Mit „Kollege Exoskelett“ gegen Fachkräftemangel

Länger und besser arbeiten ...

Montag, 25.07.2022

Wie SHK-Handwerker körperlich und kognitiv entlastet werden können, wurde im Labor und auf der Baustelle getestet.

Schleppen gehört zum Handwerk – gerade auch für den SHK-Handwerker. Da kommen tagtäglich einige Dutzend Kilogramm zusammen, vom wegzuräumenden Bauschutt bis zu neuem Installationsmaterial. Das geht auf die Knochen. Dazu kommen Arbeiten mit dem Werkzeug über Kopf oder über längere Zeit in unnatürlichen Positionen. Diese Belastungen verhindern oftmals, dass Handwerker gesund bis zur Altersrente durcharbeiten können. Zudem lassen sich junge Menschen von schwerer körperlicher Arbeit davor abschrecken, einen Handwerksberuf zu erlernen. Abhilfe schaffen sollen da elektrische Helfer wie Exoskelette und Datenbrillen. Seit 2019 sucht der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) im Rahmen des Projektes Handwerksgeselle 4.0 nach Lösungen, wie Fachhandwerker körperlich und kognitiv entlastet werden können.

Bild zeigt einen Handwerker beim Arbeiten über Kopf: Dieses akkubetriebene Schulter-Exoskelett unterstützt mit bis zu 5 kg Kraft pro Arm – gerade auch bei Arbeiten über Kopf.
Quelle: exoIQ
Dieses akkubetriebene Schulter-Exoskelett unterstützt mit bis zu 5 kg Kraft pro Arm – gerade auch bei Arbeiten über Kopf.

Mehr Effizienz durch Exoskelett und Datenbrille

Das Exoskelett ist eine äußere Struktur zur Unterstützung der Muskeln und Sehnen des Trägers. Man unterscheidet zwischen passiven und aktiven Modellen. Passive Exoskelette straffen beispielsweise verschiedene Körperpartien wie Rücken und Oberkörper. Das erhöht die körpereigene Muskelkraft. Aktive Exoskelette hingegen unterstützen bei schweren Arbeiten. Sie sind mit Motoren versehen und erleichtern beispielsweise das Heben von Badewannen.

Bei der zunehmenden Digitalisierung gerade auch im SHK-Handwerk können Datenbrillen helfen. Komplexe Arbeitsvorgänge lassen sich damit per Video-Tutorial begleiten oder auch live zu Ausbildern und Kollegen übertragen. So lassen sich unbekannte Arbeiten im Alleingang bewältigen.

Das Projekt Handwerksgeselle 4.0 war in drei Phasen gegliedert. Zunächst prüfte das Team, welche Unterstützungssysteme überhaupt marktreif angeboten werden. Dann wurde getestet, zuerst im Laborraum und schließlich im praktischen Einsatz auf Baustellen. Das Fazit des Teams: „Mit diesen Unterstützungssystemen wird die Qualität der Arbeit langfristig zunehmen. Durch die technische Unterstützung treten weniger Fehler aufgrund von körperlicher oder geistiger Erschöpfung auf. Aufträge könne so schneller und sorgfältiger erledigt werden. Das macht die Arbeit kosteneffizienter.“

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