1. Bereich: Anschlusshöhe ≥ 15 cm: Der Klassiker, der dem Regen durch eine hohe Schwelle auch die größte Zugangssperre entgegensetzt. Der regelkonforme Anschluss nach DIN 18531 und Flachdachrichtlinie.
2. Bereich: Anschlusshöhe < 15 cm und ≥ 5 cm: Ein regelkonformer Anschluss nach DIN 18531 und Flachdachrichtlinie, der aber schon Zusatzmaßnahmen, zum Beispiel den Einsatz eines Entwässerungsrostes, erfordert.
3. Bereich: Anschlusshöhe < 5 cm und ≥ 2 cm: Eindeutig eine Sonderkonstruktion. Es handelt sich hier um eine Konstruktion, die in Anlehnung an die DIN 18531 und die Flachdachrichtlinie geplant und ausführt wird. Diese bauliche Sonderlösung muss mit dem Bauherrn, Planer und Bauausführenden abgestimmt werden.
4. Bereich: Anschlusshöhe < 2 cm und ≥ 0 cm: Abdichtungs- und entwässerungstechnisch ambitioniert: Ein schwellenloser Türanschluss nach DIN 18040, der aktuell im Trend liegt. Rollstuhlbefahrbar, ohne Stolperschwellen, aber entwässerungstechnisch eine Sonderkonstruktion nach DIN 18531 und Flachdachrichtlinie. Auch der Regen hätte hier rein theoretisch ungehinderten Zugang. Daher gilt es, mit leistungsfähiger Entwässerungstechnik vor den Eintrittsbereichen, Risikovorsorge zu betreiben.
Für jede Baumaßnahme gibt es heute geeignete Entwässerungslösungen, die Sicherheit in den barrierefreien und barrierearmen Bereich einbaut. Bauherren und Mieter schätzen auch die Minimierung der Spritzwasserbelastung, die Glas- und Fassadenflächen vor Verschmutzungen schützt.
Wenn die Richtlinien nicht reichen?
In jedem Fall müssen erst einmal die Forderungen der Flachdachrichtlinien nach Punkt 4.4 erfüllt werden: • „wannenförmiger Entwässerungsrost oder eine vergleichbare wannenbildende Konstruktion, gegebenenfalls beheizbar mit unmittelbarem Anschluss an die Entwässerung, • Gefälle (min. 2 %) der wasserführenden Ebenen, • Schlagregen- und Spritzwasserschutz durch Überdachung, • Türrahmen mit Flanschkonstruktion, • zusätzliche Abdichtung im Innenraum mit gesonderter Entwässerung.
Zusätzlich empfiehlt Sita weiterführende Maßnahmen, die die Sicherheit auch bei extremen Regenereignissen erhöhen. Zum Beispiel:
⁃ Plattenbelag auf Stelzlager mit offenen Fugen > 3 mm.
⁃ Für alle Regenfälle: Auslegung der Notentwässerung für den kompletten Jahrhundertregen. Die Art der Entwässerung, die Anzahl der Abläufe und deren Anordnung sowie die Montage sind gesamtplanerisch zu betrachten. Sie müssen auch in ihrem Zusammenwirken und unter Berücksichtigung angrenzender Gewerke betrachtet werden.
⁃ Sicherheitsreserve: ein Freibord von 20 mm oberhalb der Druckhöhe der Notentwässerung.
⁃ Schutz durch ein Vordach.
⁃ Nachschauen, ehe sich Schäden zeigen. Es empfiehlt sich ein halbjährliches Wartungsintervall, bei dem die Anlage gereinigt wird und defekte, beziehungsweise fehlende Teile ersetzt werden können.
Vier gängige Varianten: Wenn die Gefahr besteht, dass sich die obere Entwässerungsebene zusetzen kann, ist Variante D als die sicherste Möglichkeit zu wählen.
Wenn die Praxis neue Leitlinien braucht
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Normen und Leitlinien, aber trotzdem immer noch Infolücken, die Planende und Ausführende mit ihren Fragen allein lassen. Dies gilt insbesondere für Planungs- und Ausführungsdetails bei Balkonen, Loggien und Terrassen – also die Anforderungen an die Entwässerung von Niederschlagswasser auf genutzten Dächern.
Mit der DIN 1986-100 wurden bereits im Jahr 2001 detailliertere Regelungen für die Regenentwässerung von flachen Dächern definiert. Seit 2016/2017 sind auch neue Forderungen nach den Flachdachrichtlinien, aber auch der DIN 18531 der Entwässerung bekannt. Diese Regelwerke flankieren die Regenentwässerung, ohne jedoch ins Detail zu gehen. Die beschriebenen Normen und Regelwerke präzisieren die Entwässerung, speziell im Bereich genutzter Dachflächen, nicht. Um der Praxis Rückhalt zu geben, entwickelte Sita ein werkseigenes Regelwerk, das unter www.sita-bauelemente.de, Stichwort „SitaRichtlinie“ heruntergeladen werden kann. Dieses Dokument, das kostenfrei auch per Post angefordert werden kann, soll die Infolücken schließen.