Trinkwasser in Gefahr
An Trinkwasser als „Lebensmittel Nr. 1“ werden höchste hygienische Ansprüche gestellt. Die in unseren Breitengraden dafür bislang noch vergleichsweise einfache Filterung und Aufbereitung wird aber nach Einschätzung von Fachleuten auf Dauer nicht ausreichen, die Qualität gemäß TrinkwV zuverlässig zu gewährleisten. Insbesondere der Nitrateintrag über Düngung in der Landwirtschaft, die Verunreinigung durch mikroorganische Spurenstoffe aus Medikamenten und die Verunreinigung durch Microplastics, also letztlich kleinste Kunststofffasern, macht den Wasserexperten Sorge.
Dr. Ingrid Chorus (UBA) und Dr. Karin Gerhardy (DVGW) fordern daher genauso wie Prof. Dr. Rohns (Stadtwerke Düsseldorf) gleichermaßen wesentlich mehr Achtsamkeit bei der Einleitung von Schadstoffen in den Wasserkreislauf: Was an Hygienerisiken erst gar nicht in diesen Wasserkreislauf eingetragen wird, muss bei der Aufbereitung des Rohwassers auch nicht aufwändig herausgefiltert werden, so der Tenor.
Auf lange Sicht aber dürfte an aufwändigeren, damit letztlich auch teureren Reinigungsverfahren auf der Rohwasserseite kein Weg vorbei führen, da viele der hygienisch bedenklichen Einträge nicht vor Ort entstehen, also durch nationale Regelwerke auch nicht beeinflusst werden können. Weitergehende Informationen gibt es unter den Stichworten „Plastikmüll“, „Arznei“ oder „Gülle“ unter: www.umweltbundesamt.de