Neue Regeln für Korrosions-Inhibitoren

Forschungsprojekt des DVGW „GÜ W 215“

Mittwoch, 20.10.2021

Neue Erkenntnisse erfordern eine Aktualisierung der DVGW-Arbeitsblätter W 215, sagt das IWW Zentrum Wasser. Die überarbeiteten Regeln helfen Wasserversorgern, Inhibitoren im Trinkwasser wirksamer und besser zu dosieren.

Grundsätzlich gilt für Trinkwasser das sogenannte Minimierungsgebot. Dem Lebensmittel Nummer 1 dürfen also keine weiteren Stoffe beigemengt werden. Es sei denn, es wäre aus trinkwasserhygienischen Gründen absolut notwendig. So setzen Wasserversorger in ganz bestimmten Gebieten trinkwassergeeignete Korrosionsinhibitoren auf Phosphat- und Silikatbasis ein, abhängig von den wasserseitigen Korrosionsbedingungen. Denn: Trinkwasser darf keinesfalls korrosiv wirken. Das schädigt nicht nur Werkstoffe und Bauteile im Verteilungsnetz. Korrosion kann zudem die Qualität des Trinkwassers beeinträchtigen. Die Details dazu sind in der DVGW-Arbeitsblattreihe W 215 geregelt.

Zur Vermeidung von Korrosion in Trinkwasserleitungen werden in manchen Versorgungsgebieten Inhibitoren eingesetzt. Die dafür geltenden Regeln werden jetzt aktualisiert
Quelle: Berkefeld
Zur Vermeidung von Korrosion in Trinkwasserleitungen werden in manchen Versorgungsgebieten Inhibitoren eingesetzt. Die dafür geltenden Regeln werden jetzt aktualisiert

Soweit – so bekannt. Jetzt aber sieht das IWW Zentrum Wasser Verbesserungsbedarf genau bei diesen Arbeitsblättern: „Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zu denKorrosionsmechanismen und zur Wirksamkeit von Inhibitoren müssen systematisch aufgearbeitet und in klare, entscheidungsunterstützende Regeln und Handlungsempfehlungen überführt werden“, so das Institut. Zur Aktualisierung der Arbeitsblätter W 215 Teil 1 und 2 gehöre zudem „die Verschneidung des aktuellen Stands der werkstoffspezifischen Wirkmechanismen der Inhibitoren mit Forschungsergebnissen zur Ablagerungskinetik von Partikeln und Spülverfahren.“

Das werde es Wasserversorgern ermöglichen, die Wirksamkeit der Dosierung besser beurteilen zu können. In einem weiteren Schritt könne dann bewertet werden, „zu welchem Zeitpunkt und mit welchen Konsequenzen die Dosierung von Korrosionsinhibitoren minimiert oder gar ganz eingestellt werden kann.“

Der DVGW fördert jetzt ein Vorhaben, das die wissenschaftlichen Grundlagen erarbeitet, die für die Aktualisierung der Arbeitsblätter notwendig sind. Gemeinsam wollen IWW und TZW das Forschungsprojekt bis Ende 2021 abschließen.

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