Bad

forumbad - BathroomPoetry

Freitag, 30.10.2015

Das Bild zeigt ein Badezimmer, das mit der
Quelle: Laufen

Reduzierte Formen und Opulenz als Ausdruck von Luxus

Luxus im Bad – puristisch oder opulent? Der Designer Michael Schmidt beherrscht alle Spielarten und weiß, warum und wann ein Interieur luxuriös wirkt. Die Frage, die dabei im Vordergrund steht: Wie drückt sich Luxus aus und wie wird Luxus empfunden? Diese Fragen bewegen den Designer Michael Schmidt im Entwurfsprozess täglich aufs Neue. Die Antworten sind ebenso vielfältig wie die unterschiedlichen Länder, in denen seine hochwertigen Badserien zum Einsatz kommen: „Auf das Bedürfnis nach echten, authentischen Produkten lässt sich in vielen Stilen antworten!“

„Luxus kann sich in einer extrem re­duzierten Formensprache ebenso ausdrücken wie in deutlich nach außen getragener Opulenz“, lautet die Einschätzung des Stuttgarter Designers. Dabei spielt es eine entscheidende Rolle, für welchen Markt er gestaltet. Die Vorlieben der Menschen im mitt­leren oder fernen Osten unterscheiden sich zum Teil erheblich von dem Wunsch nach einer extrem reduzierten und nahezu schnörkellosen Designsprache, wie sie viele Europäer bevorzugen. „Die Menschen haben das Bedürfnis nach echten, authentischen Produkten, die den Charme des Handgefertigten haben. Auf dieses Bedürfnis lässt sich in verschiedenen Stilen antworten“, ist Schmidt überzeugt.

Nach Aussage des Designers ist es entscheidend, die Wünsche seiner Umwelt genau zu erkennen. „Unser Netzwerk aus Trendforschern und Spezialisten aller Kommunikationsdisziplinen hilft uns, die Zielgruppen zu analysieren und auf den Punkt zu bringen, welche Produkte fehlen und verlangt werden. Dann erst ist es möglich, erfolgreiche Produkte für den Markt und nicht am Markt vorbei zu entwickeln“, erläutert Michael Schmidt die strategische Arbeitsweise seines Büros code2design.

Design und Funktion bestimmen das Schönheitsempfinden

Eine von Ideal Standard in Auftrag gegebene Studie des Instituts für neurologische Forschungsarbeiten in Brighton nutzte die neuesten Erkenntnisse der Neurowissenschaften und lieferte erstmals Aufschlüsse da­rüber, wie das menschliche Gehirn die Schönheit eines Objektes wahrnimmt und interpretiert. Die Studie basiert auf EEG-Untersuchungen sowie Online-Umfragen und analysiert einen bestimmten neurologischen Konflikt: Trifft das Gehirn auf ein Objekt, das schön aber unpraktisch ist, entsteht eine sogenannte „ästhetische Dissonanz“. Durch die Auswertung der Testdaten von mehr als 1.400 Teilnehmern konnten folgende Erkenntnisse gewonnen werden:

  • Je schöner ein Objekt erscheint, desto höher sind unsere Erwartungen bezüglich seiner Funktionalität.

  • Produkte, die zunächst als schön empfunden werden, verlieren bei geringer Funktionalität an Wertschätzung.

  • Der Aktivitätsabfall im rostralen präfrontalen Cortex (der Erfassungsbereich für Harmonie im Gehirn) kann eine kontinuierlich hemmende Wirkung haben: Wenn Produkte schlecht funktionieren, werden sie immer als unästhetisch angesehen.

„Logischerweise sollte es keine Verbindung zwischen der Ästhetik eines Objekts und seiner Funktionalität geben“, sagt der britische Neurowissenschaftler Dr. Jack Lewis. „Aber diese Studie zeigt, dass ein von uns als ästhetisch empfundenes Produkt seine Attraktivität verliert, wenn es schlechte Leistung zeigt. Das Level der elek­t­rischen Aktivität im Teil des Gehirns, der für das Schönheitsempfinden zuständig ist, nimmt ab. Wenn uns ein schönes Objekt also funktional enttäuscht, empfinden wir es nicht länger als schön. Wenn ein gewöhnlich erscheinendes Produkt gut funktioniert, ist es für uns optisch anziehender. Dieses Phänomen nennen wir ästhetische Dissonanz und beschreibt den Konflikt im Gehirn, wenn Schönheitsempfinden und das Bedürfnis nach Funktionalität aufeinandertreffen.“

