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SHK-Systemtechnik

Systemischer Ansatz zum Optimieren der Trinkwassergüte

Dienstag, 26.11.2019

Installationslösungen

Die bedarfsgerechte Auslegung einer Trinkwasser-Installation orientiert sich immer an einem definierten Nutzungsszenario. Das ist in Abstimmung mit dem Bauherrn/Nutzer idealerweise in einem Raumbuch verbindlich festgehalten. Wie bei jeder Planung gibt es aber auch hier Unsicherheitsfaktoren, insbesondere Nutzungsunterbrechungen. In einem Hotel können das tage- oder wochenweise nicht belegte Zimmer sein, in einem Mehrfamilienhaus der monatelange Leerstand einzelner Wohnungen oder bei einer Sporthalle die wochenlangen Schulferien. In jedem Fall ist der bestimmungsgemäße Betrieb dann nicht mehr gegeben – für das Trinkwasser besteht Stagnationsgefahr.

Derartige Risiken sind schon in der frühen Planungsphase zu identifizieren und durch bauseitige Installationslösungen auszuräumen. Dazu zählen insbesondere:

  • Trinkwasserstationen wie „Regumaq“ und „Regudis“ für die hygienisch optimierte Trinkwarmwasserbereitung, um keine große Wasservolumina vorhalten zu müssen,

  • statisch oder temperaturabhängig arbeitende Strangregulierventile wie die „Aquastrom“-Serie für hydraulisch und thermisch abgeglichene Trinkwarmwasser-Zirkulationen,

  • durchgeschliffene Anbindeleitungen, um auch bei Nichtnutzung einzelner Entnahmestellen einen regelmäßigen Wasseraustausch bis unmittelbar vor jede Entnahmestelle zu gewährleisten,

  • Zirkulationsleitungen ggfs. auch in der Kaltwasser-Installation sowie

  • automatisierte Verbraucher am Ende von Stichleitungen, die individuell programmiert den bestimmungsgemäßen Verbrauch sicherstellen. Dafür werden Spülstationen des Typs „Regudrain“ eingesetzt. Die „Regudrain“ Hygiene-Spülstation dient der Aufrechterhaltung des bestimmungsgemäßen Betriebes in Trinkwasser-Installationen, zum Beispiel bei Nutzungsunterbrechungen. Bei Überschreiten individuell definierter Grenzwerte wird zeit- oder temperaturgesteuert eine Spülung ausgelöst. Die notwendigen Einstellungen lassen sich per W-LAN vornehmen. Auch eine Protokollierung zum Nachweis des bestimmungsgemäßen Betriebs ist gegeben.

Wohnungsstationen wie die
Quelle: Oventrop
Wohnungsstationen wie die "Regudis W-HTE" versorgen im Geschosswohnungsbau einzelne Nutzereinheiten mit Heizwasser sowie mit kaltem und warmem Trinkwasser. Das reduziert den Inhalt des Trinkwassersystems erheblich.

Innovative Wohnungsstation „Regudis W-HTE“

Um die Komplexität von Trinkwasseranlagen zu verringern, kann darüber hinaus – zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern – eine dezentrale Warmwasserversorgung sinnvoll sein: Das macht aufwändige Zirkulations-Installationen ebenso überflüssig wie den (energetischen) Aufwand, im PWH-Kreis die geforderten Systemtemperaturen von > 55 °C abzusichern. Ein optimaler Lösungsansatz für die gleichermaßen hygienisch optimierte und energieeffiziente Trinkwasserbereitung ist in solchen Anwendungen die elektronisch geregelte Wohnungsstation „Regudis W-HTE“ von Oventrop zur Bereitstellung von PWH und PWC sowie Heizungswasser in einer kompakten, einbaufertigen Einheit: Mit einer Übertemperatur von lediglich 5 °C (5K) wird das Trinkwasser (kalt) dezentral über einen Wärmeüberträger nach dem Durchlaufprinzip erwärmt. So kann mit einer geringen Vorlauftemperatur PWH effizient erzeugt werden, was beispielsweise den Einsatz von Wärmepumpen unterstützt. Generell ist die Wohnungsstation jedoch unabhängig von der Art der Wärmeerzeugung – wie Gas, Öl, Wärmepumpe, etc.

