SHK-Systemtechnik

Ohne die geht´s nicht mehr…

Software, Tools und digitale Werkzeuge (Teil 2)

Montag, 06.10.2014

In der SHK-Landschaft wimmelt es nur so vor Software-Lösungen für die Konzeption, Planung, Auslegung und Berechnung haustechnischer Anlagen sowie für die Betriebs­organisation. Verfügbar sind natürlich nicht mehr nur die „großen“ und „schweren“ Lösungen für den statio­nären Büro-PC – logisch: heute läuft Vieles mobil auf Laptops, Tablets und Smartphones.

Mobile Software-Lösungen oder internetgestützte Tools für die zeitgemäße Kundenberatung, Schnellauslegung und Terminkoordination sind heute die unentbehrlichen „kleinen Helferlein“, auf die Fachbetriebe der SHK-Branche gerne zurückgreifen bzw. schlichtweg zurückgreifen müssen, um im Wettbewerb bestehen zu können. Nachfolgend nun einige digitale Werkzeuge, welche die Basis bilden für eine zielgerichtete Kundenansprache, eine fachgerechte, handwerkliche Leistung sowie eine zukunftsorientierte Betriebsführung (ein Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht erhoben):

Verpackung der Blue Solution Software
Quelle: Blue Solution Software

Blue Solution Software: Das Büro auch unterwegs nutzen

Bequem von unterwegs aus auf Kundendaten zugreifen und jederzeit sowie von jedem Computer das eigene Büro nutzen – mit der „smarthandwerk remote edition“ des Unternehmens Blue Solution Software wird das möglich. Das Unternehmen Strato AG stellt hier den persönlichen und sicheren Server, bei dem es sich nicht um eine öffentliche Cloud handelt, zur Verfügung. Nur der Nutzer der „smarthandwerk remote edition“ hat Zugriff auf diesen Server. Die Aktualität des Computersystems spielt nach Angabe des Unternehmens keine Rolle. Der Server erfüllt alle technischen Voraussetzungen für das Arbeiten mit der Bürosoftware. Auch eine Vorabinstallation muss nicht vorgenommen werden, „smarthandwerk“ steht umgehend zur Verfügung. Der Blue Solution-Kundenservice richtet den Server bei Strato ein und übergibt diesen arbeitsfertig an den Kunden. Direkt über einen Startbutton, der wahlweise auf dem Desktop hinterlegt werden kann, gibt es einen direkten Zugriff auf das Handwerkerbüro, das sich in der Bedienung nicht von der bisher lokal installierten Software „smarthandwerk“ unterscheidet. Über ein Webinterface und nach Eingabe der persönlichen Zugangsdaten greift der Nutzer auf die „smarthandwerk remote edition“ von jedem Gerät aus zu.

www.smarthandwerk-remote-edition.de

Schema der Heizungsanlage eines Hauses.
Quelle: Caleffi

Caleffi: Produktdatensätze nach VDI 3805 erhältlich

Die rechnergestützte Planung und Auslegung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) sowie deren Unterhalt erfordert einen schnellen Zugriff auf eine Fülle von Daten. In der TGA hat sich für die elektronische Verarbeitung technischer und geometrischer Produktdaten die VDI-Richtlinie 3805 als Standard eta­bliert. Sie definiert die für den reibungslosen Produktdatenaustausch zwischen Herstellern und Planern erforderlichen univer­sellen Datensätze.

Das Unternehmen Caleffi hat nun komplette Datensätze nach VDI 3805 mit allen planungs­relevanten Produktinformationen für die „SATK20/30“-Wärmeübergabestationen, die thermischen Desinfektionssysteme vom Typ „LEGIOMIX“ sowie für die Volumenstromregler der Serie „AUTOFLOW“ kostenlos zur Verfügung gestellt.

Die Struktur der Produktdatensätze ist nach Angabe des Unternehmens kompatibel mit allen im Planerbereich gängigen Software-Anwendungen. Mit den von Caleffi bereitgestellten Datensätzen ist es möglich, integriert zu planen, also Datensätze für Zeichnung, Berechnung und Ausschreibung (AVA) optimal für die Produkte zu verarbeiten. Die Datensätze werden bei anstehenden Updates in die Planungssoftware eingepflegt. Daneben stehen die Datensätze auf der Caleffi-Homepage als Download zur Verfügung.

www.caleffi.de

Screenshot der Software von FGK.
Quelle: FGK

FGK: Schnell zum Lüftungskonzept

Die EnEV schreibt vor, dass zu errichtende Gebäude so auszuführen sind, „dass der zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung erforderliche Mindestluftwechsel sichergestellt ist“. Auch bei der Sanierung, etwa wenn mindestens ein Drittel der Fenster ausgetauscht oder das Dach saniert wurde, ist zu prüfen, ob die nutzerunabhängige Lüftung der Wohneinheit noch ausreicht.