Das Bild zeigt ein Badezimmer, das mit der
Quelle: Ideal Standard

„DEA“ steht für die Abkehr vom eckigen Minimalismus, der seit einem Jahrzehnt allgegenwärtig ist. Gestaltet wurde die neue Ideal Standard-Badserie von dem preisgekrönten Designer Dick Powell. „Unser Leitmotiv bei der Entwicklung ist der Mensch. ‚DEA‘ steht im Kontrast zu all den minimalistischen Badezimmern, die momentan überall zu finden sind. Im Gegensatz dazu wollten wir mit Weichheit eine Art ‚zugängliche Schönheit‘ schaffen“, sagt der Designer über den Gestaltungsprozess. „Das Wichtigste an Design ist, wie sich jemand fühlt, der mit ihm interagiert – ich nenne das ‚emotionale Ergonomie‘.“

Das Bild zeigt ein Badezimmer, das mit der
Quelle: Toto

Für Japaner ist das Badezimmer der Ort, an dem sie sich neben dem körperlichen Wohlbefinden auch um das seelische kümmern, sich entspannen und regenerieren. Dank Toto ist diese fernöstliche Badkultur nun auch in europäischen Bädern erlebbar, am intensivsten mit der Highend-Produkt­serie „Neorest“, die jetzt mit einem neuen Design versehen wurde. Schon auf den ersten Blick strahlt die luxuriöse „Neorest“-Serie mit ihrer klaren Formensprache Ruhe und Wellness-Komfort aus. Herzstück ist die freistehende Badewanne.

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Quelle: Falper

Bei „Handmade“ handelt es sich um die jüngste Serie, die Michael Schmidt für das italienische Unternehmen Falper entworfen hat. Sie wurde das erste Mal im Jahr 2014 gezeigt und ist dann 2015 erweitert worden. Bereits auf den ersten Blick begeistert die zart und minimalistisch anmutende Kollektion, die eher an ein von Hand geschaffenes Porzellangefäß als an das Ergebnis einer Serienproduktion erinnert. Jede Rille und Unebenheit lässt den Betrachter an einen Künstler denken, der ein einmaliges, unverwechselbares Objekt kreiert: Tatsächlich wurde „Handmade“ vollständig am Computer gestaltet.

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Quelle: Keuco

Eine Badausstattung in Weiß wird ewig im Trend bleiben. Da sind sich die Experten einig. Denn Weiß suggeriert Langlebigkeit und ist eine Farbe für alle, die modische Experimente hinter sich gelassen haben. Stattdessen steht für sie das Einrichten im Zeichen der klassischen Moderne sowie heller lichter Räume – ganz im Sinne der Dessauer Bauhausarchitektur. Ob Armatur oder Accessoire, ob Spiegelschrank oder Badmöbel – die sinnlich geschwungene Designlinie von „Elegance“ aus dem Hause Keuco findet sich in jedem Stück wieder und lässt sich stilsicher in den Weiß-Trend integrieren.

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Quelle: Burgbad

Die Wohnküche machte es vor. Was früher als lästige Pflicht an den Rand geschoben wurde, rückte in den Mittelpunkt. Immer mehr Menschen erkennen, dass auch das moderne Badezimmer Potential zum Wohnraum hat, in dem tägliche Routinen zum Genuss werden können. Das Badezimmer entwickelt sich zu einem eigenen, „zweiten“ Wohnbereich, der sich durch Intimität und Multifunktionalität auszeichnet. Möglich wird dies durch ein modulares Baukastensystem ohne vertikale und horizontale Grenzen: der „cconceptwall“ von burgbad.

Das Bild zeigt ein Badezimmer, das mit dem runden
Quelle: Kaldewei

Bühne für die individuelle Inszenierung im Bad: Der Duschteller „Piatto“ von Kaldewei bildet den neuen Mittelpunkt im hochwertigen Designbad. Durch die freie Positionierung des kreisrunden Duschtellers erstrahlt er wie ein Fixstern im Zentrum des Raumes. In Verbindung mit dem hochwertigen Duschvorhang avanciert diese avantgardistische Dusche zur persönlichen Bühne und gibt Raum für eine individuelle Inszenierung. Mit „Piatto“ verspricht Kaldewei eine einzigartige Duschinszenierung, bei der der Mensch nicht nur im Leben, sondern auch in seinem Bad im Mittelpunkt steht.

