Kludi baut Stellen ab

"Schwieriges wirtschaftliches Umfeld erfordert Anpassungen"

Der Bad- und Küchenarmaturenhersteller Kludi baut an seinem Standort in Menden etwa 65 von insgesamt rund 350 Arbeitsplätzen ab.

Nach Angaben der Unternehmensführung sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden - geplant sind daher Vorruhestandsregelungen und ein vom Betriebsrat mitgetragenen Freiwilligenprogramm. Alle drei europäischen Kludi-Werke sind demnach vom Stellenabbau betroffen - also neben Menden auch zwei weitere Werken in Österreich und Ungarn. In Menden werden etwa 65 von insgesamt rund 350 Arbeitsplätzen entfallen. In Hornstein stehen in den nächsten Monaten 80 von 140 Stellen, in Diósd 40 von 230 Stellen zur Disposition. Die Beschäftigten wurden bereits im Rahmen von Betriebsversammlungen am Stammsitz in Menden und am Produktionsstandort Hornstein über den Stellenabbau und die Pläne zur Umstrukturierung des gesamten Kludi-Fertigungsverbunds informiert.

Der neue Kludi-Besitzer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten begründet das mit der schwierigen Umsatz- und Ertragssituation. „Auf der einen Seite belasten uns als Industrieunternehmen drastisch gestiegene Preise für Rohstoffe und Energie, eine nach wie vor unsichere Gasversorgungslage und instabile Lieferketten. Auf der anderen Seite haben wir es zusätzlich zu einer drohenden Rezession mit einer spürbaren Nachfrageverschiebung in unserer Branche vom Bad und von der Küche hin zur Heizung zu tun. Mit einer baldigen Entspannung ist hier nicht zu rechnen“, erläutert Julian Henco, Vorsitzender der Kludi-Geschäftsführung.

Kludi will nach eigenen Angaben die Werke bis zum Frühjahr spezialisieren. Während das Stammwerk im Sauerland zum Entwicklungs- und Produktions-Hub für anspruchsvolle Badarmaturen und Brausen weiterentwickelt wird, wird der Standort in Hornstein zum Innovations- und Fertigungszentrum für Küchenarmaturen umgebaut werden. „Dies schließt den Aufbau eines ‚Specifications Hubs‘ und einer großen Show-Küche mit ein, mit denen wir vor allem Hotel-Betreiber sowie im Hotel-Geschäft tätige Planer und Architekten aus Europa, dem Mittleren Osten und Asien nach Hornstein holen möchten“, so Henco. Im ungarischen Werk wird sich künftig die Grundfertigung der Kludi-Gruppe konzentrieren.

Freitag, 11.11.2022