Wohnungsbauprognose 2017: Mehrfamilienhäuser holen auf

Der seit 5 Jahren statistisch belegte Anstieg der Wohnungsbaugenehmigungen deutet auf ein solides Wachstum hin. Auch die aktuelle Prognose des Düssel­dorfer Marktforschungsunternehmens Bau­InfoConsult bestätigt den Trend: So wird die Zahl der Fertigstellungen im Wohnungsbau für 2015 und 2016 weiter ansteigen. Insbesondere das Mehrfamilienhaussegment erweist sich hierbei deutschlandweit als Wachstumsmotor.

Auf regionaler Ebene können die Häuslebauerregionen in Süddeutschland und im Westen vom Ein- und Zweifamilien­haussegment profitieren, während einige Regionen im Norden der Republik mit kurzfristigen Wachstumsschüben rechnen können.

Die Erwartungen der Bauakteure sprechen genauso dafür wie der langjährige Trend bei Neubaugenehmigungen im Wohnungsbau: Das Ein- und Zweifamilienhaussegment wird ab dem Jahr 2015 wieder zulegen. Insgesamt geht die Studie für 2016 von einer moderaten Steigerung um 2 Prozent bei fertiggestellten Ein- und Zweifamilienhäusern aus. Aufgrund der zu erwartenden Genehmigungsentwicklung ist auch 2017 mit einer Fortsetzung der Aufwärtstendenz zu rechnen.

Auch bei Drei- und Mehrfamilienhäusern setzt sich die Anstiegstendenz weiter fort: Laut Analyse wird es 2015 einen Fertigstellungsanstieg von 12 Prozent auf 12.700 neue Gebäude und danach einen weiteren Anstieg von 8 Prozent auf 13.710 Fertigstellungen geben. Die weiter zu erwartende Genehmigungsentwicklung deutet auf eine ähnlich starke Wachstumstendenz im Jahr 2017 hin.

In den nördlichen Bundesländern wird es laut Prognose 2015 weiterhin zu einer Fortsetzung des regionalen Wohnungsbaubooms kommen, der vor allem auf der Genehmigungsdynamik in Hamburg und Schleswig-Holstein beruht: Hier gehen die Experten insgesamt von einer Steigerung um 19 Prozent im gesamten Wohnungsbau aus. Da speziell auf den Geschosswohnmärkten nach den Anstiegen der letzten Jahre mit Sättigungseffekten zu rechnen ist, muss 2016 mit einem leichten Rückgang (-1 Prozent) von dem sehr hohen Fertigstellungsniveau gerechnet werden. Die Aufwärtsdynamik dürfte sich aber bereits 2017 wieder fortsetzen.

Der in jüngster Zeit zu beobachtende Schub im ostdeutschen Wohnungsneubau dürfte sich 2015 in einem Anstieg von einem Drittel niederschlagen – insbesondere dank Sachsen und Berlin. Demgegenüber flacht sich aber schon 2016 die Entwicklung ab (+ 4 Prozent) und dürfte sich 2017 bestenfalls moderat fortsetzen.

Kontinuierlicher verläuft die Entwicklung in der Häuslebauerregion Süddeutschland. So geht die Studie für 2015 in Bayern und Baden-Württemberg von einer stagnierenden Entwicklung aus, die 2016 wieder um 3 Prozent mehr Gebäude zulegen dürfte. Auch danach sind die Aussichten gleichbleibend bis leicht ansteigend.

Im Westen dürfte es 2015 vor allem dank des in Gang kommenden Ein- und Zweifamilienhaussektors zu einem gesamtanstieg um ein Viertel kommen. Demgegenüber flacht sich die Anstiegstendenz 2016 ab (+ 2 Prozent) und pendelt sich danach auf einem ähnlichen Niveau ein.

Weiterführende Informationen: http://www.bauinfoconsult.de

Freitag, 22.04.2016