Zum Güteerhalt des warmen Trinkwassers trägt die Vollversiegelung des kompletten Wärmeüberträgers mit Siliziumdioxid bei: Diese „Sealix“-Vollversiegelung reduziert Ablagerungen, Korrosion und Fouling durch den Lotus-Effekt.

Ein weiterer Vorteil der Wohnungsstation ist ihre hohe Schüttleistung von bis zu 25 l/min. Das reicht beispielsweise für eine parallele Nutzung von zwei Duschen; oder eben entsprechend große Wellness-Duschen…

„Regumaq X“ für die Trinkwassererwärmung

Rein als Warmwasserstation konzipiert ist die „Regumaq X“. Durch die hydraulisch optimierte Rohrführung und einen leistungsstarken Plattenwärmeübertrager sind sehr hohe Schüttleistungen möglich. Zudem lassen sich Schüttleistungen und Temperaturüberhöhungen individuell an die Anlagenparameter anpassen. Besonders bei Niedertemperatursystemen lässt sich so eine positive Gesamtenergiebilanz erzielen. Auch hier ist der Wärmeüberträger optional mit der selbstreinigenden „Sealix“-Vollversiegelung erhältlich.

Die Warmwasserstation „Regumaq X-25“ ist, als Programmerweiterung, speziell für den Einsatz in Einfamilienhäusern entwickelt. Vor Ort wird sie ganz einfach mittels DIP-Schaltern auf die erforderlichen Anlageparameter eingestellt. Die „X-25“ hat eine Schüttleistung von maximal 25 l/min und ist aufgrund der Übertemperatur von nur 5 K ebenfalls optimal für Niedertemperatursysteme geeignet.

Mit der Spülstation
Quelle: Oventrop
Mit der Spülstation "Regudrain" lassen sich gezielt einzelne Strangabschnitte absichern, wenn sie als stagnationsgefährdete Bereiche identifiziert wurden.

Umsetzung

Welche dieser planungs- und bauseitigen Maßnahmen zum Erhalt der Trinkwassergüte in der Praxis tatsächlich umgesetzt werden, hängt aber letztlich immer von dem jeweiligen Objekt ab. Oventrop hält Schemata bereit, wie die Trinkwassergüte in öffentlich-gewerblichen, aber auch in privaten Objekten

  • praxisgerecht,

  • wirtschaftlich und

  • zukunftsorientiert

abgesichert werden kann.

  • Durchgängig gelten für die von Oventrop erarbeiteten Installationsvorschläge dabei drei entscheidende Planungsprämissen:

  • Unabhängig von der Frage, ob es sich um ein Hotel, ein Krankenhaus oder einen Geschosswohnungsbau handelt, ist das Volumen der Trinkwasseranlage so gering wie möglich zu halten.

  • Unabhängig von der Größe der Trinkwasser-Installation und ihrer Verzweigung im Gebäude ist konsequent auf eine hygieneunschädliche Temperaturhaltung in den Strängen und in den Verteilleitungen zu achten.

  • Unabhängig von der Frage, ob das Objekt bestimmungsgemäß genutzt wird oder leer steht, muss konsequent für einen hinreichenden Wasseraustausch gesorgt werden.

Diese Prämissen lassen sich praxisgerecht besonders einfach erfüllen, wenn die Installationskomponenten aus einer Hand eingesetzt werden. Das verhindert Schnittstellenprobleme und reduziert den Abstimmungsaufwand auf der Baustelle oder im Betrieb. Kontinuierlich weiterentwickelt und konsequent „made in Germany“ sind die Systemkomponenten zudem tragender Bestandteil der bewährten Leistungskette aus Fachplaner, Fachgroßhandel und Fachhandwerk, die gemeinsam den Erhalt der Trinkwassergüte gewährleisten.

Von Dieter Stich
Bereichsleiter Technischer Service Oventrop GmbH & Co. KG
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Freitag, 19.04.2024

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