Der Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK) hat deshalb eine neue Software für die Erstellung eines Lüftungskonzepts nach DIN 1946-6 zur Verfügung gestellt. Mit FGK-„AirPlan“, die kostenfrei im FGK-Online-Shop heruntergeladen werden kann, ist der Nachweis zum nutzerunabhängigen Mindestluftwechsel nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) nach Angabe des Verbands in wenigen Minuten erledigt. Soll eine Lüftungsanlage eingebaut werden, dann kann der Luftvolumenstrom für jeden Raum mit „AirPlan“ ausgelegt werden.

www.fgk.de

Hände auf einem Tablet.
Quelle: Isover

Isover: Erst berechnen, dann isolieren

Mit „TechCalc“ bietet die Saint-Gobain Isover G+H AG ein Berechnungstool, das Ingenieuren, Planern und Verarbeitern hilft, effiziente Konstruktionen für den Wärmeschutz zu entwickeln und diese verlässlich durchzurechnen. Mit der Version 2.0 lassen sich wärmetechnische Berechnungen nun auch mobil, zum Beispiel auf der Baustelle, durchführen – offline, ohne Internetverbindung.

Mittels der neu implementierten Wirtschaftlichkeitsfunktion lassen sich selbst mehrlagige Dämmkonstruktionen mit unterschiedlichen Dämmstoffprodukten vergleichen und optimieren. „TechCalc 2.0“ hat außerdem eine neue Oberfläche erhalten: Je nach Anwendung (Betriebstechnik, Haustechnik, Schiffbau) und Erfahrung des Nutzers passt sich die Oberfläche im Schritt-für-Schritt-Modus entsprechend an.

Die Software unterstützt den Anwender mit umfangreichen Datenbanken für Dämmstoffe, Medien, Ummantelungen, Wärmebrücken und Klimadaten. Über offene und personalisierbare Datenbanken lassen sich eigene Produkte und Daten hinzufügen und über Kataloge einfach verwalten. Zudem lassen sich mit zwölf unterschiedlichen Berechnungsverfahren und sechs Standard-Geometrien nahezu alle Dämmsituationen in der technischen Isolierung berechnen.

www.isover.de

Screenshot der Software von Kermi.
Quelle: Kermi

Kermi: Flächentemperierung online konzipieren

Mit der „x-net“-Webauslegung hat Kermi sein Online-Serviceangebot für Fachpartner erweitert. Das Programm zur Flächenheizungsauslegung setzt ausschließlich einen Internetzugang voraus und ist somit überall ohne Softwareinstallation verfügbar. Die Webauslegung ist konzipiert für die Auslegung aller „x-net“-Flächenheizungssysteme – vom „x-net C11“-Noppensystem, „x-net C12“-Tackersystem, „x-net C13“-Trocken­system, „x-net C15“- Dünnschichtsystem bis zum neuen „x-net C16 clip“-System.

Durch Eingabe und Auswahl der Daten für Gebäudetypologie und Anlagen- bzw. Systemparameter wird ein jederzeit zur weiteren Bearbeitung aufrufbares Projekt angelegt. Nach Projektanlage können durch einfachen Mausklick Geschosse, Wohnungen sowie Räume mit den jeweiligen Raumdaten hinzugefügt werden. Auf Basis dieser Parameter führt die „x-net“-Webauslegung eine überschlägige Heizlastermittlung durch. Alle Projektdaten können jederzeit beliebig verändert werden. Gleichzeitig erfolgt eine Kreisauslegung des ausgewählten „x-net“-Systems. Die für die Verlegung notwendigen Daten inklusive der Ventilein­stellung werden ermittelt und können ausgedruckt werden. Alle benötigten Materialien und Systemkomponenten werden in einer vollständigen Stückliste aufbereitet, die in verschiedenen gängigen Dateiformaten problemlos zur Weiterverarbeitung in eine Angebots- und Planungssoftware exportiert werden kann.

