Wie weit sprayt Covid? Fragen, Antworten

Übertragungswege am HRI untersucht

In diesen Tagen gehen bundesweit die Ferien zu Ende. Nach gut sechs Monaten „Corona“ kommen da viele Fragen. Auch, wie es mit Lüftung und Ansteckungsgefahr aussieht.

Für Schulen fordern Lüftungsexperten, Umweltmediziner und Hygienefachkräfte beispielsweise zwingende Vorlagen bzw. die Umsetzung von Lüftungs- und Hygienekonzepten. Eine Durchlüftung durch Fenster von wenigen Minuten werde nicht ausreichen, so die Experten. Die Diskussion kann (und wird) aber genauso in Unternehmen geführt, denn in Großraumbüros sind die grundlegenden Bedingungen und damit die Ansteckungsrisiken kaum andere.

Forschungsergebnisse zu luftgetragenen Verunreinigungen in Innenräumen und damit zu Übertragungswegen des Corona-Virus vom Hermann-Rietschel Institut (HRI) an der TU Berlin ergaben bei der Frage der Verweilzeit von Erregern in der Luft:

Im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme des Berufsalltags wurde die Partikelausbreitung in einem mit vier Personen besetzten Büro mit und ohne maschinelle Lüftung simuliert:

Eine Ausnahme stellen übrigens Chöre dar – die in der freien Wirtschaft allerdings eher selten gewerbsmäßig unterwegs sind:

Als Möglichkeit der Risikominderung wird generell eine ausreichende Lüftung empfohlen. Zu den bekannten Maßnahmen müssten dabei auch die erhöhten lufthygienischen Anforderungen in die Risikobeurteilung eingehen:

Luftfilter auf dem Prüfstand

Ob Luftreiniger mit HEPA-Filter Schadstoffe und Viren – wie angepriesen – dauerhaft bis zu 99,99 Prozent aus der Raumluft entfernen können, ist nach Ansicht der Experten fraglich. „Manche Anbieter wittern das große Geschäft mit der Pandemie und locken im Netz mit trügerischen Versprechen“, sagt beispielsweise Dr. Klaus Bolst, IWK Bochum Umwelt/Medizin/Raumluftqualität: „Hier beschreiben Hersteller, dass Hepa-Filter Partikel bis zu 0,3 Mikrometer abfangen können. Das ist für den Durchmesser von Sars-CoV-2 zu grob. Denn er beträgt nur rund 0,1 Mikrometer.“ Messungen der letzten Jahre zeigten für die Atemwege mit Konzentrationen an die 5000 ppm gefährliche Ausreißer.

Damit belastete Raumluft von Substanzen wie CO2, ultrafeine Staubpartikel, flüchtige Raumgifte, Sporen, Allergene, Pollen, Keime, Bakterien und Viren gereinigt werden kann, seien komplexe Lüftungskonzepte gefragt.

(Quelle: Umweltdienstleister.de)

Weiterführender Link: hri.tu-berlin

Mittwoch, 12.08.2020