Die größere Reihen-Duschanlage mit angrenzendem Schiedsrichter-Umkleideraum, zum Beispiel in einer Sporthalle (Abbildung 6).
Bei diesen häufig in Sporthallen zu findenden Installationen ist davon auszugehen, dass der bestimmungsgemäße Gebrauch aufgrund der Entnahmestellen im nur „angehängten“ Schiedsrichter-Umkleideraum nicht zuverlässig gewährleistet ist. Um Stagnation zu vermeiden, ist die Kaltwasserleitung komplett durchgeschleift als Reiheninstallation bis zum WC als signifikanter Entnahmestelle geführt. Dort sorgt eine Betätigungsplatte „Visign for care“ mit „Viega Hygiene+“-Funktion dafür, dass bei nicht vorgesehener Nutzungsunterbrechung das Wasser in diesem Rohrleitungsabschnitt trotzdem bedarfs- und volumengerecht automatisch ausgetauscht wird.
In der Warmwasser-Installation kann die für den Hygieneerhalt notwendige Nutzung durch einen ebenfalls in Intervallen automatisch auslösenden Duschkopf unterstützt werden.
Beispiel 5:
Die Kombination zweier Nutzereinheiten, zum Beispiel in einem Einfamilienhaus mit Dusche und Badewanne, Waschtisch und WC auf der rechten und einer Küche mit zusätzlichem Außenwasseranschluss auf der linken Seite (Abbildung 7).
Hier treffen in Bezug auf Komfort, Hygiene und Installationsaufwand unter Berücksichtigung des Nutzerverhaltens viele unterschiedliche Anforderungen aufeinander. Entsprechend breit ist die Installation aufgestellt: In das Badezimmer führt eine durchgeschleifte Reihenleitung für Kaltwasser. Von dieser Rohrleitung geht ebenfalls eine über die Außenzapfstelle durchgeschleifte Stichleitung für Kaltwasser in die Küche ab. Mit dem WC als Hauptverbraucher im Bad beziehungsweise der Spüle und dem Geschirrspüler in der Küche sind Hauptverbraucher am Ende platziert, der für den Hygieneerhalt notwendige Wasseraustausch ist damit gewährleistet.
Ähnlich stellt sich die Situation bei der Warmwasserversorgung mit den Hauptverbrauchern Waschbecken und Küchenspüle dar.
Fazit
Diese Gegenüberstellung unterschiedlicher Installationsaufgaben von Trinkwasseranlagen zeigt mehr als deutlich, dass es definitiv keine universelle Antwort auf die Frage „Reihen- oder Ringleitungssystem?“ geben kann. Stattdessen ist die Betrachtung jedes Einzelfalls mit planerischem Sachverstand notwendig: Wie sieht der bestimmungsgemäße Betrieb der Anlage aus, wo könnten sich Nutzungsunterbrechungen mit Gefährdung der Trinkwasserhygiene durch Stagnation ergeben und mit welchen Maßnahmen lässt sich das effizient und wirtschaftlich verhindern, sind einige der Gesichtspunkte, die in diese Betrachtung einfließen müssen.
Für die tägliche Arbeit des Fachplaners empfehlen sich daher entsprechend ausgestattete Softwarepakete, die einen direkten Vergleich der unterschiedli-chen Installationsvarianten ermöglichen. Systemanbieter Viega hat dafür beispielsweise in das Softwarepaket „Viptool“ einen speziellen Rechenalgorithmus integriert, der selbst die komplexe Auslegung von Ringleitungen ermöglicht. Das Modul „Hygiene+“ unterstützt dabei die druckverlustarme, „schlanke“ Planung durch verbesserte Visualisierung aller wichtigen hydraulischen Aspekte im Rohrnetz, wie zum Beispiel eine Spülsimulation.