt werden muss, desto weniger Energie wird verbraucht. Das entlastet das Klima und zugleich die Haushaltskasse. Ein Papier des Umweltbundesamtes zeigt, wo und warum Wassersparen weiter sinnvoll ist.

In Deutschland kann die Trinkwasserversorgung allerorts sichergestellt werden. Das Lebensmittel Nummer eins wird hierzulande zu rund 70 Prozent aus dem Grundwasser gewonnen. Nur in rund 4 Prozent der 1.000 Grundwasserkörper in Deutschland wird mehr Wasser entnommen, als sich neu bilden kann. Laut UBA liegt das meist am Bergbau, der ein Abpumpen des Grundwassers erfordert. Eine zu große Entnahme von Grundwasser in Küstenregionen führt außerdem dazu, dass Salzwasser in das Grundwasser eindringt. Dann ist es als Trinkwasser kaum noch nutzbar. Durch den Klimawandel könnte sich der Nutzungsdruck auf das Grundwasser regional verschärfen, wenn dort – wie befürchtet – die Niederschläge weniger werden oder das Niederschlagswasser zu einem höheren Anteil oberflächlich abfließt. Hier hilft Wassersparen, den Wasserhaushalt zu entlasten und die Erschließung neuer Wasservorkommen zu vermeiden.

Private Haushalte in Deutschland haben durch ihren sparsamen Trinkwasserverbrauch bereits viel beim Wassersparen erreicht. Durch den zunehmenden Austausch alter Haushaltsgeräte mit wassersparenden Armaturen, Waschmaschinen und Geschirrspülern wird der tägliche Wasserbedarf noch weiter zurückgehen. Im europäischen Vergleich der genutzten Mengen liegt Deutschland bereits im unteren Drittel, und dies ohne Einbußen an Komfort und Lebensqualität.

Gefragt sind also Produkte, die zum Wassersparen beitragen. Zum Beispiel die des Schweizer Unternehmens Swiss Eco Line, das sich zum Ziel gesetzt hat, eine Vorreiterrolle im Umweltmanagement einzunehmen. Unter der Swiss Eco Line entwickelt der Hersteller nachhal­tige energie- und wassereffiziente Bad- und Wellnessprodukte und trägt damit zu einem schonungsvollen Umgang mit den Ressourcen Wasser und Energie bei.

Nachhaltigkeit im Fokus

Die Swiss Eco Line entwickelte in Zusammenarbeit mit Astra Resources nach eigenen Angaben die weltweit spar­samste Armatur. Der Wasserverbrauch wird durch ein spezielles Auslaufventil um 90 Prozent und der Energiebedarf um 100 Prozent reduziert.

Die Schweizer Trinkwasser-Armatur
Quelle: Swiss Echo
Trinkwasser sparen mit der elektronischen Standversion des „Swiss Eco Tap“. Sie ist seit Ende 2015 erhältlich.

„Swiss Eco Tap the acqua saver“ wurde bereits 2014 mit dem deutschen Innovationspreis „Plus X Award“ ausgezeichnet. Neben dem Design der Armatur war die Jury vor allem von der Technik überzeugt: Der „Swiss Eco Tap“ verbraucht dank der Spraytechnik nur 0,6 Liter pro Minute. Standard-Armaturen liegen bei 10 bis 15 Liter oder da­rüber, Spararmaturen bei etwa 6 Liter - bei gleichem Reinigungsergebnis. Der Wasserverbrauch wird somit um 90 Prozent reduziert.

Ein Beispiel: Bei jedem Händewaschen, das ungefähr 30 Sekunden dauert, werden bei einer herkömmlichen Spararmatur etwa 3 Liter Trinkwasser verbraucht. Beim „Eco Tap“ sind es gerade mal 0,3 Liter.

Und so funktioniert’s: Das Wasser wird mit dem Wasserdruck, der in der Leitung vorhanden ist (in der Regel 2 bis 4 bar) durch den Sprühkopf gedrückt. Hierbei wird durch den Tabulator das Wasser in kleine Mikropartikel zerlegt. Mit dem hohen Volumenstrom wird eine schnelle Benetzung der Haut sichergestellt und der Seifenschaum wie bei herkömmlichen Armaturen zügig von der Hand abge­waschen, sagt der Hersteller. 

Die Einsparung von Warmwasser wird dadurch erreicht, dass dieser Sprühnebel der Mikrowasserpartikel vom Nutzer als wärmer wahrgenommen wird, als die tatsächliche Wassertemperatur ist. Dies ist begründet durch die geringe Wassermenge, die an der Hand vorbei fließt und somit der Haut weniger Wärmeenergie entzieht. Durch den Verzicht auf die Warmwasser-Aufbereitung sinkt der Energiebedarf auf Null. Somit lassen sich laut Hersteller 100 Prozent Energie einsparen…

Der „Swiss Eco Tap“ ist für den Einsatz in Schulen, öffentlichen Gebäuden, System-Gastronomie, Hotels, Bürogebäuden und Autobahn-Raststätten entwickelt worden.  

Vergleich Trinkwasserverbrauch mit der Armatur
Quelle: Swiss Echo
Vergleich Trinkwasserverbrauch mit der Armatur "Swiss Eco Tap".

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