Was kostet Trinkwasser warm – ganz genau?

Neue VDI-Richtlinie 2067 Blatt 22

Präzise Anleitung zur objektbezogenen Berechnung des konkreten Aufwands

Wie wirtschaftlich ist eine ganz bestimmte Trinkwasserinstallation in einem konkreten Objekt? Wie hoch ist der genaue Aufwand für die Trinkwassererwärmung? Diese Fragen möglichst präzise zu beantworten, ist unabdingbar für Planer, Projektentwickler und Betreiber jeder Art von Gebäuden. Vor allem, weil bei gut gedämmten Gebäuden der prozentuale Aufwand für Warmwasserbereitung dramatisch ansteigt. Dabei hilft die jetzt erschienene Richtlinie 2067, Blatt 22, des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). „Die in dieser Richtlinie enthaltenen Berechnungsverfahren und Richtwerte dienen in Verbindung mit VDI 2067 Blatt 12 der objektbezogenen Berechnung des Energieaufwands für Nutzen und Nutzenübergabe bei Anlagen zur Trinkwassererwärmung“, heißt es dazu in der Einleitung. Dabei fasst der Begriff Nutzenübergabe die Anlagentechnik für die Wasserübergabe und deren Regelung zusammen.

Die Richtlinie gilt für Trinkwassererwärmungsanlagen in Gebäuden. Mit ihren Berechnungsverfahren und Richtwerten kann der Aufwand an Energie, Wasser und Hilfsenergie, zusammen mit VDI 2067 Blatt 12, objektbezogen präzise ermittelt werden. Sind zusätzlich die Energieaufwände für Heizwärmeverteilung und Wärmeerzeugung zu berücksichtigen, erfolgen die Berechnungen nach VDI 2067 Blatt 1.

Unbedingt zu beachten sei, „dass eine etwaige Energieeinsparung nicht zu Lasten der Trinkwasserhygiene gehen darf“, so der VDI. Daher seien immer die geltenden allgemein anerkannten Regeln der Technik zu beachten. Denn bei zu niedrigen Systemtemperaturen (unter 60/55 °C) droht verstärktes Legionellenwachstum. Für die Trinkwasserhygiene sind diese in der VDI-Richtlinie 6023 Blatt 1 umfassend dargestellt.

Die Richtlinie VDI 2067 Blatt 22 „Wirtschaftlichkeit gebäudetechnischer Anlagen; Energieaufwand der Nutzenübergabe bei Anlagen zur Trinkwassererwärmung“ kann hier bestellt werden.

Donnerstag, 06.07.2023