„Grundstein für gutes Baujahr gelegt“

Eklatanter Mangel an Bauingenieuren

Mittwoch, 16.02.2022

Trotz einiger Stolpersteine sieht Bauverband optimistisch in das Jahr 2022.

Der baugewerbliche Umsatz im Wohnungsbau wird in diesem Jahr real um drei Prozent, nominal um sieben Prozent zulegen, mutmaßt der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB). Nach 310.000 fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2021 dürfte diese Zahl 2022 auf 320.000 Einheiten steigen. Insgesamt werde sich das reale Wachstum auf etwa 1,5 Prozent belaufen, so der Verband.

Um rund 12 Prozent verteuerten sich die Baupreise im letzten Jahr (ohne Mehrwertsteuer), so der HDB.
Quelle: Martin
Um rund 12 Prozent verteuerten sich die Baupreise im letzten Jahr (ohne Mehrwertsteuer), so der HDB.

Die Schere zwischen Auftragseingängen und Bauproduktion klaffte im vorigen Jahr aufgrund von Materialmangel und – eng damit verknüpft – höheren Beschaffungspreisen weit auseinander. In diesem Jahr werde sich die Situation entspannen. So beklagte im Januar „nur noch“ ein knappes Viertel aller Bauunternehmen Einschränkungen wegen der sattsam bekannten Lieferprobleme, im Gegensatz zu 46 Prozent im Juni 2021. Zudem können die Preissteigerungen jetzt in neuen Verträgen an die Kunden weitergegeben werden. Auch wegen des in den letzten Jahren aufgelaufenen Wohnungsüberhangs von 600.000 Wohnungen, der erstmal abgearbeitet werden muss, sieht der Verband eine solide Basis für ein gutes Baujahr 2022. Diesjähriges Schlusslicht im Bauhauptgewerbe mit einem zu erwartenden realen Umsatz-Minus von zwei Prozent wird wohl der Öffentliche Bau. Über den Wirtschaftsbau berichtet das SanitärJournal hier.

So entwickelten sich die Umsätze des Bauhauptgewerbes seit 2017.
Quelle: HDB
So entwickelten sich die Umsätze des Bauhauptgewerbes seit 2017.

Bauwirtschaft als Beschäftigungslokomotive

Seit dem Tiefpunkt der Beschäftigung im Baugewerbe mit 705.000 Erwerbstätigen im Jahr 2009 hat sich deren Zahl bis 2020 auf 892.700 erhöht. Für 2022 erwarte der Verband einen weiteren Zuwachs auf dann 915.000 Beschäftigte. Das wäre seit 2009 ein Plus von stolzen 30 Prozent. Dieser Erfolg sei umso beeindruckender, weil in derselben Zeit etwa 180.000 Mitarbeiter in den Ruhestand gegangen seien, so der HDB. Der Zuwachs seit 2009 ist zu drei Vierteln auf Erwerbstätige aus anderen europäischen Ländern zurückzuführen. Deren Anteil an den Belegschaften habe sich von 2009 bis 2020 von acht auf 21 Prozent erhöht. Das liege auch am deutschen Arbeitsmarkt: Die jahresdurchschnittliche Zahl von arbeitslosen Baufacharbeitern ist in dem gleichen Zeitraum von 54.000 auf 17.000 zurückgegangen. Problematisch sei zudem der Mangel an Bauingenieuren. Zum Jahresende 2021 kam auf drei offene Stellen ein arbeitsloser Ingenieur…

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