Haus- und Gebäudetechnik steuert souverän durch Krise

Update der Branchendaten bestätigt Umsatzwachstum um 8,8 Prozent auf 74,3 Milliarden in 2022

Die Haus- und Gebäudetechnik zeigt sich resistent und kann auch im dritten Jahr in Folge ihr Umsatzwachstum mit +8,8 Prozent dynamisch fortsetzen.

Die anhaltende starke Nachfrage nach energetischen Sanierungen wirkt sich positiv auf die Branche aus. Die Umsätze im Wirtschaftsbereich haben sich aufgrund der gestiegenen Preise besser entwickelt als die abgesetzten Mengen. Auch für das Jahr 2023 werden steigende Umsätze erwartet.

Der Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik umfasst das verarbeitende Gewerbe, den Fachgroßhandel und die installierenden Unternehmen. Die Produktsegmente Heizung/Gebäudeautomation, Sanitär sowie Kälte- und Lüftungstechnik wurden in die Erhebung mit einbezogen.

Im Jahr 2022 lagen die Bauinvestitionen im Hochbau bei 308,6 Milliarden Euro in Deutschland. Auf den Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik entfällt mit 61,3 Milliarden Euro Inlandsumsatz ein Anteil von 19,9 Prozent am Hochbauvolumen. Die Haus- und Gebäudetechnik gewinnt immer stärker an Bedeutung. Im Jahr 2022 ließen sich der Branche 49.800 Unternehmen zuordnen. Die Beschäftigtenzahl im Wirtschaftsbereich lag 2022 bei 543.000. Damit hat sich die Beschäftigtenzahl im Wirtschaftsbereich erneut erhöht, während sich die Unternehmensanzahl leicht rückläufig entwickelte. Die weltweiten Umsätze im Gesamtmarkt der Haus- und Gebäudetechnik beliefen sich 2022 auf 74,3 Milliarden Euro (Inland: 61,3; Ausland: 13 Milliarden Euro). Der Megatrend Klimaschutz und die Nachfrage nach komplexer Gebäudetechnik beflügeln den Wirtschaftsbereich.

Der Bereich Heizung und Lüftung profitierte von staatlicher Förderung im Rahmen des Klimapakets bei den Bestandsmaßnahmen. Die Energiekrise und der Wille nach mehr Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen verstärkten den Trend zu erneuerbaren Energien. Besonders Wärmepumpen und Solarthermie sowie Biomasse gewinnen anhaltend an Marktanteilen. Lieferengpässe verzögern die Umsetzung von Projekten und wirken sich negativ aus. Die Umsätze in der Heizungs-, Kälte-, Klima- und Lüftungsbranche erreichten im Jahr2022 insgesamt ca. 46,9 Milliarden Euro.

Die Sanitärbranche konnte 2022 einen Umsatz von 27,4 Milliarden Euro und damit eine Steigerung um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen. Neben der Sanierung alter Bäder lag vor allem die altersgerechte und barrierefrei Ausstattung im Trend.

Prognose für 2023

Für 2023 werden steigende Umsätze in Höhe von 77,7 Milliarden Euro (+4,5 %) erwartet. Allerdings wird das Umsatzwachstum in 2023 voraussichtlich schwächer ausfallen als im Jahr 2022. Die Gründe dafür liegen insbesondere in der konjunkturellen Abkühlung im Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern. Auch der Aufschub von nicht zwingend notwendigen Sanierungen im Bad führt zu einer schwächeren Nachfrage. Gestiegene Preise für Baumaterialien und Zinsanstiege drosseln die Neubauvorhaben merklich. Gleiches gilt für Investorenprojekte im Inland.

Mittwoch, 29.03.2023