Kupferindustrie rechnet mit Produktionseinschränkungen

Hohe Energiepreise und Gasknappheit bedrohen Versorgung

2,419 Cent pro Kilowattstunde (kWh) mehr kommen ab dem 1. Oktober auf Haushaltskunden und Unternehmen zu.

Entsprechend hohe Kosten kommen mit der Gasumlage auch auf die deutsche Kupferbranche zu. Aktuell führten die erheblichen Energiepreissteigerungen für die Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr schon zu enormen Mehrkosten, die nun auch noch durch eine zusätzliche Umlage gesteigert werden. Durch die Gasumlage entsteht zudem ein fundamentaler Wettbewerbsnachteil, der die deutsche Kupferindustrie und die inländische Produktion von Produkten, die essenziell für die Energie- und Mobilitätswende sind, grundsätzlich in Frage stellt, so das DKI.

Alexander Dehnelt, Vorstandsvorsitzender des Kupferverbandes dazu: „Die Kupferproduktion ist schon durch die eingeschränkte Gasversorgung gefährdet; mit der neuen Gasumlage wird ihr ein neues Paket aufgebürdet.“ Grundsätzlich sei man mit einer Maßnahme einverstanden, die die Versorgung Deutschlands absichert, führt Dehnelt weiter aus. „Auf dem internationalen Markt führt die Gasumlage aber zu einem Ungleichgewicht bzw. zu einer Wettbewerbsverzerrung, die sich erneut nachteilig auf die deutsche Kupferindustrie auswirkt.“

Dazu Michael Sander, Geschäftsführer des Kupferverband: „Die deutsche Kupferhalbzeugindustrie hat im 2. Quartal 2022 ein Produktionsminus von 6 Prozent erzielt. Und das obwohl für den Ausbau der erneuerbaren Energien eigentlich mehr Kupfer benötigt würde - ein Trend, der sich in den nächsten Monaten fortzusetzen droht.“

Auch der Wandel zu einer Dekarbonisierung und zu Gasalternativen der deutschen Industrie würde durch diese Umlage in ohnehin schweren Zeiten zusätzlich ausgebremst, da die dazu notwendigen Investitionen somit immer schwerer finanzierbar und kalkulierbar seien. „Die Politik ist offensichtlich von Ihrem Anspruch abgerückt, dass eine Energie- und Mobilitätswende Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum in Deutschland schaffen oder zumindest erhalten kann“, so Sander.

Montag, 12.09.2022