SHK-Systemtechnik

Ohne die geht´s nicht mehr...

...Software, Tools und digitale Werkzeuge (Teil 1)

Donnerstag, 31.07.2014

In der SHK-Landschaft wimmelt es nur so vor Software-Lösungen für die Konzeption, Planung, Auslegung und Berechnung haustechnischer Anlagen sowie für die Betriebsorganisation. Verfügbar sind natürlich nicht mehr nur die „großen“ und „schweren“ Lösungen für den statio­nären Büro-PC – logisch: heute läuft Vieles mobil auf Laptops, Tablets und Smartphones.

Mobile Software-Lösungen oder internetgestützte Tools für die zeitgemäße Kundenberatung, Schnellauslegung und Terminkoordination sind heute die unentbehr­lichen „kleinen Helferlein“, auf die Fachbetriebe der SHK-Branche gerne zurückgreifen bzw. schlichtweg zurückgreifen müssen, um im Wettbewerb bestehen zu können. Nachfolgend nun einige digitale Werkzeuge, welche die Basis bilden für eine zielgerichtete Kundenansprache, eine fachgerechte, handwerkliche Leistung sowie eine zukunftsorientierte Betriebsführung (ein Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht erhoben):

Quelle: Bosch

Bosch Thermotechnik: Optimale Sanierungsergebnisse erzielen

Parallel zum Start der Initiative „Die Hauswende“ der Ministerien für Wirtschaft (BMWi) und Bauen (BMUB) sowie verschiedener Verbände hat Bosch Thermo­technik das Kernelement der Plattform „effizienzhaus-online“, den Haus-Konfigurator, optimiert und weiterentwickelt. Jetzt bietet die Plattform ihren Nutzern durch eine veränderte Benutzeroberfläche nach Angabe des Unternehmens noch mehr Orientierung. Immobilienbesitzer können verschiedene Sanierungsvarianten durchspielen und vergleichen. Als Ergebnis erhalten sie eine maßgeschneiderte Sanierungsempfehlung. Der aktuelle energetische Zustand des Gebäudes wird dabei ebenso berücksichtigt wie das verfügbare Budget und das vom Bauherrn gewünschte Ziel – zum Beispiel eine Sanierung auf KfW-Effizienzhaus-Standard.

Zu jeder Sanierungsvariante zeigt der Konfigurator die Investitionskosten, die eingesparten Energiekosten und die Amortisationszeit an. Der Haus-Konfigurator nutzt einen herstellerneutralen 
Rechenkern des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik. Er führt Hauseigentümer in fünf Schritten zu ihrer individuell optimalen Sanierung. Nach Eingabe der Ge­bäudedaten erfährt der Nutzer, wie der energetische Zustand seines Hauses einzuordnen ist und für welche Komponenten (Heizung, Fassade etc.) in nächster Zeit eine energetische Sanierung ratsam wäre. Nun kann er mit der Sanierungsplanung beginnen, indem er verschiedene Maßnahmenpakete konfiguriert und miteinander vergleicht. Im letzten Schritt erhält der Nutzer eine detaillierte Auswertung seiner Ergebnisse. Diesen Ergebnisbericht kann er für spätere Beratungsgespräche speichern und ausdrucken.

Eigentümern ermöglicht „effizienzhaus-online“ außerdem, mit regionalen Handwerksbetrieben oder unabhängigen Energieberatern in Kontakt zu treten, um Angebote oder einen Beratungstermin anzufragen. In diesem Fall wird die eingegebene Konfiguration an die Fachleute übermittelt.

www.effizienzhaus-online.de

Quelle: Danfoss

Danfoss: Hydraulischer Abgleich leicht gemacht

Bei der Durchführung des hydraulischen Abgleichs von Heizungsanlagen bekommen Fachhandwerker Unterstützung von Danfoss – in Form der Software „DanBasic V“. Aufgrund zahlreicher neuer Funktionen lässt sich der hydraulische Abgleich nach Angabe des Unternehmens damit noch bequemer durchführen als bisher. Zunächst besteht die Möglichkeit, zwischen einer einfachen oder etwas aufwendigeren, kompletten Berechnung auszuwählen. Bei letzterer werden zusätzlich unter anderem Temperatur- und Druckoptimierung sowie die Auslegung von Strangventilen berücksichtigt. Ausgangspunkt für beide Varianten ist die Festlegung praxisnaher Vorgaben wie die maximale Regelabweichung und der gewünschte Druckverlust über das Thermos­tatventil, diese lassen sich frei definieren. 

