Schritt für Schritt ins digitale Zeitalter

Evolution statt Revolution…

Dienstag, 26.05.2020

Ohne Moos ist digital nichts los: Nur finanzielle Zuschüsse fördern die Digitalisierung im Handwerk, sagt eine Studie.

Was bringt den digitalen Stein ins Rollen? Die gute Auftragslage der handwerklichen Unternehmen? Der digitale Erfolg des Kollegen? Keines von beiden: Finanzielle Zuschüsse für „digitale“ Investitionen geben den Anstoß, so das Ergebnis einer Studie des Instituts für Mittelstand und Handwerk (ifh) an der Uni Göttingen.

Dass die Digitalisierung Handwerksbetriebe wettbewerbs- und innovationsfähiger macht, darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Die Studie des ifh nimmt nun erfolgversprechende, aber auch hemmende Faktoren für den Erfolg der Digitalisierung unter die Lupe. Grundsätzlich bescheinigen die Autoren den Handwerkern ein hohes Interesse an digitalen Prozessen und an Best-Practice-Beispielen aus der eigenen Branche. Die Steigerung der Effizienz und die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben sind in erster Linie Gründe für Investitionen in Digitales. Rollt der „digitale“ Stein erst einmal, werden – Schritt für Schritt – weitere Maßnahmen in Angriff genommen. In den meisten Fällen ist das mehr ein evolutionärer Prozess, keine plötzliche Revolution.

Förderlich für die digitale Entwicklung sei deren umfassende Einbindung in die geschäftliche Strategie des Handwerksunternehmens. Auch die Motivation der Mitarbeiter spiele dabei eine entscheidende Rolle. Umgekehrt erweise sich oftmals deren mangelnde Qualifikation als „Sand im digitalen Getriebe“.

Stufe für Stufe – aus dem analogen Dunkel ins digitale Licht…
Quelle: pexels.com
Stufe für Stufe – aus dem analogen Dunkel ins digitale Licht…

Die aktuell gute Baukonjunktur sorge für prall gefüllte Auftragsbücher verbunden mit einer hohen Auslastung (Stichwort: Facharbeitermangel) der Betriebe. Der deshalb recht geringe wirtschaftliche Druck führe zu einem innerbetrieblichen „Weiter so“ und digitaler Verschieberitis. Mit der finanziellen Förderung erster Schritte zu niedrigschwelligen digitalen Maßnahmen ließen sich diese Hemmnisse überwinden, so die Autoren. Das entspräche auch dem allgemeinen Innovationsmodus im Handwerk: der stufenweisen Verbesserung von Prozessen, Produkten und Dienstleistungen.

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