SHK Essen 2022:

Es gab viel Platz und Zeit für gute Gespräche ...

Sie war mit Spannung erwartet worden, nach dem überraschend positiven Nürnberger „Nach-Corona-Wiedereinstieg in die Regionalmessen-Welt“: die SHK Essen 2022.

Erstmals im September, weil ja sonst die Pause bis 2024 doch arg lang geworden wäre. Und es kamen: 24.000 Besucher, sagt die Messe-Gesellschaft.

Der Hinweis ist wichtig, denn gefühlt – berichteten zumindest einige der 400 Aussteller aus 15 Ländern dem Chronisten – waren es eventuell auch ein paar weniger. Aber vielleicht lag das ja auch an der Lage des jeweiligen Messestandes, wenn dort manchmal stundenlang „Totentanz“ herrschte. Oder wenn sich die Hallen so gegen 15 Uhr deutlich leerten.

Wobei: Die „Heizer“, die Grünen, Blauen, Orangenen und alle, die auf Holz und Pellets oder mit Wärmepumpen oder PV unterwegs sind, hatten definitiv keinen Grund zu klagen. Genauso wenig wie die großen Hersteller von Installationstechnik, nennen wir hier mal Viega, Geberit, Uponor, Schell, TECE, Kemper. Oder Wilo und Grundfoss bei den Pumpen. Grohe bei den Armaturen, Duravit und V&B bei den Keramikern. Die sind einfach, kraft Marke, ein Magnet.

Der doppelt stark anzieht, wenn es insgesamt weniger Magneten gibt. Denn es fiel auch auf, wer nicht da war: Denkbar überschaubar zum Beispiel die Präsenz der Duschanbieter und der Hersteller von Produkten für die Wärmeverteilung sowie der Entwässerungstechnik. Raum, den zumindest teilweise dafür einmal mehr der erneut überaus rege Großhandel für sich beanspruchte. Conel und Vigour mit einem eigenständigen Auftritt, dazu ein großflächiger GC-Stand – es gab Anlaufpunkte und Platz genug, die busweise nach Essen gebrachten Berufsschüler zu informieren, bevor sie zum Rundgang in den Rest der Essener SHK-Welt starten durften ...

Hat man was verpasst?

Hat man was verpasst, wenn man als Planer oder Fachhandwerker in diesem Jahr nicht auf der SHK Essen war? Ja. Nämlich die Erfahrung, wie entspannend und informativ zugleich es sein kann, wenn die Ansprechpartner der Hersteller Zeit haben und sich diese Zeit auch gerne für das Beratungsgespräch nehmen. Und ja, weil man mal ungestört in die Tiefen der Produktentwicklung aus den Corona-Jahren 2020 / 2021 einsteigen wollte. Also in die Neuheiten, die bislang nur virtuell in den Markt eingeführt worden sind und die jetzt im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar wurden.

Insofern war auch die Standard-Frage „Was gab es denn Neues?“ absolut obsolet: Es hat in den zurückliegenden 24 Monaten so viel Neues gegeben, dass die Zeit zum Luftholen bis zur Welt-Leitmesse ISH 2023 damit locker auszufüllen ist. Vor allem, weil ja die Auftragsbücher des Handwerks nach wie vor übervoll sind und eben diese (Neu)Entwicklungen auch mal vor Ort verbaut werden müssen.

Was die Redaktion aber natürlich nicht davon abgehalten hat, sich mit dem feinen Blick fürs Wesentliche (oder Interessante / Besondere / Außergewöhnliche / Zweckmäßige) in den Hallen trotzdem genauer umzusehen. Wobei die Auswahl keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt und außerhalb jeder Wertung steht, denn etliche Themen und Produkte, die jetzt vielleicht nur angerissen werden, sind es durchaus wert, in einer der nächsten Ausgaben noch genauer vorgestellt zu werden ....

Mittwoch, 19.10.2022