16 Milliarden Euro – einfach in den Sand gesetzt

Fehlerkosten am Bau nur leicht gesunken

Mehr Planung, mehr Kommunikation verringern Fehlerkosten

„Nur“ 16,5 Milliarden Euro Fehlerkosten am Bau im Jahr 2021, verglichen mit über 20 Milliarden noch vor drei Jahren (2019): Dass der Pfusch am Bau tendenziell zurückgeht, ist zwar erfreulich. Allerdings liege die Schadenssumme immer noch weit über jedem tolerierbaren Maß, sagt BauInfoConsult, ein auf die Baubranche spezialisiertes Beratungsunternehmen. Alljährlich ermittelt das Unternehmen die Fehlerkosten durch Befragung der Akteure am Bau. Offiziell statistisch erfasst wird diese doch recht bedeutende Summe allerdings nicht …

Die befragten 600 Architekten, Bauunternehmer und Handwerker schätzen den durchschnittlichen Fehlerkostenanteil auf 11,4 Prozent am gesamten Branchenumsatz 2021. Diesen bezifferte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) auf 144,8 Milliarden Euro – macht eben die 16,5 Milliarden Fehlerkosten. Verglichen mit noch 18,3 Milliarden in 2020 könne man das als leichten Fortschritt sehen, so BauInfoConsult. Das SanitärJournal berichtete hier über diese Entwicklung.

Wenn die Zehner-Regel greift

Wie aber lassen sich die Fehlerkosten reduzieren? Da der Fehlerteufel am Bau höchst unterschiedlich zuschlägt, unterscheiden sich auch die Mittel, ihn zu bekämpfen. Nach Ansicht der Bauakteure steht da der Wunsch nach präziserer Planung an erster Stelle. Auch eine bessere Kommunikation aller an einem Projekt beteiligten Parteien und Gewerke erschwere dem Fehlerteufel sein Tun. Natürlich spiele auch der auf Baustellen oftmals vorherrschende Zeitdruck eine große Rolle, so BauInfoConsult. Der führe recht schnell zu Fehlern in der Bauausführung.

Zudem regiert auch am Bau die aus dem Qualitätsmanagement bekannte Zehner-Regel. Sie besagt, dass sich die Kosten eines Fehlers von Stufe zu Stufe nicht einfach linear fortsetzen, sondern sich verzehnfachen! Je früher also ein Fehler gemacht wird, desto teurer wird er. Und umgekehrt: Je eher ein Fehler korrigiert wird, desto geringer fallen die Kosten aus …

Donnerstag, 04.08.2022