SHK-Systemtechnik

Presswerkzeuge unter der Lupe

Freitag, 19.06.2020

Neue Systemtechniken genauestens prüfen!

Seitdem für die Rohrinstallation neue und moderne Verbindungstechniken wie das Pressen zur Verfügung stehen, verlieren herkömmlichen Installationswerkzeuge rund um schweißen und Löten massiv an Bedeutung.

Der Installateur, der mit Presstechnik arbeitet, sollte aber genau prüfen, welche der Systemtechniken für ihn die zukunftsträchtigste, wirtschaftlichste und praktikabelste ist. Vor allen Dingen dann, wenn er mehrere Montagekolonnen mit den Werkzeugen ausrüsten muss. Dabei trägt die Kompatibilität, also ob ein Werkzeug nur für ein bestimmtes System geeignet ist oder für mehrere Systeme eingesetzt werden kann, eine entscheidende Rolle.

Ein Handwerker installiert Rohre mit einem Presswerkzeug.
Quelle: Viega
Presswerkzeuge gehören für Heizungs- und Sanitärinstallationen mittlerweile auf jeder Baustelle zur Grundausstattung.

Alle führenden Hersteller von Presssystemen bieten für ihr System in der Regel das Presswerkzeug und die Pressbacken aufeinander abgestimmt an. Bei den Baumusterprüfungen des Presssystems nach dem DVGW-Arbeitsblatt W 534 wird deshalb von der Prüfstelle auch im Prüfzeugnis vermerkt, welches Presswerkzeug und welche Pressbacken bei der Prüfung verwendet wurden.

Allerdings steht es dem Systemanbieter frei, neben seinem eigenen Presswerkzeug auch Produkte von anderen System- oder Werkzeugherstellern für die Verarbeitung seiner Systeme freizugeben und zuzulassen. Dies wird auch von den meisten Systemanbietern so praktiziert. Im Arbeitskreis "Werkzeuge" des DVGW wurde aber festgelegt, dass ausschließlich der Systemanbieter nach eingehender Prüfung Presswerkzeuge anderer Hersteller für sein System freigeben kann. Denn er allein muss für die Funktion und Sicherheit seines Systems einstehen.

Bei der Verwendung von Presswerkzeugen, die vom Werkzeughersteller für die jeweiligen Systeme angeboten und als geeignet bezeichnet werden, die jedoch nicht vom Systemanbieter freigegeben wurden, steht der Installateur für die dauerhafte Dichtheit des Systems in der Verantwortung.

Sicherheit durch Wartung

Die Sicherheit des Systems als solches wird vor allem durch eine regelmäßige Wartung gewährleistet. Um dem Installateur den definierten Druck zu garantieren, wird empfohlen, die Werkzeuge einmal im Jahr warten zu lassen. Bei einer solchen Wartungsinspektion werden bei einem Hydrauliksystem die Verschleißteile und Druckventile überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht. Das Hydrauliköl wird gewechselt und alle anderen Funktionen getestet. Nach der Inspektion erhält der Installateur dann ein Prüfprotokoll, das u.a. die Druckkraft der Maschine dokumentiert.

Ebenso sollten auch die Backen und die Pressbackeneinsätze kontrolliert werden. Diese Wartung kann der Installateur auch selbst durchführen. Hierbei sollte er kontrollieren, ob die Sickenkontur der Pressbacke glatt und blank ist. Möglicher Abrieb etwa von Kupfer oder Rotguss, der sich in der Geometrie der Backen festgesetzt haben kann, muss entfernt werden. Für das Auspolieren der Pressgeometrie eignen sich ein Reinigungsvlies oder feine Stahlwolle. Anschließend sollte die Pressgeometrie leicht eingeölt werden. Dies gilt auch für die Gelenke der Pressbacken. Dabei empfiehlt es sich, die gesamte Backe, die sich gut mit einem geölten Lappen abreiben lassen. Dadurch werden Rostansätze verhindert beziehungsweise beseitigt. Solche Pflegemaßnahmen tragen mit dazu bei, dass die Rohrverbindungen zuverlässig sind und sich die Lebensdauer der Werkzeuge verlängert.

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