Wo Schatten ist, muss es irgendwo auch Licht geben.

Freitag, 14.05.2021

Wie die virtuelle Verlängerung dann allerdings genau aussehen könnte, darüber lässt sich trefflich streiten. Denn der Kreativität der Aussteller (und ihrer nicht ausstellenden, aber zeitgleich online performenden Wettbewerber) waren schon jetzt kaum Grenzen der Fantasie gesetzt, mit welchen Formaten man sich an die hoffentlich netzaffine Planer- und Handwerkerschaft zu wenden beliebt. Am Rande: Dabei setzten nicht unbedingt die Großen die Maßstäbe! Ganz im Gegenteil. Manch Kleiner war deutlich präsenter; viele andere – die Einschränkung muss allerdings auch sein – sind jedoch auf der Strecke geblieben, weil ihnen zumeist die Manpower fehlte, um entsprechende Formate aufzusetzen. Geld allein kann wohl wirklich nicht alles richten…

Ein Fazit? Besser viele Fazits.

Dazu passend fiel auch das Fazit von ZVSHK-Präsident Michael Hilpert gegenüber seinen Mitgliedern aus, hier gekürzt wiedergegeben: „In den Zeiten der Pandemie war eine ISH digital besser als gar keine ISH. Aber mit Blick auf 2023 sollten wir konsequent daran arbeiten, dass die ISH wieder als Präsenzmesse stattfinden kann. … Es hat sich … bestätigt, dass eine digitale Messe im Ergebnis nicht mit einer Präsenzmesse verglichen werden kann oder diese gar ersetzen kann. … Gleichwohl waren das SHK-Handwerk als Besuchergruppe wie auch internationale Marktführer als Aussteller auf der ISH digital präsent und haben den Status der ISH als Weltleitmesse in schwierigen Coronazeiten bestätigt. Das war wichtig, um die Bedeutung der ISH als führende Plattform für den Informations- und Meinungsaustausch unserer Branche zu bewahren. … Wir konnten auf der ISH digital in den letzten Tagen viele Erfahrungen sammeln. Diese Erfahrungen werden auf eine ISH 2023 einzahlen, die, professionell ergänzt um digitale Bausteine, sicher wesentlich erfolgreicher sein wird, als alle ihre Vorgängerveranstaltungen.“

Ins gleiche Horn stieß im Übrigen Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführer der Messe Frankfurt: „Natürlich kann eine digitale Veranstaltung die Kraft einer physischen ISH nicht ersetzen, aber darum ging es uns bei der Durchführung der ISH digital auch nicht. Wir wollten eine qualitativ hochwertige Netzwerkplattform an den Start bringen und die wichtigen Branchenthemen gebündelt abbilden. Ich denke, das ist uns gelungen.

Die Messe Frankfurt hat mit der Durchführung der ersten digitalen ISH deutschland- und europaweit ein Benchmark setzen können. … Wir konnten alle auf der ISH digital in den letzten Tagen viele Erfahrungen sammeln und haben immens viel gelernt. Diese Erfahrungen werden auf eine ISH 2023 einzahlen, die um digitale Bausteine ergänzt werden wird. Wir sind zuversichtlich, dass die ISH 2023 wieder in den Frankfurter Messehallen stattfinden wird.“

Und wer hat sich das alles eigentlich angeguckt? Die Messe Frankfurt sagt: „Auf der Besucherseite bildete das Handwerk erneut die stärkste Gruppe, aber auch sehr viele Planer, Ingenieure, Architekten und der Handel nutzten die Angebote.“

In der Summe liegt die Bewertung, der Erfolg der digitalen ISH also im Auge des Betrachters. Die einen finden, als Beispiel, 47.000 Besucher toll. Die anderen fragen sich, wohl nicht zu Unrecht, wo die wohl waren – oder ob jeder Klick mit Lidschlag kurzer Verweildauer auf der Homepage als Besucher galt? Das würde allerdings einer Fortsetzung der Drehkreuz-Zählweise von der Real-Messe gleichkommen – was der Chronist an dieser Stelle natürlich so gar nicht glauben mag. Selbst wenn ihm namhafte Aussteller bestätigen: „Kontakte waren zwar da, aber überaus überschaubar. Vor allem, wenn ich unsere Stammkunden durchgehe oder die Namen von Würdenträgern und deren Unternehmen, die auf der transparenten Besucherliste allesamt durch Abwesenheit glänzten.“

Sei´s drum: Die ISH digital 2021 ist spätestens jetzt eine gemachte Erfahrung. Und für die gilt ja bekanntermaßen: Woher sollen die denn kommen, wenn nicht durch die entsprechenden Probleme? Die Frankfurter Messegesellschaft hatte eines, durch die Pandemie. Sie hat es gelöst, mit der ISH digital. Und das, vor allem angesichts der Kürze der Vorbereitungszeit, nicht schlecht gemacht. Denn allen, die jetzt die vielen „Schatten“ sehen, sei gesagt: Das ist nur möglich, wenn es irgendwo auch Licht gibt. Man darf jetzt aber gespannt sein, wie die Lernkurve weitergeht…

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