Regelkonforme Trinkwasserhygiene im Hotel

Dienstag, 13.11.2018

Wie beurteilen Sie als Produktmanager für Armaturentechnik bei Franke Water Systems die besonderen Anforderungen an die Sanitärarmaturenausstattung in halböffentlichen Gebäuden wie Pflegeeinrichtungen oder Hotels?

Die besondere Herausforderung bei Sanitärausstattungen in Pflegeeinrichtungen, Hotels oder anderen hygienisch sensiblen Bereichen liegt in den verschiedenen Nutzungsarten. Der Hotelgast oder Patient erwartet im Bad den gleichen Komfort wie im heimischen Badezimmer. Die öffentlich zugänglichen Wasch- und Toilettenräume sind wiederum die Visitenkarte jedes Gebäudes. Während in diesen Bereichen elektronische und selbstschließende Armaturen inzwischen durchaus zum Standard gehören, ist im Hotel- oder Patientenbad vorwiegend der Einhebelmischer ohne automatische Hygiene-Spülfunktion und Verbrühungsschutz zu Hause. Vor dem Hintergrund der allgemein anerkannten Regeln der Technik ist diese konventionelle Einhebelmischertechnologie für die Trinkwasserhygiene nicht ideal.

Zwei Waschbecken in einem Bad.
Quelle: Franke

Aus welchen Gründen? Können Sie diesen Aspekt bitte näher erläutern?

Selbst gut gehende Hotels können kaum eine permanente Auslastung aller Zimmer garantieren. In Pflegeeinrichtungen sind manche Patienten nicht in der Lage, das Bad selbstständig zu benutzen. Berücksichtigt man, dass stagnierendes Wasser und ungünstige Temperaturverhältnisse in den Trinkwasserinstallation die Hauptursachen für Trinkwasserverkeimungen darstellen, liegt das Problem auf der Hand. In den ungenutzten Bädern fließt kein Wasser und bei den diesjährigen Temperaturen erwärmten sich selbst gut gedämmte Kaltwasserleitungen auf mehr als die zulässigen 25° Celsius.

Was kann der Betreiber dagegen tun?

Moderne Armaturentechnologien bieten automatische Hygienespüloptionen, um das in den Rohrleitungen befindliche Trinkwasser regelmäßig auszutauschen. Laut Regelwerk sollte das mindestens alle 72 Stunden, eher aber einmal am Tag, erfolgen. Bisher waren dafür immer elektronische Armaturen notwendig. Wir ermöglichen diese Funktionalität über die Kombination mit einer optionalen Hygieneeinheit auch für Einhebelmischer. Nicht nur am Waschtisch, sondern auch ganz neu bei Duscharmaturen. Die Hygieneeinheit wird entweder unter dem Waschtisch oder an bzw. in der Duscharmatur installiert.

Eine Dusche.
Quelle: Franke

Können diese Hygieneeinheiten mit jeder Armatur kombiniert werden?

Nein, hierfür sind besondere, konstruktive Voraussetzungen innerhalb der Armatur notwendig. Die "F5L-Mix" Einhebelmischer von Franke Water Systems wurden speziell dafür entwickelt.

Wir muss ich mir diese Installation vorstellen?

Die optionale Hygieneeinheit für "F5L-Mix" Einhebelmischer zur Montage auf dem Waschtisch besteht aus einem Funktionsblock aus bleiarmem Messing mit Magnetventilkartuschen, der von der Waschtischunterseite direkt mit dem Armaturensockel des Hebelmischers verbunden wird. Über zwei Kabel wird der Kontakt zwischen den Magnetventilen mit der elektronischen Steuereinheit hergestellt, die unterhalb des Waschtisches zu platzieren ist, als Auf- oder Unterputzvariante. Das ist im Prinzip unsichtbar für den Nutzer.

Armaturenvarianten zur Auf- oder Unterputzmontage am Waschtisch oder in der Dusche stehen in verschiedenen Ausführungen mit bereits integrierter Hygieneeinheit oder der Vorrichtung für diese optionale Komponente zur Wahl. Übrigens bieten alle "F5L"-Wandbatterien zur Aufputzmontage ein verbrühungssicheres Safe-Touch-Gehäuse und bieten über die integrierte Keramikkartusche einen thermostatischen Verbrühungsschutz.

Das klingt durchaus aufwendig...

Der Installationsaufwand ist absolut überschaubar. Ein Haustechniker, der in nicht belegten oder genutzten Bädern täglich die Armaturen manuell öffnen und schließen muss, kann sich in dieser Zeit nicht um andere Aufgaben kümmern. Zum Einstellen der entsprechenden Funktionsparameter für automatischen Hygienespülungen, z.B. Spülzeit oder Spülintervall steht eine neue, bidirektionale Fernbedienung zur Verfügung. Über diese Fernbedienung können außerdem die entsprechenden Statistikdaten, z.B. zu den Hygienespülungen, mit Datum- und Uhrzeitangabe ausgelesen werden. Damit ist der Betreiber in der Lage, die gespeicherten Betriebsparameter zum Überwachen und Managen des Trinkwasserinstallationsystems zu nutzen. Das schafft Sicherheit und sorgt für Transparenz hinsichtlich der Trinkwasserhygiene im Haus.

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