Ein weiterer Bestandteil von „DanBasic V“ ist die Heizkörper-/Ventilauslegung mit optionaler Heizlastberechnung. Anhand der eingegebenen Größe des Heizkörpers und der gewünschten Vor- und Rücklauftemperatur wird dessen Leistung berechnet. Mit Hilfe der Heizlastberechnung kann anschließend die reale Rücklauftemperatur ermittelt werden. Bei der optimierten Armaturenauslegung kann für den Differenzdruckregler der Sollwert im Strang eingestellt werden. Ebenfalls möglich ist die Ermittlung der Einstellwerte für den gewünschten Volumenstrom sowie die Berechnung der minimalen Pumpenförderhöhe inklusive Festwiderständen beim Durchflussregler.

Darüber hinaus wird bei manuellen Strangregulierventilen der Voreinstellwert in Abhängigkeit zur eingebauten Pumpe ermittelt. Ein spezielles Modul sorgt dafür, dass mit „DanBasic V“ auch bestehende Einrohranlagen optimiert werden können. Anhand der Gebäudedaten berechnet die Software die Heizlast im Kreis und ermittelt den passenden Volumenstromregler für den hydraulischen Abgleich je Kreis. Um auch im Teillastfall das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, wird der Temperaturregler „QT“ ausgelegt. Im Sanierungsfall findet die Ermittlung der neuen Systemtemperaturen näherungsweise statt.

www.waerme.danfoss.com

Quelle: Glen Dimplex

Glen Dimplex: Luft/Wasser-Wärmepumpen schalloptimiert aufstellen

Der Wärmepumpenspezialist Dimplex hat einen neuen Schallrechner vorgestellt, mit dem sich die Außenaufstellung einer Luft/Wasser-Wärmepumpe optimieren lässt: Mit wenigen Klicks ermittelt das Onlinetool die schalloptimale Aufstellung jedes gewünschten Dimplex-Luft/Wasser-Wärmepumpen-Modells. Nach der Ermittlung des benötigten Wärmebedarfs kann der Installateur das entsprechende Gerät im Schallrechner auswählen. 

Anschließend werden zum einen der Abstand zur Wärmepumpe für die Schallpegelmessung eingegeben sowie der geplante Aufstellungsort mit dessen Umgebung, d.h., ob frei im Außenbereich, an einer Hauswand oder an einer Hausecke. Mit diesen Angaben ermittelt das Planungstool dann automatisch den Schalldruckpegel. Dabei kann man den Messabstand variabel verändern und somit beispielsweise den notwendigen Mindestabstand der Wärmepumpe zum Nachbargebäude ermitteln.

Um das beste Ergebnis zu erzielen, zeigt das Onlinetool darüber hinaus an, in welche Richtung die Luft-Ansaugseite sowie die Ausblasseite des jeweiligen Wärmepumpen-Modells zeigen sollten. Ebenso überprüft der Schallrechner, ob die gesetzlich vorgeschriebenen Immissionsrichtwerte beispielsweise in reinen Wohngebieten zu Tages- und Nachtzeiten eingehalten werden und gibt das Ergebnis in einer übersichtlichen Checkliste an. Alle Ergebnisse aus dem Schallrechner können als PDF gespeichert sowie an die eigene E-Mail-Adresse gesendet werden.

www.dimplex.de

Quelle: Hottgenroth/ETU

Hottgenroth/ETU: Ohne Umwege zum Ziel

Die Auslegung und der Austausch von Speichern und Kesseln sind fester Bestandteil im Arbeitsalltag von SHK-Fachleuten. Meist bleibt nur wenig Zeit, um die erforderliche Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 oder eine digitale Anlagensimulation durchzuführen. An diesem Punkt setzt die Neuentwicklung des Kölner Unternehmens Hottgenroth/ETU Software an: Mit „HS Schnellauslegung“ wurde ein Programm zur schnellen und praxisgerechten Speicher- und Kesselauslegung präsentiert.

„HS Schnellauslegung“ fasst nach Angabe des Softwarehauses „gängige Regeln der Technik“ zusammen und ermöglicht sowohl die schnelle, überschlägige Auslegung als auch die normgestützte Berechnung. So kann die Heizlastermittlung zum Beispiel pauschal erfolgen oder anhand von spezifischen Parametern (Fläche, Baujahr und Gebäudetyp) ermittelt werden. Ebenfalls möglich ist die Übernahme errechneter Werte aus den Programmen „SHK Heizung“ und „TGA Heizung“. Ermittelte Leitungsverluste können bei der Wärmeverteilung im Heizungsnetz mittels pauschaler Eingabeparameter berücksichtigt werden. Für die detaillierte Betrachtungsweise ist eine Berechnung nach DIN V 18599 Teil 5 integriert.