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Quelle: Duravit

„ME“ by Starck stellt Individualität in den Fokus: Reduziertes Design ist die Kunst der Konzentration auf das Wesentliche. Die Fähigkeit, das Elementare mit einer sinnlichen Essenz zu verbinden und dabei den Mensch und sein individuelles Stilempfinden in den Mittelpunkt zu stellen. Eine Herausforderung, wie gemacht für Philippe Starck. Mit seiner neuen Serie ME by Starck für Duravit ist es dem französischen Kreativen gelungen, eine Kollektion zu entwerfen, die dem Anspruch nach purer Ästhetik gerecht wird und sich dabei in völlig unterschiedliche Stilwelten einfügt, für ein Höchstmaß individueller Gestaltungsmöglichkeiten.

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Quelle: Laufen

Es gibt Designprojekte, die ein Spiegel ihrer Zeit sind – und solche, die Trends vorwegnehmen und eine Verbindungslinie zwischen Gegenwart und Zukunft ziehen. Zu letzteren gehört das Projekt von Stefano Giovannoni, der „IlBagnoAlessi One“ für Laufen entworfen hat. Statt lediglich ein Raum für die Hygiene zu sein, ist das Bad hier Bühne einer imaginären Welt, die auf Gefühlsebene codiert ist. Das Design überwindet die klassische Interpretation von Symmetrie und entwickelt stattdessen ein Gespür für visuelle Balance und legere Funktionalität.

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Quelle: Bette

„BetteLux Shape“ von Bette ist ein neues Badkonzept aus Stahl/Email und kehrt mit einem neuen Waschtisch- und Wannen-Konzept das Innerste nach außen. In der Architektur sind Skelettkonstruktionen die Highlights des modernen Bauens. Im Interior Design erlauben nur wenige Materialien diesen Kunstgriff – und nur ganz wenige davon in der Radikalität von „BetteLux Shape“. Statt die Badobjekte zu verkleiden, werden sie hier mit konstruktiven Mitteln in Form eines Stahlrahmens in Szene gesetzt. Der setzt nicht nur farbliche Akzente, sondern hat echte Funktion: Er trägt sowohl Wanne und Waschtisch im Sinne von form follows function.

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Quelle: Glamü

Wer sein Badezimmer als heimischen Spa-Tempel und Ort der Harmonie versteht, weiß das asiatische Flair zu schätzen. Die Besonderheit in diesem Zen-Bad liegt in der kompletten Verspiegelung der Duschabtrennung: Die Reflexion von Licht und Raum lässt das Bad größer und heller wirken – und Yoga-Übungen gelingen mit der Nutzung der Glamü-Duschwand als Ganzkörperspiegel besonders gut. Bei entsprechenden Lichtverhältnissen wirkt die „Mirastar“-Duschkabine von außen wie ein normaler Spiegel – von innen jedoch wird die volle Sicht ins Bad gewährt.

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Quelle: Steuler

Von wegen Schwarz-Malerei – der Farbkontrast ist nach wie vor ein beliebter Klas­siker auch im Badezimmer. Im Spannungsfeld von Architektur und Interior Design setzt sich das Duo stets neu in Szene. Je reduzierter die Farbigkeit, desto mehr zählen qualitativ hochwertige Materialien und Oberflächen. Wertvolle Akzente lassen sich im Schwarz-Weiß-Bad aber nicht nur durch Möbel und Keramiken setzen, sondern vor allem durch die Wand- und Bodengestaltung. In diesem Fall ist es die Fliesen-Serie „Organic Sense“ von Steuler.

Das Bild zeigt ein Badezimmer, das mit der
Quelle: Hoesch

Mit Hoesch eintauchen in das faszinierende Experiment eines komplett neuen Wellness-Erlebnisses: Das Konzept „Water Lounge“, Design by NOA, interpretiert die Themen Baden und Wohnen auf ganz eigene Weise. Bricht Grenzen und Traditionen auf, wirft Konventionen über Bord und schafft fließende Übergänge. Der Nutzer liegt frei in einem transparenten Kubus aus Glas. Helligkeit, Wasser und eine sanfte Luftmassage unterstützen die Regeneration von Körper und Geist. Die Verbindung von Ästhetik und Funktion schafft so einen Raum, der neue Visionen und Vorstellungen möglich macht.

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