Tipp 4: Wenn Sie vorgedämmte Heizungsanschlussblocks mit einem nach außen geführten Rohrbogen verwenden, können Sie die Druckprobe direkt nach erfolgter Rohrleitungs-Installation vornehmen, ohne die Heizkörper installieren zu müssen. Das verhindert optische Schäden an den Heizkörpern im weiteren Bauverlauf.
Prüfung von Gasinstallationen
Bei der Hausinstallation von Gasleitungen sind nach der vom DVGW 2018 novellierten „Technische Regel für Gasinstallationen“ (TRGI) Installationen aus reinen Kunststoffleitungen nicht mehr erlaubt. In der Praxis halten metallene Rohrleitungen, wie Kupfer, entsprechend die höchsten Marktanteile. Aber auch die müssen natürlich qualifiziert auf Dichtheit geprüft werden, bevor eine Gas-Anlage in Betrieb genommen werden kann. Die TRGI regelt das, unter anderem durch die Vorgaben zur Ausführung einer sicheren Belastungs- und Dichtheitsprüfung. Geprüft wird mit Luft oder Inertgas. Im Gegensatz zu Trinkwasser-Installationen ist bei Gasinstallationen erst die Belastungsprüfung und dann die Dichtheitsprüfung vorzunehmen.
Der Druck der Belastungsprüfung beträgt 1 bar und darf über die Prüfdauer von 10 Minuten nicht abfallen. Bauteile wie Gasdruckregler, Gaszähler und Gasgeräte sind dabei abzusperren. Armaturen können, soweit sie für den Prüfdruck ausgelegt sind, mit einbezogen werden.
Ist die Festigkeit der Gasinstallation gegeben, folgt die Dichtheitsprüfung. Dazu werden – ohne angeschlossene Gasgeräte und bei geschlossenen Armaturen – die Kupferrohrleitungen mit einem Druck von 150 mbar geprüft. Um den Temperaturausgleich von Prüfmedium und Umgebungstemperatur herzustellen, ist zunächst eine Anpassungszeit abzuwarten, in der sich der Prüfdruck stabilisiert. Erst dann beginnt die eigentliche Prüfzeit zu zählen. Die Zeiträume richten sich nach dem jeweiligen Leitungsvolumen und sind der DVGW-TRGI 2018 zu entnehmen. Innerhalb der Prüfzeit darf es keinen Druckabfall geben. Das Druckmessgerät muss mit einer Genauigkeit von 0,1 mbar anzeigen können.
Tipp 5: Sie können die Belastungsprüfung, Dichtheitsprüfung und regelmäßige Gebrauchsfähigkeitsprüfung von Gasinstallationen sehr einfach mit einem digitalen Gasdruckmessgerät durchführen. Darin integriert ist eine Pumpe, der Messablauf selbst ist voll automatisiert.
Fazit
Um Leckagen durch Installationsfehler auszuschließen, sind Dichtheitsprüfungen vor der Inbetriebnahme von Hausinstallationen zwingend vorgeschrieben. Prüfparameter und -prozesse sind zwar über alle Rohrleitungswerkstoffe hinweg identisch, unterscheiden sich jedoch je nach Prüffall (Heizung, Trinkwasser oder Gas) erheblich. Die Details der Regelwerke des DVGW und ZVSHK sind entsprechend zu beachten. Ist die Dichtheitsprüfung erfolgreich, kann der Innenausbau erfolgen. Metallene Rohrleitungssysteme, beispielsweise Rohrleitungen aus Kupfer, sind gegen mechanische Beschädigungen sehr widerstandsfähig und bieten daher einen zusätzlichen Schutz gegen Beschädigungen durch die Arbeit nachfolgender Gewerke.