Mit (an)sprechender Berufskleidung punkten

Typisch: Siegerehrung – und die drei auf dem Treppchen wirken wie laufende Plakatwände. Logos der Sponsoren, coole Sprüche, das Namensschild. Da bleibt kein Zentimeter der Textilien ungenutzt. Wie lässt sich dieser Werbe­effekt eigentlich für die Berufskleidung nutzen?

Was die Sprechblase für den Comic, ist der Aufnäher für die Berufskleidung. Eine Möglichkeit, selbst stumme Gegenstände zum Sprechen zu bringen. Und darüber eine gezielte Botschaft an Kunden (und Mitarbeiter) zu vermitteln. Berufskleidung als Träger von Werbebotschaften – das funktioniert. Ob nun dezent oder plakativ. Das wissen auch die Unternehmen und nutzen diese Möglichkeit immer stärker in eigener Sache.

„Individualisierung ist ein großes Thema. Der Trend bei unseren Kunden geht klar zu einer Berufskleidung, die das Unternehmen nach außen präsentiert. Diese ist individuell, professionell und natürlich mit klar gestaltetem Firmenlogo auf den Kleidungsstücken“, bestätigt Alexander Dreisow, Verkaufsleiter der Staufer Textilpflege GmbH, einem Vertragswerk der DBL – Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH.

Das farbstarke Firmenlogo vorne auf der Jackentasche? Oder die elegante Einstickung oben am Hemdkragen? Heute alles ganz einfach. Ebenso wie der markante Spruch auf der Rückseite der Bundjacke oder auf dem Shirt. Von „Test the Best” bis „Geht nicht, gibt’s nicht“ – die Berufskleidung der Mitarbeiter wird zunehmend als Träger von Werbebotschaften genutzt.

Auf den CI-gerechten Auftritt mit attraktiven Emblemen, Firmenlogo und Co. möchte deshalb kaum noch ein Betrieb verzichten. Allerdings sollten dabei gewisse Regeln beachtet werden. Denn wie der zugepflasterte Held der Formel 1 möchte wohl kaum ein Mitarbeiter beim Kunden auftreten. Was gibt es also für Möglichkeiten und was bewährt sich im täglichen Einsatz?

Die klassische Version: Hier prangt das Firmenlogo auf der Brusttasche der Jacke. Doch immer häufiger werden auch Ärmel oder sogar Gesäßtaschen als prägnante Stellen für den Aufnäher oder die Einstickung ausgewählt. Allerdings sind hier Grenzen gesetzt. So dürfen die aufgebrachten Werbebotschaften den Träger keinesfalls bei der Arbeit einschränken. Sie haben weder etwas auf Dehnfalten noch in Stretchzonen der Berufskleidung zu suchen. Komfort und Funktion müssen gegeben sein.

Gerade bei Schutzkleidung wird es noch komplizierter. Denn hier dürfen die verwendeten Materialien die per Norm definierte Schutzwirkung nicht beeinträchtigen. Alexander Dreisow: „Durch einen falsch platzierten Aufnäher oder ein nicht zugelassenes Gewebe kann zum Beispiel die Zertifizierung eines Schweißerschutzanzuges schnell hinfällig werden. Daher muss vor der Anbringung entsprechender Elemente geprüft werden, wo was erlaubt ist.“ Heimarbeit oder auch die Automatenstickerei in der Fußgängerzone können da schnell an ihre Grenzen stoßen.

Vorsicht ist auch bei sogenannten Funktionstextilien angebracht. Wer seine Softshelljacke oder gar seinen Wetterschutz aus Gore Tex mit Direktein­stickung veredeln möchte, kann leicht die empfindlichen Gewebe beschädigen. Das Ergebnis wären statt perfektem Wetterschutz unangenehme Nässe- oder Kälte­brücken und somit erhebliche Einbußen der Schutzfunktion. „Hier beraten wir unsere Kunden im Vorfeld sehr genau, welche Form der Veredelung geeignet ist. Bei solchen Kleidungsstücken beispielsweise eignen sich Softembleme zum Patchen“, so Alexander Dreisow.

Schließlich gibt es für fast jede Aufgabe die passende Methode der sogenannten Veredelung. Bei leichten Materialien und Polo- oder T-Shirts stören größere aufgenähte Embleme schnell, hier ist Direkteinstickung angebracht. Diese Art der Veredelung wirkt durch feines, eng gesticktes Garn plastisch und besonders exklusiv – was sie auch für die Veredelung von Businesshemden oder Blusen empfehlenswert macht. Als Alternative zur Stickerei bietet sich das Bedrucken der Textilien an. Wer Spezialeffekte oder besonders großflächige Motive wünscht, liegt damit richtig. Hier wird die Farbe direkt auf die Textilien gebracht und erzielt eine hohe Farbintensität.

Eine weitere Möglichkeit ist das ge­stickte Namens-Emblem. Hierbei wird ein schmaler Stoffstreifen aus Trägermaterial bestickt und danach auf Jacke oder Latz- und Bundhose aufgenäht. Alexander Dreisow: „Vorteil ist, dass es sich später wieder fast spurlos abnehmen lässt. Damit ist der Betrieb flexibler, etwa beim Wechsel eines Mitarbeiters.“ Statt die Stickembleme aufzunähen, können diese aber auch mit Druck aufgepresst (gepatcht) werden. Zur kreativen Umsetzung aller Varianten reicht als Vorlage meist schon die Visitenkarte, eine Zeichnung des Logos oder auch die individuelle Gestaltungsidee.

Allerdings sind auch bei der Veredelung von nicht normierter Berufskleidung die Pflegeeigenschaften ein wichtiges Merkmal – zum Beispiel eingesetzte Garne, damit sie Joballtag und Waschprozesse problemlos mitmachen. „Einstickungen sollten kochecht, chlorecht, chemisch reinigungsbeständig, farbecht und bügelbar sein – hier zählt die Qualität der Garne und des Trägermaterials. Und auch bedruckte Textilien müssen sich pflegen und bügeln lassen.“

Hier lohnt in jedem Fall die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Profi. Textile Dienstleister übernehmen nicht nur die gewünschte Veredelung, sondern sorgen mit ihren zertifizierten Wasch- und Pflegeprozessen auch für die richtige Aufbereitung. Denn was nützt das schönste Logo, wenn es blass und verwaschen daherkommt?!

Weiterführende Informationen: http://www.dbl.de

Montag, 05.10.2015