SHK-Systemtechnik

Gebäudeentwässerung: Welche Zukunft hat der betonierte Pumpensumpf?

Samstag, 02.01.2021

Hebeanlagen zur Entwässerung zählen zu den wichtigsten Bestandteilen der gebäudetechnischen Ausstattung. Sie dienen dem Abtransport von Abwasser,...

...welches nicht im freien Gefälle in den Kanal geleitet werden kann. Darüber hinaus sichern sie die an das Abwassernetz angeschlossenen Flächen von Gebäuden (und Grundstücken) gegen die Folgen eines möglichen Rückstaus.

Zahlreiche Pumpen und Hebeanlagen werden in betonierten Pumpensümpfen eingesetzt – eine seit Langem im Markt gängige Technik, die bis heute bei vielen Bauvorhaben zum Einsatz kommt. Doch repräsentiert das Bewährte noch den Stand der Technik einer modernen Kellerentwässerung und welche Alternativen bieten sich für Bauunternehmer, Installateure und Auftraggeber? Fragestellungen, die im Folgenden beantwortet werden.

Häufig teils sich der Schacht seiner Umgebung fast zwangsläufig in Form von Geruchsemissionen mit.
Quelle: Kessel AG
Häufig teilt sich der Schacht seiner Umgebung fast zwangsläufig in Form von Geruchsemissionen mit.

Pumpensümpfe: keine smarte Technik

Für den klassischen Pumpensumpf aus Beton spricht zunächst, dass es sich um ein ebenso bekanntes wie erprobtes System handelt. Dass das Bewährte allerdings nicht automatisch auch den aktuellen modernen Trend der Haustechnik widerspiegelt und automatisch für ein zukunftssicheres Rundum-sorglos-Paket steht, beweist eine Reihe von Nachteilen, die dem Nutzer in der Praxis mehr oder minder deutlich werden. Zum Beispiel ist ein klassischer Pumpensumpf nie geruchsdicht. Das zu bewältigende Volumen überschreitet häufig die Kapazität und verschwendet darüber hinaus viel Platz – feuchte Keller, Schimmelbildung, Ablagerungen und damit verbundene Geruchsemissionen können die Folge sein.

Dieser Pumpensumpf hat eher den Charakter einer Bastellösung.
Quelle: Kessel AG
Dieser Pumpensumpf hat eher den Charakter einer Bastellösung.

Weiterhin wird der optische Gesamteindruck durch aus dem Deckel ragende Druckleitungen und Elektrokabel getrübt. Eine zusätzliche Abdeckung ist obligatorisch. Zudem erschwert in manchen Fällen die Konstruktion des Schachtes die Wartung. Und perspektivisch ergibt sich durch die fehlende Beständigkeit (Korrosion, Undichtigkeiten durch Setzung etc.) über die Jahre unter Umständen ein hoher Nachsanierungsbedarf. Auch bei der Vor-Ort-Installation von Pumpensümpfen zeigen sich häufig Nachteile: Zur Einbringung oder Versetzung der schweren Betonteile wird oft ein Kran benötigt. Darüber hinaus ist eine genaue Abstimmung zwischen den Gewerken Rohbau und Sanitär erforderlich, wenn es zum Beispiel um die Bestimmung der Zulauftiefen geht. In der Gesamtbetrachtung der relevanten Gewerke ergibt sich für den Bauherrn somit ein nicht zu unterschätzender finanzieller Aufwand. Neben den reinen Materialkosten muss auch die gesamte Einbauzeit von Bauunternehmer, Installateur sowie Estrich- und Fliesenleger zugrundegelegt werden.

Abdeckung einer Pumpensumpf-Anlage.
Quelle: Kessel AG
Abdeckung einer Pumpensumpf-Anlage.

Integrierte Systemlösungen aus Kunststoff

Als Alternative zu Pumpensümpfen bietet der Markt integrierte Unterflur-Systemlösungen zum Einbau in die Bodenplatte aus einer Hand. Hier sind Steuerung, Pumpe, Behälter und Druckleitung in einer kompakten Einheit zusammengefasst. Die Anschlussleitungen werden genauso wie der Behälter schon im Rohbau in einem Gewerk miteinander verbaut und müssen nicht nachträglich angepasst und verlegt werden. Die Vorteile gegenüber dem klassischen Pumpensumpf sind dadurch die absolute Dichtheit im wasserundurchlässigen Beton sowie die geruchsdichte Realisierbarkeit mit geschlossenen Systemen. Somit ist jederzeit sichergestellt, dass alle zur Funktion notwendigen Komponenten aufeinander abgestimmt und spätere Funktionsstörungen minimiert sind.

Systemlösungen sind in der Regel leicht zugänglich und einfach zu warten.
Quelle: Kessel AG
Systemlösungen sind in der Regel leicht zugänglich und einfach zu warten.

Das geringe Gewicht sowie das kompakte und platzsparende Design sind dafür ebenso ein Beleg wie die Tatsache, dass keine Schalungsarbeiten notwendig sind. Durch die Verwendung von Kunststoff, der sowohl gegen häusliches Abwasser als auch gegen aggressive Medien wie Säuren und Basen hoch beständig ist, gehören Korrosionsprobleme, auch langfristig, der Vergangenheit an. Die Abdeckungen können variabel – befliesbar oder schwarz – ausgeführt werden und lassen sich somit optisch ansprechend in das Umfeld integrieren. Auch hinsichtlich Installation und Wartung sind die Systemlösungen denen der Betonpumpensümpfe oftmals überlegen. Sie sind in der Regel leicht zugänglich und einfach zu inspizieren. Der Kunststoff lässt sich überdies im Sinne von Sauberkeit und Hygiene leicht reinigen. Und auch in puncto Preis ist eine Systemlösung gegenüber dem Pumpensumpf oft eine attraktive Alternative.

Von Jan Martin
Produktmanagement Kessel AG
Aktuelle Bewertung
Noch keine Bewertungen vorhanden
Ihre Bewertung
Vielen Dank für Ihre Bewertung.

Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Möchten Sie die aktuellen Artikel per E-Mail erhalten?

Einloggen

Login / Benutzername ungültig oder nicht bestätigt

Passwort vergessen?

Registrieren

Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Jetzt registrieren

 

Expertenfragen

„Frag‘ doch einfach mal – einen Experten!": Nach diesem Motto können Sie als Nutzer der TGA contentbase hier ganz unkompliziert Fachleute aus der Gebäudetechnik-Branche sowie die Redaktion der Fachzeitschriften HeizungsJournal, SanitärJournal, KlimaJournal, Integrale Planung und @work zu Ihren Praxisproblemen befragen.

Sie wollen unseren Experten eine Frage stellen und sind schon Nutzer der TGA contentbase?
Dann loggen Sie sich hier einfach ein!

Einloggen
Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Registrieren