www.kermi.de

Ein Auge in Nahaufnahme vor einer Stadt.
Quelle: KSB

KSB: Pumpen und Armaturen hydraulisch auslegen

KSB hat mit „KSBase Consult Building“ ein neues Programm vorgestellt, welches eine hydraulische Auslegung von Pumpen sowie Ar­maturen für alle wichtigen Flüssigkeits­kreisläufe in der Gebäudetechnik ermöglicht und gleichzeitig die zugehörigen Ausschreibungstexte erstellt. Damit ist es nach Angabe des Unternehmens das erste Programm dieser Art, das sowohl Pumpen als auch Armaturen abdeckt. Der Anwender kann über eine einfache Eingabe die zu erwartenden Energiekosten ermitteln und mit einem Rohrleitungsrechner mögliche Druck­verluste kalkulieren. Auslegungen können unter einem Projektnamen verwaltet sowie als PDF und RTF gespeichert oder ausgedruckt werden.

Ein Datenexport in alle gängigen Formate wie GAEB oder Datanorm ist möglich. Die Filter- und Sortierfunk­tion verkürzt die Suche nach der optimalen Pumpe oder Armatur. Informationen rund um die Pumpe oder Armatur, wie Baureihenhefte, Betriebsanleitungen und Ausschreibungs­texte, sind ebenfalls verfügbar. Das Programm steht den Anwendern als Online-Version auf der Website des Pumpenherstellers zur Verfügung. Alternativ lässt sich das Programm auch für den Offline-Einsatz herunterladen oder als App für mobile Geräte nutzen.

www.ksb.com

Logo von „EDi“ – dem KWP-Ereignisdienst.
Quelle: KWP

KWP Informationssysteme: Den Kopf frei haben für Wichtiges

Das Landshuter Softwarehaus KWP hat die Büroautomation in seiner Handwerkersoftware „kwp-bnWin.net“ integriert. Kernelement dieser Automation ist „EDi“ – der KWP-Ereignisdienst. „EDi“ erinnert, informiert oder warnt bei vordefinierten Ereignissen im täglichen Büro-Alltag, übernimmt Routine-Aufgaben zuverlässig und greift so dem kompletten Büro-Team unter die Arme.

Zentral werden dabei in der Handwerkersoftware „kwp-bnWin.net“ im Modul Aktivitäten-Mana­gement Ereignisse und Aktionen definiert. So werden Unternehmensprozesse standardisiert und die not­wendigen Workflows hinterlegt. Über „kwp-bnWin.net“ laufen zum Beispiel Kundendaten, Aufträge, Materialbestände, Bestellungen und Arbeitszeiten, das heißt, auf dieser zentralen Datenplattform beruht „EDi“.

„EDi“ ist ein kostenloser Zusatz im KWP-Modul Aktivitäten-Management. Ohne Installations- und Einrichtungsaufwand ist er mit knapp 20 Standard-Ereignissen ausgestattet. Damit kann jeder Anwenderbetrieb bereits selbst Grundprozesse wie das Nachtelefonieren eines Angebots oder das Auslösen einer Checkliste bei der Neueinstellung eines Mitarbeiters einrichten. Wenn die kostenlosen Standards nicht mehr reichen, kann der Ereignisdienst auch individuell angepasst bzw. erweitert werden.

www.kwp-info.de

Screenshot der Schnellübersicht für Projekte von Label Software.
Quelle: Label Software

Label Software: Die Baustelle im Blick

Die lückenlose Überwachung gerade von größeren Baustellen gehört zu den Kernaufgaben eines SHK-Betriebs. Die wichtigste Person ist hierbei der Bauleiter, der jedoch oft keinen kalkulatorischen Überblick besitzt. Label Software hat aus diesem Grund eine Schnellübersicht für Projekte entwickelt.

