Dieser Artikel bietet einen Überblick über die aktuelle Regelwerkssituation und eine Produktlösung für die zuverlässige Verbundabdichtung von Wandeinbau-Armaturen in öffentlich-gewerblichen Duschanlagen. Den inhaltlichen Schwerpunkt bilden Aufbau, Funktion und Montagefolge der Franke-Systembox; insbesondere der wasserdichte Bauteilanschluss an die Wandabdichtung.
Regelwerk Abdichtung von Innenräumen
Die alte, zehnteilige Norm „DIN 18195 – Bauwerksabdichtungen“ wurde überarbeitet, in fünf Anwendungsbereiche neu gegliedert und im Juli 2017 durch die Normenreihe DIN 18531 bis 18535 ersetzt.
Die neue DIN 18534 regelt den Anwendungsbereich „Abdichtung von Innenräumen.“ Begriffe und Abkürzungen für die Anwendung der Norm werden in der neuen DIN 18195 definiert.
▪ DIN 18195 – Abdichtung von Bauwerken – Begriffe DIN 18195 Abdichtung von Bauwerken – Beiblatt 2: Hinweis zur Kontrolle und Prüfung der Schichtdicken von flüssig verarbeiteten Abdichtungsstoffen.
▪ DIN 18534 – Abdichtung von Innenräumen Teil 1: Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze, Teil 2: Abdichtung mit bahnenförmigen Abdichtungsstoffen, Teil 3: Abdichtung mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen im Verbund mit Fliesen und Platten (AIV-F), Teil 4: Abdichtung mit Gussasphalt oder Asphaltmastix Teil 5: Abdichtung mit bahnenförmigen Abdichtungsstoffen im Verbund mit Fliesen und Platten (AIV-B), Teil 6: Abdichtung mit plattenförmigen Abdichtungsstoffen im Verbund mit Fliesen und Platten (AIV-P).
In der DIN 18534-1 werden für die Abdichtung von Boden- und Wandflächen in Innenräumen die Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze definiert.
„Dieses Dokument gilt für die Planung, Ausführung und Instandhaltung der Abdichtung von Boden- und Wandflächen in Innenräumen mit bahnenförmigen und flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen gegen Wasser mit einer planmäßigen Anstauhöhe bis 10 cm. Beispielanwendungen sind Flächen, auf die Spritz-, Brauch- und Reinigungswasser einwirken wie in Badezimmern, gewerblich genutzten Küchen, Schwimmbeckenumgängen, Duschanlagen, Produktions- und Gewerbeflächen sowie Bodenflächen mit Ablauf.“ So steht es in der DIN 18534-1, 2017-Juli „Abdichtung von Innenräumen – Teil 1: Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze“, Seite 6, #1 Anwendungsbereich.
Um Unsicherheiten zu beseitigen, wurde die jahrelang bewährte Praxis, der sogenannten „alternativen Abdichtung“ laut ZDB Merkblatt, in den Status der Normabdichtung überführt.
Damit gemeint sind flüssig zu verarbeitende Abdichtstoffe als Verbundabdichtung unter keramischen Belägen. Es handelt sich dabei um eine hochdichte, dünnschichtige und streichfähige Abdichtung, die direkt unter dem Plattenbelag bei Dusche und Badewanne aufgebracht wird.
Nach der Verklebung der Fliesen auf der Abdichtung im Dünnbettverfahren sind der Plattenbelag und die Abdichtung im festen Verbund.
Die neuen Wassereinwirkungsklassen
Zur Festlegung des stofflichen und konstruktiven Aufbaus der Abdichtung unterhalb des keramischen Belags (Abdichtungsbauart) werden in der Planung die Wand- und Bodenflächen nach der Art und Intensität der Wassereinwirkung von gering, mäßig, hoch bis sehr hoch klassifiziert. Die neuen Wassereinwirkungsklassen regeln beispielweise, welche Abdichtungsart im privaten Bad oder in Reihenduschanlagen von Sport-/Gewerbestätten zur Anwendung kommt.
Ohne auf die Normenreihe der DIN 18534 im Detail einzugehen, wird am Produktbeispiel der „R5“-Franke Systembox dargestellt, mit welchen Produktfunktionalitäten die Voraussetzung für eine regelwerkskonforme Wandabdichtung laut DIN 18534-1 und -3 gewährleistet wird.
„R5“ Franke Systembox für Einbaubatterien
Häufig werden Rohbausets von Wandeinbauarmaturen in raumhohe Leichtbau-Ständerwände mit Ri-gips-Beplankung und Flüssigabdichtung im Verbund mit Fliesen verbaut. Das Rohbauset des Vorgängerprodukts der Franke Systembox wurde werkseitig mit einem starren und fest mit dem Wandeinbaukasten verbundenen Klebeflansch ausgestattet.