Darüber hinaus ist die Auslegung von Pufferspeichern bzw. Trinkwarmwasserspeichern möglich. Die Dimensionierung von Trinkwarmwasserspeichern kann entweder nach der Bedarfskennzahl N (DIN 4708 Teil 2) oder über ein Wärmeschaubild erfolgen. Abhängig von den gewählten Wärmeerzeugern finden weitere Faktoren Berücksichtigung: Je nach Anlagentechnik kann die Auswahl des Pufferspeichers beispielsweise anhand von gesetzlichen Vorgaben, durch den Wärmebedarf oder Abbrandperioden (Biomasse) erfolgen. Diese und andere Optionen sind auf Wunsch an- oder abwählbar. www.hottgenroth.de

Quelle: Moser

Moser: Kalkulieren wie der Teufel

Die Kalkulation von Angeboten kann ohne eine softwareunterstützte Erstellung mitunter Zeit und Nerven kosten. Mit der Moser-Handwerkersoftware „diabolo“ und dem optional verfügbaren Kalkulationsmodul haben Anwender ein Werkzeug an der Hand, um schnell und einfach Handwerkerleistungen zu kalkulieren und Angebote zu erstellen. „diabolo“ ermöglicht den Anwendern, aus einem Angebot per Mausklick einen Auftrag sowie im nächstfolgenden Schritt eine Rechnung zu erzeugen – eine durchgängige Abwicklung der Kundenprojekte ist geschaffen.

Das Kalkulationsmodul bietet verschiedene Möglichkeiten für die Kalkulation des Angebotspreises an: eine Zuschlagskalkulation (EK+Zuschlag), eine Listenpreiskalkulation (Herstellerpreis) und eine Verkaufspreiskalkulation (Festpreis). Über eine Suchfunktion können Artikel, Leistungen oder Texte direkt in das Arbeitsblatt übertragen werden, welches sich durch einen klaren Aufbau in Tabellenform auszeichnet. „diabolo“ unterstützt verschiedene Gliederungsstufen von Titel, Abschnitt, Position, Leistung und Artikel.

In den verschiedenen Vorgängen zu Angeboten, Aufträgen oder Rechnungen hat der Anwender die Möglichkeit, über eine Detailansicht die Kalkulation weiter zu verfeinern. Die Änderungen werden direkt übernommen und die Kalkulation automatisch angepasst. Der Anwender findet am Fuß des Arbeitsblattes die Informationen zur Kalkulation in zusammengefasster Form wieder. Eine Übersicht zu den Kosten und Erlösen des jeweiligen Projektes kann über die Kalkulationsdetails angezeigt werden. Verschiedene weitere Parameter (z.B. Deckungsbeitrag) zeigen, ob der Vorgang kostendeckend erstellt ist.

www.moser.de

Quelle: Palette CAD

Palette CAD: Auch vom Sofa aus planen

Das Stuttgarter Softwarehaus Palette CAD hat mit „Palette 8.2“ eine neue Version seines 3D-Planungsprogrammes zur Gestaltung von Innenräumen präsentiert. Das Hauptaugenmerk lag bei dieser neuen Generation auf der Nutzung mit und im Internet. Zugleich kann sie innerhalb der „Palette“-Welt den Endkunden umfassend in den Planungsprozess mit einbeziehen: Endkunden können so beispielsweise mit „Palette@Home“ frühzeitig gebunden werden. „Palette@Home“ ist als Online-Planer und als kostenlose App auf allen Plattformen verfügbar.

Erste Ideen, grundsätzliche Vorarbeiten und Vorstellungen können damit an den Planer übermittelt werden, der die Ideen und Vorstellungen dann in die Profiversion „Palette 8.2“ nahtlos importieren kann. Die Ergebnisse können in fotorealistischen Panoramabildern oder als fotorealistische, begehbare Szenen („Virtuelle Räume“) dargestellt und in den kostenlos zur Verfügung gestellten 500-MB-„Palette-Cloud-Space“ hochgeladen werden. Der Link hierauf kann an Endkunden weitergeleitet werden, die plattformunabhängig mit sämtlichen Endgeräten bequem und rund um die Uhr Zugriff haben.