Hierbei zeigt ein Balkendiagramm im oberen Bereich der geöffneten Dokumentenliste den aktuellsten Baustellenstand an. Die Übersicht ist immer gepflegt, denn sie wird beim Öffnen eines Projektes und nach dem Einfügen eines neuen Dokumentes neu gerechnet. Ein grüner Balken bedeutet, dass mehr Rechnungen geschrieben wurden, als Kosten angefallen sind. Ein roter Balken zeigt an, dass die Kosten die angeforderten Erlöse überschreiten. Zusätzlich ist der Unterschied zwischen Plan- und Ist-Stand sofort sichtbar. Aktiviert wird diese Funktion im Projektdatenblatt durch ein Ankreuzfeld. Wenn ein Anwender kein Recht zur Ansicht der Projektstatistik hat oder die Einkaufspreise nicht kennen darf, ist die Auswertung nicht sichtbar, egal was im Datenblatt markiert ist.

www.labelwin.de

Das Diagramm zeigt Fließwegdaten.
Quelle: liNear

liNear: Komplexe Anlagen berechnen

Das liNear-Softwareprodukt „Analyse Heating“ bietet in der aktuellen Version einen erweiterten Funktionsumfang zur Berechnung von komplexen Systemen und zur Bemessung von gekoppelten Anlagen. Tichelmann-Systeme, Pufferspeicher, hydraulische Weichen mit offenen Verteilern, Mehrkesselanlagen, Wärmeübertrager im Systemverbund, Volumenstrom- und Differenzdruckregler sowie Strangregulierventile lassen sich mit dem bekannten liNear-Komfort berechnen.

Mit der grafisch gestützten liNear-Heizungsrohrnetzberechnung werden Zwei-Rohr-Heizungsanlagen inklusive Leitungsführung nach Tichelmann und Anbindesystemen differenziert berechnet. Die Verbraucher können parallel und in Reihe geschaltet werden. Die hierfür erforderliche, korrekte physikalische Mischtemperatur wird vom Programm ermittelt. Dabei werden in ausgedehnten Rohrnetzen die Druck- und Wärmeverluste in den Rohrleitungen bzw. der Temperaturabfall im Vorlauf bis zum Verbraucher berücksichtigt. Dynamische Regelungsebenen erlauben den hydraulischen Abgleich von mehreren Differenzdruckreglern oder Strangregulierventilen hintereinander. Auch komplexe Einspritzschaltungen, Verteilschaltungen und Beimischschaltungen (mit und ohne Konstantbeimischung) können berechnet werden.

Auf der Basis von VDI 3805-Datensätzen werden reale Produkteigenschaften für die Berechnung verwendet. Diese kann zudem mit gezielter Armaturenauswahl sowie optionalem Zubehör, Einschränkung der Nennweiten und detaillierte Proportionalwert-Auswahl gesteuert werden. Beim hydraulischen Abgleich der Anlage erhalten alle Regulierventile die korrekten Einstellwerte. Zur Prüfung der zulässigen Drücke und Temperaturen werden die Angaben aus den VDI 3805-Datensätzen herangezogen.

www.linear.de

Die Streit-„V.1“-Geräteprüfungsverwaltung.
Quelle: Streit Datentechnik

Streit Datentechnik: Wissen, wo die Maschinen sind

Mit der Streit-„V.1“-Werkzeugverwaltung haben Anwender jederzeit den vollen Überblick über ihren Werkzeugbestand und die Geräteverfügbarkeit – auch bei vielen Baustellen, Lagerorten und Montagekolonnen. Die Disposition der Werkzeuge kann mittels Barcode oder elek­t­ronischen Aus- und Rückgabescheinen organisiert werden. Zur lückenlosen Übersicht und nachträglichen Kontrolle werden diese Belege elektronisch archiviert. Optional kann der Monteur den Erhalt des Werkzeugs aus dem Lager mittels Unterschrift auf dem angeschlossenen Touch-Pad quittieren. Streit-„V.1“ liefert dabei umfassende Information – angefangen bei der nummerierten Alu-Leiter, über alle Elektromaschinen bis hin zum teuren Messgerät. Weitere Details, zum Beispiel das Anschaffungsdatum, die Abschreibungsdauer oder das Rückgabedatum bei Leasinggeräten, stehen ebenfalls zur Verfügung.

Die Streit-„V.1“-Geräteprüfungsverwaltung, die es als Erweiterung der Werkzeugverwaltung gibt, liefert außerdem Informationen beispielsweise zu Fälligkeiten in Bezug auf die Kalibrierung von Messgeräten oder erinnert an Termine für die Hauptuntersuchung von Fahrzeugen. Erfolgte Prüfungen werden im Dokumentenarchiv des entsprechenden Geräts vollautomatisch archiviert.

www.streit-datec.de

Der erste Teil dieses Beitrages erschien im SanitärJournal, Ausgabe 4, August 2014. Wir bitten um Beachtung.

Von Jörg Gamperling
Chefredaktion HeizungsJournal
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