Wird es genug Wasser für alle geben?

DVGW prüft Trinkwasserversorgung im Klimawandel

Glaubt man den Medien, werden die so genannten Wasser-Kriege bereits geführt. Denn es gibt Regionen, da könnte das Lebensmittel Nummer eins irgendwann knapp werden. Auch in Deutschland?

Wer kann schon in die Zukunft blicken? Der DVGW versucht es jetzt. Denn der Verband ist wie viele andere Experten auch der Meinung: Der Blick in die Zukunft spielt eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der Trinkwasserversorgung in Zeiten des Klimawandels. Künftig werde es immer wichtiger, frühzeitig beispielsweise Informationen zum Wasserangebot oder Bedarf ebenso wie präzise Planungsinstrumente zur Verfügung zu haben.

Statt Glaskugel bedient sich der DVGW mit seinen Partnerinstituten jedoch gesicherten Daten und Prognosen, und zwar im Zukunftsprogramm Wasser, das jetzt mit einem Gesamtbudget von rund fünf Millionen Euro startet. Und das steckt hinter dem zielgerichteten Forschungsprojekt: „Mit dem Zukunftsprogramm Wasser entwickeln wir – gemeinsam mit allen Akteuren der Wasserversorgung – zukunftssichere Lösungen, mit denen wir Trinkwasser in hoher Qualität und ausreichender Menge für alle nachhaltig sichern“, informiert der DVGW-Vorstand Wasser Wolf Merkel. „Gestartet sind wir bereits mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), mit dem der DVGW die zukünftige Entwicklung des Wasserkreislaufes in Deutschland analysiert und wissenschaftlich gestützte Prognosen zum Wasserdargebot für die kommenden Jahrzehnte erstellt. Anhand der Ergebnisse können wir Rückschlüsse auf die regionale Verteilung von Wasserressourcen ziehen.” Parallel modellieren die DVGW-Institute TZW Technologiezentrum Wasser und IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung mit der Universität Hohenheim den zukünftigen Wasserbedarf in Deutschland.

Die Ergebnisse werden dann als Zukunftsvision „Wasserversorgung 2030“ zu einem „Big Picture“ zusammengeführt. Damit wollen die Wissenschaftler sichtbar machen, in welchen Regionen es aufgrund knapper Ressourcen zu Defiziten und Nutzungskonflikten kommen kann, und wo extreme Wetterereignisse wie Starkregen zunehmen könnten. So kann sich Deutschland künftig auf veränderte Situationen besser einstellen und anpassen.

dvgw.de

Montag, 29.11.2021