Vorsicht! Fettberg voraus…

Toilette ist KEIN Mülleimer!

Es erstaunt schon, was manche Zeitgenossen glauben, über die Toilette entsorgen zu können. Mal wohlwollend unterstellt, das läge an mangelnder Information, bietet sich hier eine Chance für den SHK-Fachmann, sich aufklärerisch zu profilieren.

Was ist 250 m lang und so schwer wie ein Blauwal? Oder so schwer wie zehn der roten, für London so typischen Doppeldeckerbusse? Die Rede ist vom größten „Fettberg“ aller Zeiten. Der wurde vor kurzem im altehrwürdigen Kanalsystem der britischen Hauptstadt bei Routinekontrollen „entdeckt“. Abgeleitet vom englischen Wort „Iceberg“ ist der „Fatberg“ (Achtung! Jetzt wird es unappetitlich!) ein megagroßer, 130 Tonnen schwerer Klumpen aus Lebensmittelabfällen, Feuchttüchern, Damenbinden, Windeln - und eben aus Speiseölen und –fetten…

Nur die Spitze des „Fettbergs“

Kurz, er besteht aus all den Stoffen, die so gar nicht in das Abwasser gehören, von gedankenlosen Zeitgenossen aber dennoch über die Toilette entsorgt werden. Dabei ist der Londoner Monsterbrocken nur die Spitze des „Fettbergs“. Der für die Metropole und das Tal der Themse zuständige wasserwirtschaftliche Ver- und Entsorger Thames Waters berichtet von durchschnittlich drei Fettberg-Blockaden im Abwassersystem pro Stunde! Deren Beseitigung kostet eine Million Pfund - im Monat! Wenig überraschend: Das Unternehmen experimentiert gerade damit, aus den Fettbergen Biodiesel herzustellen…

Nun ist das Problem keineswegs auf Großbritannien beschränkt, wie das SanitärJournal hier berichtete. Für den SHK-Fachmann liegt hier eine Chance, sich beim (Privat-) Kunden zu profilieren: Zum einen, wenn der sich gerade selbst einen Fettberg inklusive Abwasser-Infarkt eingebrockt hat. Besser ist, schon vorher die Nutzer aufzuklären. Deshalb hier eine Liste der Stoffe, die auf keinen Fall über die Toilette „entsorgt“ werden dürfen:

Ist das Kunst oder kann das weg…

Während die beherzten Beschäftigten von Thames Water dem gigantischen „Fatberg“ mit Schaufeln und Hochdruckstrahlern mutig und erfolgreich zu Leibe rücken, hat ein Kurator des Museums von London eine buchstäblich in die Nase steigende Idee: Wohl von Josef Beuys inspiriert, will er einen der fest verbackenen Klumpen des Konglomerats (in einer Vitrine?) ausstellen, „um darauf aufmerksam zu machen, wie wir in modernen Städten leben.“ Wie er allerdings das „anrüchige“ Exponat präsentiere, sei ihm derzeit noch unklar: „Wir müssen da noch etwas forschen und erproben“…

Mittwoch, 22.11.2017