Trinkwasserhygiene

Das wichtigste Mittel für Hygiene: Bildung

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen der FH Münster testen Wasseraufbereitungssysteme in Uganda

Mittwoch, 06.07.2022

Ramona Hinz und Dörthe Sievers haben für ihre Masterarbeit viel Zeit im Labor verbracht.

Das Bild zeigt Dörthe Sievers (l.) und Ramona Hinz bei der Arbeit.
Quelle: FH Münster/Katharina Kipp
Dörthe Sievers (l.) und Ramona Hinz haben im Technikum für Stadthydrologie und Wasserversorgung Systeme zur Trinkwasseraufbereitung getestet.

Im Technikum für Stadthydrologie und Wasserversorgung haben sie auf dem Steinfurter Campus der FH Münster mobile Systeme zur dezentralen Trinkwasseraufbereitung untersucht und geprüft, wo und in welcher Situation sie am besten geeignet sind. Inzwischen sind sie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen der Hochschule und haben die Produkte unter realen Bedingungen angewandt: Von Anfang Februar bis Mitte März haben sie die Systeme in Uganda getestet, den Menschen vor Ort gezeigt, wie sie funktionieren und erklärt, welche gesundheitlichen Gefahren von verunreinigtem Wasser ausgehen können.

Hinz und Sievers haben einen Sandfilter, Keramikfilterkerzen, ein Pulver mit Flockungs- und Desinfektionsmittel, den tragbaren Wasserrucksack PAUL – das steht für „Portable Aqua Unit for Livesaving“– und das Wasseraufbereitungssystem „What a Bird“ in Uganda getestet. „Doch am allerwichtigsten vor Ort ist ein anderes Produkt: Bildung“, weiß Sievers. Denn es sei eine Sache, den Menschen in Uganda die Systeme bereitzustellen, essenziell sei es jedoch, ihnen zu erklären, weshalb diese überhaupt nötig sind. „Wir haben Proben aus umliegenden Brunnen entnommen und im Wasser zum Beispiel E. coli-Bakterien gefunden. Es war wichtig, den Menschen die Gefahren klarzumachen, die von so etwas ausgehen“, so Hinz. Ein System desinfiziert das Wasser, andere filtern Partikel oder Bakterien heraus. Und wer versteht, warum dies sinnvoll ist, wertschätzt die Produkte mehr und ist motiviert, sie anzuwenden.

Die beiden Absolventinnen der Wasserwissenschaften – ein kooperativer Masterstudiengang von FH Münster und Westfälischer Wilhelms-Universität Münster (WWU) – haben ihre Arbeit in der Region Gulu im Nordwesten des Landes durchgeführt. Dort haben sie in Schulen, einer Entbindungsstation, einer Medizinstation und in einem Coffee Shop Workshops zum Thema Trinkwasserhygiene durchgeführt. In diesen Einrichtungen arbeitet der Lichtstrahl Uganda e.V. aus Münster, der in der Region soziale und medizinische humanitäre Hilfe leistet.

Hinz und Sievers haben ihre Arbeiten im Rahmen des von Prof. Dr. Helmut Grüning geleiteten Forschungsprojekts „TriWaSys“ – das steht für Trinkwasseraufbereitungssysteme – durchgeführt, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird. Vier der sechs Wochen war zudem Thorsten Schmitz, wissenschaftlicher Mitarbeiter in Grünings Arbeitsgruppe Wasserversorgung und Entwässerungstechnik, vor Ort, um sie zu unterstützen.

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