Bad

Lieferprobleme: Handwerk fordert Solidarität!

ZVSHK richtet einen Appell an alle Markt- und Branchenpartner und die Politik

Dienstag, 23.11.2021

Lieferengpässe und Materialknappheit bereiten den Betrieben große Schwierigkeiten. Sie kosten Umsatz und führen zunehmend zu Beschwerden.

Das Bild zeigt Michael Hilpert.
Quelle: ZVSHK
ZVSHK-Präsident Michael Hilpert nimmt Stellung zu den aktuellen Lieferengpässen und der Materialknappheit.

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) richtet daher einen Appell an alle Markt- und Branchenpartner aber auch an die Politik, die Liefer- und Materialproblematik in gemeinschaftlicher Verantwortung anzugehen: "Das SHK-Handwerk fordert Solidarität und Gemeinsinn der Branche im Handeln nach außen wie nach innen. Denn die Konsequenzen der kurzfristig sicher nicht abzustellenden Lieferengpässe lenkt immer stärker die öffentliche Aufmerksamkeit auf unsere Branche. Das prägnanteste Beispiel hierfür: Die Lage in den Flutgebieten, wo mit Hochdruck daran gearbeitet wird, die Menschen in ihren Häusern wieder mit Strom, Wasser, Wärme zu versorgen. Hier haben wir uns als Handwerk mitunter von Politikern schon anhören müssen, wir täten nicht genug, um die zerstörten oder beschädigten Heizungen auszutauschen oder wieder ans Laufen zu bringen.

Das führt zu Frust und Unmut! Denn kein Vorwurf ist ungerechtfertigter und ungerechter. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft bei den Betrieben ist bundesweit riesengroß. Die Betriebe vor Ort arbeiten am Anschlag. Sie müssen aber auch immer öfter die Erfahrung machen: Es fehlt dringend benötigtes Material. Installationen und in Inbetriebnahmen dauern viel länger als eigentlich notwendig.

Wir wissen: Unseren Marktpartnern bei den vorgelagerten Vertriebsstufen ist das alles nicht fremd. Industrie und Großhandel müssen ebenfalls damit klarkommen, dass Vorlieferanten nicht mehr so schnell liefern, wie noch in Vor-Corona-Zeiten. Lieferketten sind überdehnt und reißen auch schon einmal. Die Folge: Unser jüngster Konjunkturbericht aus dem Herbst 2021 zeigt inzwischen umsatzbeeinträchtigende Auswirkungen im SHK Handwerk: 92,3 Prozent der Betriebe berichten über Lieferprobleme von Seiten des Großhandels oder der Hersteller. Das waren im März 2020 zu Beginn der Coronakrise nur 31,4 Prozent. Dazu kommt: Unser Handwerk hat in zunehmendem Maße sogar mit geplatzten Lieferterminzusagen zu kämpfen, muss für Einzelprodukte mitunter sogar auf Baumärkte ausweichen. Wenn das so weitergeht, wird diese Problematik nicht nur durchschlagen auf die politisch forcierten Klimaschutzpläne, sondern auf Produktivität und Ansehen der Branche insgesamt.

Was also tun? Die Mitgliederversammlung des ZVSHK appelliert einhellig an unsere Branchen- und Marktpartner: Bedient eure Fachschiene zuerst. Zeigt Euch solidarisch. Fahrt Eure Aktivitäten in anderen Vertriebskanälen herunter. Liefert das verfügbare Material zielgerichtet und bevorzugt an das SHK-Handwerk – gerade auch in den Flutgebieten - und helft dabei, unsere Branche in diesen Krisenzeiten gegenüber Öffentlichkeit und Politik als einen einvernehmlich und verantwortungsbewusst agierenden Wirtschaftsfaktor zu positionieren.

Der verantwortlichen Politik raten wir, endlich Versäumnisse anzugehen. Die Flutkatastrophe hat deutlich gezeigt, wie bestehende Überregulierung und Bürokratie in Deutschland schnelle Hilfe ausbremst. Beispiele sind Antragsumfang und lange Prüfzeiten bis zur Gewährung zugesagter staatlicher Fördermittel aber auch Bürokratiehemmnisse die verhindern, dass von Vereinen eingesammelte Spendenmittel schnell und unbürokratisch Betroffenen zugeleitet werden können. Dies hat der ZVSHK bei der von ihm über sein Berufsförderungswerk erfolgreich initiierten Spendenaktion selbst erfahren müssen.

Dazu kommt: Gerade die Öffentliche Hand reagiert auf Lieferengpässe, Materialverknappung und die dadurch bedingten zeitlichen und finanziellen Unwägbarkeiten bei der Auftragsabwicklung auf vielen Ebenen kaum: Angemessene Preisgleitklauseln, flächendeckend Fehlanzeige! Dies führt schon heute dazu, dass selbst breit aufgestellte SHK-Unternehmen davor zurückschrecken, sich noch an Ausschreibungen für öffentliche Bauvorhaben zu beteiligen.

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