„In Regulierungen kann man nicht wohnen!“

Zahl der Single-Haushalte wächst unentwegt

Es gibt so viele neue Wohnungen wie seit zwanzig Jahren nicht mehr – jedoch nicht in den von Wohnungsnot besonders betroffenen Metropolen.

Erstmals seit 20 Jahren wurden im letzten Jahr mehr als 300.000 Wohnungen neu gebaut. Nimmt also die vielbeklagte Anspannung am Wohnungsmarkt ab, wie die Immo-Experten der DZ-Bank vermuten? Auch wegen der historisch niedrigen Zinsen für Immobilien-Kredite? Betrachtet man beispielsweise die Baugenehmigungen genauer, ergibt sich ein zwiespältiges Bild. Von Januar bis Juli 2021 vermeldet Destatis 6,6 Prozent mehr Baugenehmigungen für Wohnungen, verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Zwar wurde der Bau von acht Prozent mehr Einfamilienhäusern und gar von 33 Prozent mehr Zweifamilienhäusern genehmigt. Dagegen stagniert praktisch die Zahl genehmigter Mehrfamilienhäuser – mit einem mageren Plus von knapp zwei Prozent. Gravierend: In den von der Wohnungsnot besonders gebeutelten Metropolen wie Berlin und Hamburg gingen die MFH-Genehmigungen gar um 28 bzw. 48 Prozent zurück!

Angesichts dieser Entwicklung fordert der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) von der neuen Regierung, endlich Anreize und Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Neubau anzukurbeln. Dazu gehörten der Abbau von Bürokratie sowie effektive Planungs- und Genehmigungsverfahren. BFW-Präsident Andreas Ibel betont: „In Regulierungen kann man nicht wohnen. Nachhaltig werden die angespannten Wohnungsmärkte nur durch eine Ausweitung des Wohnungsangebots entlastet. Dafür braucht es mehr Neubautätigkeit. Genau das verhindern jedoch staatliche Eingriffe wie Mietendeckel und Mietpreisbremsen.“

Das mache den Mietwohnungsbau für Investoren unattraktiv. Die künftige Bundesregierung müsse den Bau von Mietwohnungen fördern. Nur so könne das Wohnungsproblem in den Ballungsgebieten langfristig gelöst werden.

Donnerstag, 23.09.2021