Bad

SHK Essen – ein Nachbericht

Mittwoch, 18.04.2018

Das läuft, da wird nach und nach eine Menge Potenzial gehoben – und der Installateur ohne Tablet oder Smartphone und ohne die Fähigkeit, Apps zu nutzen und zu verwalten, wird sich sukzessive ins Abseits schießen.

Normen, Regelwerke, DVGW und TRGI gehen auch unterhaltsam – und zum Frauentag 2018 diesmal sogar gendergerecht mit jeder Menge fröhlicher Frauenpower!
Quelle: Martin
Normen, Regelwerke, DVGW und TRGI gehen auch unterhaltsam – und zum Frauentag 2018 diesmal sogar gendergerecht mit jeder Menge fröhlicher Frauenpower!

Was gab es Neues?

Die Frage ist schnell beantwortet: wenig bis Nichts. Und das war gut so. Denn schon vor Jahren wurde an dieser Stelle bereits gefragt: Wenn wir zu jeder Fachmesse eine neue Sau durch´s Dorf jagen – wann wollen wir die eigentlich draußen (im Markt) mal „erlegen“ und die fette Beute dann verteilen? Oder einfacher: Wann hat der Installateur eigentlich noch die Chance, dass eine Innovation bei ihm ankommt und über Angebot oder Ausschreibung auch mal eingebaut wird – bevor die Hersteller schon die nächste Entwicklungsstufe zünden?

Da scheint endlich ein wenig der Druck aus dem Kessel genommen. Stattdessen bestimmte Feintuning das Bild, wurden vor allem – sic! – Montage- und Installationserleichterungen an bereits vorhandenen Systemen und Anlagenkomponenten vorgenommen.

Bei dickwandigen Stahlrohrleitungen Pressen statt Schweißen war ein Beispiel dafür, die „gesteckte“ und dadurch automatisch dichte Duschwand anstelle aufwändiger Montage ein anderes. Denn wer sagt eigentlich, dass sich wahrer Fortschritt immer nur in großen Schritten vollziehen kann?

Auffällig: Der sich weiter fortsetzende Trend, über den Tellerrand der eigenen Produktgruppe hinaus zu denken und den benachbarten Leistungsbildern etwas abzunehmen. Das Dusch-WC gibt es nun mit dem abgestimmten Vorwandelement vom Keramik-Hersteller, der profilierte Duschrinnen-Anbieter ergänzt sein Portfolio um hochwertigstes Meublement aus einer Manufaktur. Zwei Beispiele von diversen; es bleibt abzuwarten, ob es mehr ist als nur ein Marketingargument und sich auch in entsprechenden Umsatzzuwächsen niederschlägt.

Was es auf jeden Fall Neues gab: eine neue Stufe der Beratungsqualität. Die Hardware auf dem Messestand und die digitale Kommunikation sind immer enger verzahnt, intelligente Verknüpfungen auf dem Touchscreen in metergroßen Dimensionen an der Wand liefern blitzartig Zusatzinfos, die früher aufwändig aus Prospekten und technischen Broschüren gezogen werden mussten. Anwendungsbeispiele, Installationsvarianten und Systemalternativen sind nur einen Lidschlag lang voneinander entfernt – aber das persönliche Gespräch, der direkt Kontakt mit dem Kunden und nicht zuletzt die haptische Erfahrung des zur Rede stehenden Produktes bleiben in jeder Hinsicht erhalten. Beeindruckend!

Plakative Zukunftsbeschreibung, die es auf den Punkt bringt: Handwerk goes digital, um im für manchen handfesten Messe-Besucher doch fremdsprachig fremdelnden Ductus zu bleiben…
Quelle: Martin
Plakative Zukunftsbeschreibung, die es auf den Punkt bringt: Handwerk goes digital, um im für manchen handfesten Messe-Besucher doch fremdsprachig fremdelnden Ductus zu bleiben…

Wie geht es weiter?

Die Zukunft der Regionalmessen jetzt gleich wieder infrage zu stellen, wäre mehr als fahrlässig. Denn: Der persönliche Kontakt mit der Standardfrage „Wo ist denn mein Verkaufsberater??“ ist durch nichts zu ersetzen. Auch nicht durch die beliebten flankierenden Roadshows oder Vortragsreihen, mit denen einige Hersteller auch aktuell über Land ziehen. Stattdessen sind das alles mittlerweile Elemente in der Kundenansprache, die symbiotisch vernetzt eingesetzt werden müssen, wenn man optimal eine immer inhomogenere Zielgruppe erreichen möchte.

Insofern war auch die SHK in Essen einmal mehr die Reise wert. Und jetzt geht es weiter nach Nürnberg…

Aus drei mach eins – und -damit mehr als einen Fachhandwerker glücklich: Reduzierung von Komplexität beispielsweise durch die steckerfertige Integration unterschiedlicher Funktionen in ein Gehäuse ist ein maßgeb-liches Entwicklungsziel, um den Installationsaufwand (und damit nicht zuletzt auch mögliche Fehlerquellen) zurückzufahren.
Quelle: Martin
Aus drei mach eins – und -damit mehr als einen Fachhandwerker glücklich: Reduzierung von Komplexität beispielsweise durch die steckerfertige Integration unterschiedlicher Funktionen in ein Gehäuse ist ein maßgeb-liches Entwicklungsziel, um den Installationsaufwand (und damit nicht zuletzt auch mögliche Fehlerquellen) zurückzufahren.

Ach so, noch „true facts“…

Ein kleiner Zwischenstopp auf dem Weg dahin ist allerdings doch noch nötig, denn zwischenzeitlich hat die Messe-Gesellschaft Essen ihre Bilanz zur SHK 2018 vorgelegt. Wir zitieren, auszugsweise: Vom 6. bis 9. März 2018 strömten über 44.000 Besucher auf die erste Fachmesse des Jahres für Sanitär, Heizung, Klima und erneuerbare Energien in Deutschland. „Das war eine erfolgreiche SHK Essen. … Die Stärke der SHK Essen ist ihre kompakte und praxisbezogene Ausrichtung“, so das Fazit von Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen. … Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer im Fachverband SHK NRW: „Das Handwerk zieht eine überaus positive Bilanz. … Insbesondere die Nachwuchsveranstaltungen … und die hervorragend frequentierte Azubi-Lounge mit über 1.100 Jugendlichen, sind ein Garant für die Begeisterung und Qualifizierung des Nachwuchses.“

Von Eckhard Martin
Chefredaktion SanitärJournal
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