Ferner ist es möglich, die Planung direkt in der kostenlosen App „Palette Move“ real zu erleben: Während man beispielsweise noch im aktuellen Badezimmer steht, wird das Tablett in der Hand zum „Fenster in die Zukunft“. Man sieht dort bereits, wie das geplante Bad, der Kachelofen oder der Schrank im Raum aussehen könnte. Alle erfolgten Planungen lassen sich zudem mit einem Kameraflug fotorealistisch exportieren und als Eigenwerbung auf der Internetseite oder einem Youtube-Kanal nutzen.

www.palettecad.com

Quelle: Vaillant

Vaillant: Maximale Förderung ausschöpfen

Ein EnEV-Check gemäß DIN 4701-10 lässt sich jetzt mit dem Vaillant-Berechnungsprogramm „planSOFT“ umsetzen. Die Daten des EnEV-Checks sind Grundlage für einen Online-Förderantrag „Effizienzhaus“ bei der KfW. Nach einer eingehenden Prüfung hat die KfW die neue Funktionalität in „planSOFT“ und die daraus resultierenden Daten zum Einsatz in ihren Anträgen anerkannt. Vorteil: Der Datensatz aus der Software lässt sich direkt in den KfW-Online-Antrag übertragen. Mit dem „planSOFT“-EnEV-Check lassen sich die Auswirkungen verschiedener Heizsysteme auf die Einstufung in Effizienzklassen darstellen: So kann beispielsweise die größere Investition in ein höherwertiges Heizsystem eine deutlich bessere Effizienzklasse des gesamten Gebäudes nach sich ziehen, welche wiederum die Bedingung für eine günstigere Finanzierung sein kann.

Erweitert hat Vaillant auch das Tool zur Planung von KWK-Anlagen. Mit „BHKW-Experte“ ist nun die Ermittlung des Jahresbedarfsgangs durch individuell erstellte oder standardisierte Lastprofile nach VDI 4655 möglich. Ebenso lassen sich maßgeschneiderte Wirtschaftlichkeits- und Finanzierungsmodellrechnungen sowie ökologische Auswertungen zum Einsatz eines Vaillant-BHKWs durchführen.

Zum Start von „recoVAIR“, dem neuen und erweiterten Angebot in der kontrollierten Wohnraumlüftung, wird der Hersteller die bislang bestehende Planungsunterstützung innerhalb von „planSOFT“ ausweiten. In Ergänzung des aktuellen Angebotes rund um die Planung und Berechnung des Feuchteschutzes in Wohngebäuden soll dann auch ein Expertentool für die Erstellung eines Lüftungskonzeptes gemäß DIN 1946, Teil 6 und die Lüftungskanalnetzberechnung zur Verfügung stehen. Hierbei lassen sich nicht nur die einzusetzenden Komponenten, sondern auch der Verlegeplan konkretisieren.

www.vaillant.de

Quelle: Viega

Viega: Rohrnetze noch präziser auslegen

Mit der Erweiterung des Moduls Heizungsrohrnetzberechnung wird die Planung mit der Software „Viptool Engineering“ von Viega realitätsnäher. Durch die Ergänzung um weitere Bauteile wie Wärmeerzeuger und hydraulische Komponenten sowie Armaturen nach VDI 3805-2 können Heizungsrohrnetze jetzt noch präziser berechnet werden. So ist es beispielsweise möglich, bi- und multivalente Wärmeerzeugungsanlagen planerisch als eine komplette Einheit darzustellen. Gleiches gilt für Mehrkessel-Anlagen mit konstanten oder variablen Massenströmen und die dazugehörigen hydraulischen Bauteile wie Pufferspeicher, drucklose und druckarme Verteiler oder hydraulische Weichen. Auch hydraulische Schaltungen, wie Einspritz-, Verteil- und Beimischschaltungen sowie Systemtrennungen mit Wärmeübertragern, lassen sich ab sofort mit „Viptool Engineering“ detailliert berechnen.

Um diesen Detaillierungsgrad zu erreichen, nutzt Viega die Möglichkeiten der VDI 3805, Blatt 2: Über die Schnittstelle werden die entsprechenden Herstellerangaben für den Produktbereich Heizungsarmaturen und Zubehör direkt in das Softwaremodul eingelesen. 

www.viega.de

Die Fortsetzung (Teil 2) dieses Beitrages folgt im SanitärJournal, Ausgabe 5, Oktober 2014. Wir bitten um Beachtung.

Von Jörg Gamperling
Chefredaktion HeizungsJournal
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